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405 Minuten in der Luft unterwegs *Video*

Am Gleitschirm rund um den Chiemsee: Florian Schroll gelingt erneut ein Kunststück

Am Hochfelln gestartet, am Hochfelln gelandet – dazwischen lagen eine Runde um den Chiemsee und 405 Minuten, die Florian Schroll aus dem Seeon-Seebrucker Ortsteil Staller in der Luft war. Und als das geschafft war? „Ich musste dann auch dringend auf die Toilette.“

Von Thomas Donhauser

Seeon-Seebruck – Der Hobbypilot schaffte eine komplette Chiemsee-Runde, zuvor zog es ihn noch kurz in die Alpenrepublik nach Österreich nahe der Loferer Steinberge, ehe es zurück in den Chiemgau ging.

Florian Schroll bewegt sich gerne am Limit

Der Sportfreak wird mehr und mehr zum Extremsportler. Florian Schroll ging schon immer gerne ans Limit, erzählt er im Gespräch mit der Chiemgau-Zeitung. Das sei mit dem Rennrad genauso gewesen wie mit den Fußballern des SV Seeon/Seebruck, bei denen er jahrelang als Athletiktrainer tätig war.

Imposanter Blick über den ganzen Chiemsee mit den drei Inseln.

Der unbändige Wille kommt ihm nun bei seinem Lieblingshobby – der Fliegerei – zu Gute. Vergangenes Jahr flog er im Tandem von der Hochries den Chiemsee entlang bis nach Truchtlaching (wir berichteten). Nun gelang ihm der Flug „Rund ums Bayerische Meer“.

Mit dem Gleitschirm aufgestiegen bis 2600 Meter

„Es waren immer wieder Flieger unterwegs“, erzählt Schroll. In Eggstätt seien es drei gewesen, die Schroll begleiteten beziehungsweise stets vorfliegen ließen. Die Strecke ging vom Startplatz am Hochfelln zunächst einmal in Richtung Süden. An der Hörndlwand war Schroll bis 2200 Meter aufgestiegen, knapp 400 Meter abwärts ging es weiter zum Dürrnbachhorn.

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Bis zum Sonntagshorn sei es ein Auf und Ab gewesen, erzählt der Gleitschirmflieger weiter. Bis dahin hatte er immerhin noch 1900 Meter Höhe auf seinem Variometer stehen, konnte dort wieder auf 2600 Meter aufdrehen, um anschließend sorglos in Richtung Loferer Alm weiter zu gleiten.

Auch im Winter mit dem Gleitschirm unterwegs: Florian Schroll.

Über die Kampenwand zurück nach Hause

Über die Loferer Steinberge und Waidringer Buckel ging es dann wieder zurück in die heimischen Gefilde nach Bayern in den Chiemgau. Hier seien nämlich Wolken aufgezogen, die für sein eigentliches Vorhaben, eventuell noch weiter in Richtung Alpenhauptkamm zu fliegen, nichts Gutes bedeuten sollten.

„Über den Waidringer Buckeln habe ich entschieden, dass ich umdrehe und heimfliege“, berichtet Schroll. Voller Begeisterung spricht er von seinem „Glanzflug“ und erzählt so spannend, dass der Zuhörer das Gefühl hat, mit ihm zu fliegen. Auch über das Biathlon-Stadion der „Chiemgau-Arena“ in Ruhpolding hat sich sein Flug gezogen. Über den Hochgern und die Kampenwand ging es hinaus ins Alpenvorland.

An der Eggstätter Seenplatte plötzlich Flaute

Mit tollen Blicken rund um das Alpenpanorama auf den Chiemsee und den darum liegenden Orten ging es dem Westufer entlang. In Prien und der folgenden Eggstätter Seenplatte war zunächst einmal Flaute angesagt und die Flughöhe betrug kurzzeitig nur noch 300 Meter über Grund. „Da muss man stets einen Plan B im Gepäck haben“, informiert Schroll: „Es gilt schon mal einen Landeplatz auszusuchen.“

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Aber auf diese Weise wollte er seinen 839. Flug nicht beenden und so ging es weiter über Seebruck, nach Chieming, Grabenstätt, Bergen, bis hinauf zurück an den Hochfelln, wo er in der Früh gestartet war. „Es war nun schon mein vierter Highlight-Flug dieser Art und ich hätte nie gedacht, dass ich für meine erste Chiemsee-Runde im Gleitschirm so weit ausholen muss“, sagt er. Bewegte Bilder zu diesem atemberaubenden Flug gibt es übrigens auf dem YouTube-Kanal „Spielplatz Natur“ zu bestaunen.

Im Wettstreit mit anderen Weitfliegern

Im Internet unter www.dhv-xc.de wird auch eine Streckenflug-Meisterschaft verschiedener Klassen ausgetragen. Ziel dieser Wertung ist es, innerhalb einer Saison drei möglichst weite Flüge im Dreiecks-Modus zu absolvieren. Florian Schroll ist gelistet, wenn auch ohne große Ambition. Der Genuss-Pilot nutzt dieses Portal lediglich zum Vergleich zu Mitstreitern.

Rubriklistenbild: © Schroll

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