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Wahlkreis Traunstein-BGL

Bundestagswahl 2025: Ulrike Schweiger (Grüne) im Steckbrief und zu den wichtigsten Fragen

Ulrike Schweiger (Grüne) hat sich den Fragen von chiemgau24.de gestellt.
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Ulrike Schweiger (Grüne) hat sich den Fragen von chiemgau24.de gestellt.

Bei der Bundestagswahl stehen im Wahlkreis Traunstein-Berchtesgadener Land neun Erststimmenkandidaten zur Wahl. Wir stellen alle Bewerber für das Direktmandat einzeln vor. Dieses Mal: Ulrike Schweiger (Grüne).

Traunstein – Bei der Wahl am 23. Februar 2025 wollen im Wahlkreis Traunstein-Berchtesgadener Land neun Kandidatinnen und Kandidaten direkt nach Berlin – sechs Männer und drei Frauen. Wer die meisten Erststimmen für sich verbucht, ist „drin“. chiemgau24 stellt die Kandidaten einzeln im Steckbrief vor und hat sie mit einigen Kernfragen konfrontiert. Hier sehen Sie die Antworten von Ulrike Schweiger (Grüne).

Steckbrief und politische Schwerpunkte

Ulrike Schweiger, 59 Jahre; Wohnort: Freilassing; zwei erwachsene Kinder, die ich allein großgezogen habe = Familienstand; Ausbildungsberuf: Bank- und Personalfachkauffrau.

Seit 2022 bin ich als Trainerin und Coach selbstständig, unter anderem für den Bayerischen Landesverband der Grünen, und arbeite in Teilzeit als Ehrenamtskoordinatorin bei der Caritas.

Ich bin im Chiemgau aufgewachsen und wohne seit 2001 im Berchtesgadener Land. Dazwischen habe ich in Mannheim, München, Leipzig, Berlin, Wien und in der Nähe von Bamberg gewohnt. Die häufigen Umzüge hatte ich meiner Tätigkeit bei einer internationalen Großbank zu verdanken. Mein beruflicher Schwerpunkt lag nach einem absolvierten Trainee-Programm im Bereich Personalentwicklung, Aus- und Weiterbildung, Führungs- und Vertriebstraining, Change Management und so fort. Von 2001 bis Ende 2021 war ich in Salzburg tätig.

Ich habe eine einäugige Katze namens Lotti und zwei Chinchillas, Lars und Paul. Ich bin leidenschaftliche Schwimmerin und in der glücklichen Lage, in Freilassing zwei tolle Schwimmbäder nutzen zu können. Ich mache gerne Yoga und im Sommer liebe ich es, mit meinem SUP auf unseren schönen Seen zu paddeln. Ich bin eine Leseratte und ich liebe Snoopy und die Peanuts. Ich lache gerne und habe gelernt, dass die Widrigkeiten des Lebens mit Humor gut zu meistern sind.

Ich bin Lebensprofi und kein Politprofi. Ich stehe für den „ländlichen Raum“, der innovativ, zukunftsorientiert, erfolgreich und grün ist. Und da gehören die Themen Frauenpolitik, Wirtschaft, Klimaschutz, Migration und Mobilität dazu. Denn diese Themen schauen im ländlichen Raum anders aus als im städtischen.

Durch meine Themensetzung und meinen Lebensweg stehe ich für eine Politik, mit der sich die Menschen in meinem Wahlkreis identifizieren können. Sie können auch darauf vertrauen, dass ich mich für sie einsetze. Für eine Politik, die gemeinsam mit den Menschen ihre Zukunft gestaltet, die den Menschen zuhört und sie beteiligt. Ich stehe für eine Politik, die bündnis- und koalitionsfähig ist. Denn Krisen meistert man nur zusammen.

Klimawandel und Extremwetter

Klimawandel und Extremwetter mit katastrophalen Folgen für Mensch und Natur sind ein globales Problem. Was können Sie als Abgeordnete bzw. Abgeordneter tun?

Antwort: Dass ich für dieses Thema einstehe, ist für mich alternativlos. Klimaschutz ist die DNA unserer Partei.

Extremwetterereignisse sind keine Zukunftsvisionen mehr, sondern bittere Realität. Auch in unserem Wahlkreis spüren wir die Auswirkungen bereits jetzt: Während Dürreperioden die Landwirtschaft belasten, führen intensive Regenfälle zu Überschwemmungen, die Infrastruktur (zum Beispiel die Bobbahn) und Häuser gefährden. Als Direktkandidatin möchte ich gegen diese Bedrohung ankämpfen.

Die Grünen setzen sich in ihrem Wahlprogramm für eine nachhaltige Klimapolitik ein. Ein zentrales Ziel ist die Klimaneutralität. Für uns als Region bedeutet das, den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern und zukunftsfähiges Wirtschaften zu unterstützen. Ich werde mich dafür stark machen, dass der Ausbau von Windkraft, Solarenergie und Geothermie weiter beschleunigt wird – gerade in den ländlichen Regionen, wo wir über großes Potenzial verfügen.

Als Bundestagsabgeordnete möchte ich den Ausbau von Klimaschutzmaßnahmen in unserer Region vorantreiben. Das bedeutet unter anderem, den Hochwasserschutz zu verbessern, den Waldumbau zu fördern und den Naturschutz zu stärken, um unsere Landschaft für die Zukunft zu wappnen.

Gerade in der Biosphärenregion Berchtesgadener Land mit seinem Nationalpark müssen wir Vorreiter sein. Ich setze mich für die landwirtschaftlichen Betriebe ein. Sie müssen durch staatliche Förderprogramme bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützt werden – sei es durch den Einsatz nachhaltiger Anbaumethoden oder durch Hilfen bei der Bewältigung von Extremwetterschäden.

Der Klimawandel betrifft uns alle, wir haben noch die Chance, ihn aktiv einzugrenzen.

Das schaffen wir nur zusammen – gemeinsam mit den Menschen. Da heißt es aufzuklären, Verbündete zu finden und den Menschen aufzuzeigen, was es für sie und ihre Nachkommen für einen großen Nutzen bringt, dieses Thema aktiv anzugehen. Der finanzielle Einsatz ist eine Investition in die Zukunft. Aber die soziale Absicherung muss gewährleistet werden. Für uns, für die nächste Generation und für unseren Planeten.

Migration und Integration

Der Zustrom von Flüchtlingen ist ein großes Thema in Deutschland. Was kann aus Ihrer Sicht bei der Migration und der Integration der Menschen verbessert werden?

Antwort: Aufgrund meiner Tätigkeit in diesem Bereich verfüge ich über viel Erfahrung, die ich einsetzen werde. Die aktuelle Diskussion zeigt uns, wie emotional aufgeladen das Thema ist. Ich bin überzeugt, dass wir mit einer klaren, faktenbasierten und humanen Migrations- und Integrationspolitik eine Gesellschaft schaffen, die Vielfalt als Stärke begreift.

Migration ist ein komplexes Phänomen, das durch viele Faktoren beeinflusst wird. Studien zeigen, dass Migrantinnen und Migranten in vielen Bereichen, wie dem Arbeitsmarkt und der sozialen Sicherung, einen wertvollen Beitrag leisten können. Es ist an der Zeit, die Potenziale zu nutzen und gleichzeitig die Herausforderungen konstruktiv anzugehen.

Wir brauchen neben Humanität im Umgang mit Menschen auch ein hohes Maß an Ordnung für diese gewaltige Herausforderung, kein „Weiter so“. Eine humane Migrationspolitik muss sich am Grundgesetz orientieren. Wir müssen sicherstellen, dass die Rechte von Geflüchteten gewahrt bleiben. Die Genfer Flüchtlingskonvention und der europäische Migrationspakt (GEAS) bieten einen klaren Rahmen, den wir auch umsetzen müssen. Dies bedeutet, dass wir Asylverfahren beschleunigen und die Integration von Geflüchteten in unsere Gesellschaft aktiv fördern müssen.

Wir sollten die Verfahren vereinfachen und die Kommunen in ihrer wichtigen Rolle als erste Anlaufstelle unterstützen. Die Kommunen benötigen mehr Ressourcen und Unterstützung, um Integrationsangebote zu schaffen, die den Bedürfnissen aller Menschen vor Ort gerecht werden, auch den Einheimischen.

Falls die gerechtfertigten Abschiebungen konsequent durchgeführt werden, ändert es die Gesamtzahl jedoch nur marginal. Aber wir dürfen nicht das Gefühl der Sicherheit unterschätzen, dass sich bei konsequentem Handeln seitens des Staates in der Bevölkerung verbessert. Die Ängste und Befürchtungen der Gesellschaft müssen gehört und respektiert werden. Nur dann gelingt es uns, das Vertrauen wieder zu gewinnen. Wichtig ist auch, dass wir glaubhaft vermitteln, dass auch wir Grüne keine Gefährder, Illegale oder Kriminelle in unserer Gesellschaft tolerieren.

Inflation und Wohlstandsverlust

Ob Heizungsrechnung, Miete oder frisches Gemüse – alles wird teurer. Immer mehr Menschen können sich das nicht mehr leisten. Wie lassen sich Inflation und Wohlstandsverlust stoppen?

Antwort: „Wir sorgen für ein bezahlbares Leben.“ Ein zentraler Ansatz zur Bekämpfung der Inflation und des Wohlstandsverlusts liegt in einer nachhaltigen Wirtschaftspolitik. Der Fokus auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit ist hier entscheidend, um langfristig stabile Preise und den Wohlstand breiter Bevölkerungsschichten zu sichern.

Gerade in ländlichen Regionen ist eine starke lokale Wirtschaft unerlässlich, um Preisschwankungen und Abhängigkeiten von globalen Märkten zu verringern. Der Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten durch eine verstärkte Förderung von Landwirtschaft, Handwerk und mittelständischen Unternehmen kann die Unabhängigkeit stärken. Hier setzt die Grüne Agenda an, indem sie regionale Strukturen fördert und die Infrastruktur in ländlichen Gebieten modernisiert.

Die Energiewende ist ein weiterer Schlüssel, um Inflation zu bekämpfen. Durch den verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien sowie die Verbesserung der Energieeffizienz können langfristig Kosten gesenkt werden. In den ländlichen Regionen führt die Förderung von Bürgerenergie-Projekten und lokalen Energiegemeinschaften zu einer kostengünstigeren und nachhaltigeren Energieversorgung. Dies entlastet alle Haushalte.

Die Bekämpfung von Armut und sozialer Ungleichheit ist zentraler Punkt des Grünen Wahlprogramms. Die Erhöhung des Mindestlohns, die Einführung von Sozialtarifen bei den Energiekosten und die Förderung von bezahlbarem Wohnraum sind entscheidend, um unseren Wohlstand zu sichern. Besonders in ländlichen Regionen, wo die Mieten steigen und oft keine ausreichende soziale Infrastruktur vorhanden ist, brauchen wir innovative Lösungen, wie etwa die Förderung von gemeinschaftlichem Wohnbau und die Verbesserung des Nahverkehrs, um Mobilität

zu gewährleisten.

Zusammengefasst lässt sich sagen: Inflation und Wohlstandsverlust sind keine unüberwindbaren Herausforderungen. Durch gezielte Investitionen in die regionale Wirtschaft, die Förderung der Energiewende und soziale Gerechtigkeit können wir eine stabile und leistbare Zukunft für die Menschen in Traunstein und dem Berchtesgadener Land schaffen.

Wirtschaft und Arbeitsplätze

Der Status Deutschlands als Exportweltmeister, Wirtschaftsmacht und Industrienation scheint zu wackeln. Was muss man tun, damit Deutschlands Wirtschaft wettbewerbsfähig bleibt und attraktive Arbeitsplätze erhalten bzw. schaffen kann?

Antwort: Angesichts der Herausforderungen wie dem globalen Wettbewerb, den Auswirkungen der Digitalisierung und dem Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft muss das Land seine Wirtschaftsstrategie überdenken, um wettbewerbsfähig zu bleiben und attraktive Arbeitsplätze zu erhalten sowie neue zu schaffen. Besonders im ländlichen Raum sind gezielte Maßnahmen erforderlich, um das wirtschaftliche Potenzial zu heben.

Ein zentrales Thema ist die Förderung der Digitalisierung. Die ländlichen Regionen dürfen bei der digitalen Infrastruktur nicht weiter zurückfallen. Der flächendeckende Ausbau von schnellen Internetverbindungen ist zwingend notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das gilt nicht nur für Industrie und Mittelstand, sondern auch für landwirtschaftliche Betriebe. Energiewende und Transformation der Wirtschaft stehen neben Klimaschutz und Wohlstandssicherung im Zentrum des Grünen Wahlprogramms 2025.

Günstige Energiepreise und eine gut ausgebaute Infrastruktur sind die wesentlichen Standortfaktoren. Wir Grüne lösen den Investitionsstau, dazu braucht es eine Reform der Schuldenbremse.

Zusätzlich muss die Landwirtschaft in den ländlichen Regionen verstärkt auf nachhaltige und innovative Produktion umgestellt werden. Der Übergang zu ökologischen Anbaumethoden, die Förderung von Kreislaufwirtschaft und die Nutzung von Biotechnologien bieten Potenziale, um die Region als Vorreiter in nachhaltiger Landwirtschaft zu positionieren.

Schließlich sollte der ländliche Raum als attraktiver Standort für Fachkräfte weiterentwickelt werden. Lebensqualität, bezahlbarer Wohnraum und gute Arbeitsmöglichkeiten sind entscheidend, um junge Menschen und qualifizierte Arbeitskräfte in die Region zu ziehen. Hier könnten auch regionale Netzwerke, Bildungsangebote und Kooperationen zwischen Hochschulen und Unternehmen unterstützt werden. Die Anbindung an den ÖPNV ist dafür unbedingte Voraussetzung. Um Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, ist es entscheidend, den ländlichen Raum als Motor für Innovation, Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Diversifizierung zu stärken.

Kein Geld für Rente und Medizin

Jahrzehntelang ist Deutschland für sein Renten- und Gesundheitssystem beneidet worden. Nun sind die Kassen leer und viele Krankenhäuser pleite. Halten Sie an der Krankenhausreform von Karl Lauterbach fest? Welche Änderungen sind notwendig?

Antwort: Das Vertrauen in diese Systeme war hoch. Doch in den letzten Jahren hat sich die Lage erheblich verändert. Die demografische Entwicklung, die steigende Zahl an chronischen Erkrankungen und Pflegebedürftigen stellen das System in Frage. Die Kassen sind leer, viele Krankenhäuser kämpfen ums Überleben, und der Ärztemangel, insbesondere im ländlichen Raum, verschärft die Situation weiter.

Die Krankenhausreform hat einen wichtigen Schritt eingeleitet, um das System zukunftsfähig zu machen. Besonders im ländlichen Raum, wie etwa in den Landkreisen Traunstein oder im Berchtesgadener Land, wird die Sorge laut, dass unsere Versorgung schlechter werden könnte. Unbestritten, es gibt zu viele Krankenhausbetten in Deutschland, die Reform war überfällig, aber eine flächendeckende und gute Gesundheitsversorgung ist das Ziel. Hier sind dringend Änderungen notwendig, um die Bedürfnisse der Bevölkerung vor Ort zu berücksichtigen.

Das Wahlprogramm der Grünen für 2025 setzt auf eine Stärkung der Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen. Ein zentrales Ziel ist es, den Zugang zu medizinischer Versorgung für alle Menschen, unabhängig vom Wohnort, zu sichern.

In diesem Kontext sollten auch die bestehenden Krankenhausstrukturen in ländlichen Gebieten nicht einfach aufgelöst, sondern gezielt gestärkt werden. Kleine, aber gut ausgestattete und spezialisierte Gesundheitszentren könnten als Alternative zu großen Kliniken in Ballungsräumen dienen. Telemedizin und der Einsatz digitaler Gesundheitsplattformen sollten weiter ausgebaut werden, um eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten.

Zudem ist es notwendig, Anreize für junge Ärzte und Pflegekräfte zu schaffen, sich im ländlichen Raum niederzulassen. Förderprogramme für Weiterbildungen, Unterstützung bei der Niederlassung und ein besseres Arbeitsumfeld könnten hier Abhilfe schaffen. Ein stärkerer Fokus auf Prävention, in Verbindung mit einer besseren Verzahnung von Gesundheits- und Sozialdiensten, könnte ebenfalls dazu beitragen, den Druck auf die Krankenhäuser zu verringern und die Lebensqualität im ländlichen Raum zu erhöhen.

Ihr Thema

Es gibt ein Thema, das hier zu kurz kommt oder in der Liste gänzlich fehlt? Ein Thema, das für Sie jedoch eine große Bedeutung hat? Dann nur zu. Nehmen Sie Stellung zu einem Thema Ihrer Wahl.

Mein Thema: Frauenpolitik.

Als Direktkandidatin und mit meiner Lebenserfahrung ist mir die Frauenpolitik ein zentrales Anliegen, besonders im Hinblick auf die Herausforderungen, die Frauen heute noch immer betreffen. Ich setze mich für eine gerechte und gleichberechtigte Gesellschaft ein, in der Frauen die gleichen Chancen und Rechte wie Männer genießen.

Besonders wichtig ist mir der Gewaltschutz für Frauen. Ich fordere eine gesetzliche Neuregelung, die Frauen effektiv vor Gewalt schützt. Dies beinhaltet eine stärkere Förderung von Schutzräumen und Beratungsstellen sowie eine umfassende Prävention. Frauen müssen sich sicher fühlen – zu Hause, am Arbeitsplatz und im öffentlichen Raum. Der Paragraph 218 im Strafgesetzbuch, der den Schwangerschaftsabbruch regelt, muss endlich abgeschafft werden. Frauen sollten in einer so persönlichen Entscheidung wie dieser selbstbestimmt und ohne strafrechtliche Verfolgung handeln können.

Der Gender-Pay-Gap ist und bleibt ein gravierendes Problem. Frauen verdienen weniger als Männer, trotz gleicher Qualifikation und Leistung – damit muss Schluss sein.

Wir müssen raus aus der Teilzeitfalle, die viele Frauen betrifft. Frauen arbeiten oft in Teilzeit, aufgrund von Kinderbetreuung oder Care-Arbeit, und geraten in Altersarmut. Ich fordere stärkere Maßnahmen, die es Frauen ermöglichen, Beruf und Familie besser zu vereinbaren, ohne ihre finanzielle Zukunft zu gefährden. In Bayern ist die Altersarmuts-Gefährdungsquote leider besonders hoch.

Im ländlichen Raum sind Frauen doppelt benachteiligt. Sie kämpfen nicht nur gegen die gesellschaftlichen und strukturellen Barrieren, sondern auch gegen eine unzureichende Infrastruktur. Wir brauchen mehr Unterstützung für alleinerziehende Mütter, mehr Betreuungsangebote und ein flächendeckendes Netz an Hilfsdiensten, um als Frauen unabhängig und selbstbestimmt leben zu können.

Nicht zuletzt müssen wir den Femiziden in Deutschland mit aller Kraft entgegentreten. Jede Frau hat das Recht auf ein Leben ohne Angst vor Gewalt. Wir übernehmen Verantwortung, schaffen das nötige Umfeld für eine echte Gleichstellung – in Städten und auf dem Land.

Anmerkung der Redaktion: Die Antworten des Kandidaten/der Kandidatin wurden 1:1 von der Redaktion übernommen, inhaltlich nicht überarbeitet und müssen deswegen nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln.

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