34-Jähriger vor Landgericht Traunstein
1783 Fälle von Computerbetrug? Mann soll illegale Geschäfte mit Zug-Tickets betrieben haben
1783 Fälle von „Computerbetrug in einem besonders schweren Fall“ wirft die Staatsanwaltschaft einem 34-Jährigen vor. So soll der Mann vorgegangen sein, der sich demnächst vor dem Landgericht Traunstein verantworten muss.
Rosenheim/Traunstein - Die Ermittler gehen laut Anklageschrift davon aus, dass das Darknet der Ausgangspunkt für die kriminellen Aktivitäten des Beschuldigten war. Dort soll er für wenig Euros gefälschte Kreditkartendaten erworben haben. Der Erwerb erfolgte über E-Mailkonten, die der 34-Jährige unter Angabe falscher Personalien angemeldet haben soll. Die Staatsanwaltschaft listet über ein Dutzend Falschnamen auf, unter denen der Mann aktiv gewesen sein soll.
Illegale Geschäfte laut Anklage über das Internet abgewickelt
Seine illegalen Geschäfte wickelte er nach Überzeugung der Anklagevertretung von seinem letzten Wohnsitz in Rosenheim aus über das Internet ab. Teilweise soll er die betrügerisch erworbenen Tickets selber genutzt haben. Einen Großteil soll er jedoch über Mittelsmänner an Auftraggeber weitergeleitet und dafür Geld kassiert haben.
Festnahme in Italien
Aktiv war der Mann, der im Januar dieses Jahres in Italien festgenommen worden war und nach seiner Auslieferung seit Februar in Deutschland in Untersuchungshaft sitzt, nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft von Januar 2019 bis März 2020. Sie beziffert den Gesamtschaden, der durch die Machenschaften des Beschuldigten entstanden sein soll, auf exakt 65.959,50 Euro. Geht es nach den Anklägern, wird dieses Geld im Falle einer Verurteilung als „Werteersatz“ eingezogen.
Prozessbeginn ist am 18. Juli um 9.30 Uhr. Einen weiteren Verhandlungstag hat das Gericht am 20. Juli anberaumt.