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Brief plädiert für Einführung

Deutschlandticket: Darum appellierte die Klasse 6c der Achental-Realschule an Landrat Walch

Landrat Siegfried Walch erreichte vor kurzem ein Appell von Schülern der Achental-Realschule aus Marquartstein für eine Einführung des Deutschlandtickets im Landkreis Traunstein.
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Landrat Siegfried Walch erreichte vor kurzem ein Appell von Schülern der Achental-Realschule aus Marquartstein für eine Einführung des Deutschlandtickets im Landkreis Traunstein.

Vor kurzem landete Post aus der Achental-Realschule in Marquartstein auf dem Schreibtisch von Landrat Siegfried Walch. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6c appellierten an ihn, eine Einführung des Deutschlandtickets im Landkreis zu erwägen.

Marquartstein/Traunstein - „Als die Klasse 6c am 29. März von ihrem Deutschlehrer Herrn Winkler erfuhr, dass in unserem Nachbarlandkreis Altötting die Fahrschüler ihre Schülermonatskarte zurückgeben und stattdessen das Deutschlandticket kostenlos erhalten werden, waren sich alle Schülerinnen und Schüler sogleich einig, dass sie das auch für unseren Landkreis gut finden würden.  Im Rahmen des Deutschunterrichts sammelte die Klasse sogleich viele Argumente für einen Tausch der Schülerfahrkarten“, berichtet die Achental-Realschule aus Marquartstein.  Im Rahmen des Deutschunterrichts habe die Klasse sogleich viele Argumente für einen Tausch der Schülerfahrkarten gesammelt. „Das Deutschlandticket ist für den Landkreis billiger und er kann Geld sparen. Außerdem könnten die Schülerinnen und Schüler überall in Deutschland kostenlos mit dem Nahverkehr fahren und so auch beispielsweise die Museen oder den Zoo in München oder die Vulkanausstellung in Rosenheim leichter besuchen.“

Deutschlandticket: Klasse 6c der Achental-Realschule appelliert in Brief an Landrat Walch

„Für Schulausflüge, Wandertage oder andere Exkursionen müssten die Eltern keine zusätzlichen Fahrkosten bezahlen und Freunde und Verwandte könnten viel leichter besucht werden. Die Schülerinnen und Schüler würden außerdem die Umwelt schonen und sich daran gewöhnen, mehr mit den öffentlichen Nahverkehrsmitteln zu fahren.“ Die Klasse habe daraufhin beschlossen, die gerade erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten im Schreiben von sachlichen Briefen gleich in der Praxis zu erproben und dem Landrat des Landkreises Traunstein, Siegfried Walch (CSU), Briefe zu schreiben, um ihn vom Umtausch der Schülerfahrkarten zu überzeugen. „Herr Winkler verfasste ein Begleitschreiben und leitete die Briefe an das Landratsamt weiter. Die Schülerinnen und Schüler sind auf die Meinung des Landrats zum Umtausch der Schülerfahrkarten sehr gespannt und hoffen, dass es Herrn Walch zusammen mit dem Kreistag gelingt, im Interesse der Schüler, ihrer Eltern und des Naturschutzes das Deutschlandticket als Schülerfahrkarte auch in unserem Landkreis Traunstein einzuführen.“

Schon ab Anfang April begann der Verkauf des „Deutschlandticket“, welches wegen seines Preises auch als „49 Euro-Ticket“ bekannt ist. Für die örtliche Umsetzung sind die Landkreise zuständig, darum beschäftigte das Thema jüngst auch den Kreistag des Landkreises Altötting. Dabei wurde klar, dass das Ticket für alle Beteiligten einiges an Aufwand und Anpassungen bedeutet, nicht zuletzt für Schüler. Auch der Nachbarlandkreis Mühldorf musste sich vor kurzem mit dem Thema befassen. Landrat Max Heimerl bezeichnete die Umsetzung durch die Landkreise als „einigermaßen ärgerlich“. „Der Freistaat Bayern hat auf eine gesetzliche Vorgabe verzichtet“, sagte der Landrat. Die ganze Arbeit werde wieder einmal auf die Landratsämter abgewälzt. “Alles in allem ist der Zeitplan, sagen wir einmal, ambitioniert”, bemerkte auch Ullrich Lichtenegger von der Verkehrsabteilung des Landratsamts Altötting.

„Herr Sebastian Schallinger vom Landratsamt Traunstein bedankte sich im Auftrag unseres Landrats Herrn Siegfried Walch herzlich für die Briefe der Klasse 6c und konnte den Schülerinnen und Schülern gute Nachrichten geben: Der Landkreis Traunstein bereite die Einführung des Deutschlandtickets als Schülerfahrkarte schon konkret vor. Weil das Deutschlandticket für einen Großteil der Schülerinnen und Schüler die günstigste zur Verfügung stehende Fahrkarte sei, könne sie schon bald gegen die bisherige Fahrkarte ausgetauscht werden“, berichtete die Achental-Realschule kurz darauf, „Herr Schallinger dankte auch für die guten Ideen und Argumente in den sachlichen Briefen der Klasse und meinte, schon bald werde bekannt gegeben, wie und wann der Umtausch der Fahrkarten stattfinde. Wir sind gespannt, ob es aus Gründen der Gerechtigkeit auch eine Lösung für diejenigen Schüler geben wird, die beispielsweise in Marquartstein wohnen und somit keine Fahrschüler sind.“

Landrat erfreut über Schüler-Initiative

Am Freitag gab das Landratsamt Traunstein dann bekannt, wie dort weiter verfahren werden wird. „Das Landratsamt Traunstein stellt Schülerinnen und Schülern mit Anspruch auf Schülerbeförderung ein Deutschlandticket zur Verfügung. Die neuen Tickets werden in den kommenden Tagen verschickt. Bei der gesetzlichen Schülerbeförderung muss für jeden Schüler das jeweils günstigste zur Verfügung stehende Ticket gewählt werden. In den Fällen, bei denen die Kosten für die Schulfahrkarte die 49 Euro des Deutschlandtickets unterschreiten, stockt der Landkreis die Differenz auf“, heißt es in der Mitteilung, „So erhalten im Sinne der Gleichbehandlung auch diese Schülerinnen und Schüler das bundesweite Ticket. Es handelt sich dabei um eine freiwillige Leistung des Landratsamts Traunstein. Mit Ausnahme des Monats August, in dem keine Schülerbeförderung stattfindet, können die betroffenen Schülerinnen und Schüler ihr Deutschlandticket dann bundesweit nutzen. Über eine Fortführung des Deutschlandtickets für das kommende Schuljahr wird der Kreisausschuss im Mai entscheiden. Bei Rückfragen können sich Bürgerinnen und Bürger per Mail an mobilitaet@traunstein.bayern wenden.“

Landrat Siegfried Walch teilt mit, er habe sich über das Schreiben der Klasse 6c sehr gefreut: „Die Schülerinnen und Schüler haben ihr Anliegen super begründet und auf durchdachte Art und Weise vorgebracht. Außerdem schätze ich es sehr, wenn schon so junge Leute nach praktischen Lösungen suchen und sich dann auch bemühen, diese in die Tat zu setzen.“ Alleine, bei dem in der zweiten Mitteilung der Schule angesprochene Anliegen einer Lösung für Nicht-Fahrschüler, könne nicht weitergeholfen werden. „Das befindet sich schlicht außerhalb unserer Zuständigkeit“, erläutert Pressesprecherin Kathrin Bauer gegenüber unserer Redaktion, „Da müsste der Bund als Gesetzgeber entsprechende Vorgaben machen, wie das ja auch schon beim Deutschlandticket der Fall war. Vorher können wir leider nichts tun.“

hs

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