Immer noch verbringen und meistern die beiden gemeinsam den Alltag und freuten sich über die vielen Glückwünsche. Auch Bürgermeister Stefan Kattari überbrachte die Wünsche und erfuhr einiges über das aufregende Leben des Grassauer Paars.

Treffen wegweisend für die Zukunft

Josefine Halbritter, gebürtige Grassauerin, war 20 Jahre alt, als sie sich beim Körting-Faschingsball – damals einer der beliebtesten Bälle in der Gemeinde – in ihren 22-jährigen Werner verliebte. Er stammte ursprünglich aus Marienbad und war mit seiner Familie nach Übersee gezogen. „Sie gefiel mir, wir tanzten miteinander und wie es sich so gehört, gingen wir auch gemeinsam in die Bar“, erzählt Werner Halbritter.

Damals wussten beide noch nicht, dass dieses Treffen wegweisend für die Zukunft sein wird. Leider verloren sie sich wieder aus den Augen. „Durch einen nachgeholfenem Zufall haben wir uns dann nach Monaten wieder getroffen“, sagt er mit einem zwinkernden Auge. Die gemeinsamen Freunde waren wohl auch nicht unbeteiligt. Selbst an den Western, den die beiden dann beim ersten Wiedertreffen im Wössner Kino anschauten, konnten sich beide noch erinnern.

Dieses Wiedertreffen blieb nicht ohne Folgen und eine Tochter machte die Verbindung dann noch enger. Die beiden zogen zusammen, kamen zunächst bei der Familie unter und bezogen später eine eigene Wohnung. Geheiratet wurde – auch auf Drängen der Familien – noch schnell vor dem Jahreswechsel, „aus steuerlichen Grüßen“, so sagt Werner Halbritter, wobei damit lediglich das Datum gemeint wurde. Ihre Liebe musste nicht durch ein Dokument besiegelt werden.

Doch eine gemeinsame Wohnung bekam man nur als verheiratetes Paar. Standesamtlich wurden die beiden, Josefine damals 22 Jahre und Werner 24 Jahre alt, in Übersee getraut. Am Hochzeitstag wurden sie bereits um zwei Uhr nachts von den Freunden geweckt. Dann wurde bis fünf Uhr früh gefeiert und anschließend zur Hochzeit gefahren.

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Auf eine schöne Feier folgte eine unvergessliche Hochzeitsnacht im Salzburger Hotel, wie sie schmunzelnd erzählen. Als Werner Halbritter sein Gewand aufhängen wollte, kippte der Schrank um, und er sei lange Zeit damit beschäftigt gewesen, ihn festzuhalten.

So turbulent die Hochzeitsnacht war, so aufregend verlief auch das gemeinsame Leben. Josefine arbeitete über 40 Jahre lang bei den Körting-Werken. Werner verdingte sich als Spengler in München und kam nur an den Wochenenden heim. Dann hieß es, weiter am Haus bauen. Übrigens erzählte er, dass eine Baugenehmigung damals zirka zwei Wochen dauerte. Als das Haus fertig war, blieb dem Paar Zeit für Ausflüge. Beide waren begeisterte Bergsteiger und so zog es sie an den Wochenenden hinaus auf die Berge. Die Tochter war dann bei den Großeltern gut aufgehoben.

Abenteuerlustig waren die beiden: Urlaube nach Italien wurden unternommen und im Zelt geschlafen. „Wir haben es genossen – und wie. Auf dem Gipfel eines Dreitausenders zu stehen, ist umwerfend“, schwärmt Werner Halbritter. Später freuten sich die beiden über die zwei Enkelkinder, die mit auf Reisen nach Italien mitgenommen wurden.

Die familiären Bande sind sehr eng

Die familiären Bande sind sehr eng. die Tochter wie auch die beiden Enkelkinder kümmern sich um das Rentnerehepaar, das sich weitgehend noch selbst versorgt. Sie haben sich immer noch viel zu erzählen und lachen miteinander, erinnern sich gerne an vergangene Erlebnisse, genießen ihr Leben und sind froh auch jetzt noch nach 65 Ehejahren mit 87 beziehungsweise 89 Lebensjahren beieinander sein zu können.

Ihr Rezept für ein langes, gemeinsames glückliches Leben ist Lachen, Spaß zu haben, sich zu freuen und sich „manchmal ein Glaserl Schnaps zu gönnen“, sind sich beide sicher.