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Wahlkreis Traunstein-BGL

Bundestagswahl 2025: Rudolf Kreuzeder (Linke) im Steckbrief und zu den wichtigsten Fragen

Rudolf Kreuzeder (Linke) hat sich den Fragen von chiemgau24.de gestellt.
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Rudolf Kreuzeder (Linke) hat sich den Fragen von chiemgau24.de gestellt.

Bei der Bundestagswahl stehen im Wahlkreis Traunstein-Berchtesgadener Land neun Erststimmenkandidaten zur Wahl. Wir stellen alle Bewerber für das Direktmandat einzeln vor. Dieses Mal: Rudolf Kreuzeder (Linke).

Traunstein – Bei der Wahl am 23. Februar 2025 wollen im Wahlkreis Traunstein-Berchtesgadener Land neun Kandidatinnen und Kandidaten direkt nach Berlin – sechs Männer und drei Frauen. Wer die meisten Erststimmen für sich verbucht, ist „drin“. chiemgau24 stellt die Kandidaten einzeln im Steckbrief vor und hat sie mit einigen Kernfragen konfrontiert. Hier sehen Sie die Antworten von Rudolf Kreuzeder (Linke).

Steckbrief und politische Schwerpunkte

Rudolf Kreuzeder, 48 Jahre, ledig; Beruf: Altenpfleger; Hobbys: Musik, Politik, Motorrad.

Ehrliche Politik für die Menschen

Mir liegt die soziale Frage am Herzen. Diese beinhaltet automatisch Themenfelder wie bezahlbarer Wohnraum, Gesundheitsversorgung, Mobilität, Arbeitnehmerrechte, Inklusion unter anderem. Ich kandidiere, weil Demokratie eine Mitmachveranstaltung ist. Ich möchte mitgestalten, für mehr soziale Gerechtigkeit.

Klimawandel und Extremwetter

Klimawandel und Extremwetter mit katastrophalen Folgen für Mensch und Natur sind ein globales Problem. Was können Sie als Abgeordnete bzw. Abgeordneter tun?

Antwort: Der Klimawandel ist menschengemacht. Das ist nicht wegzudiskutieren. Die Folgen treffen uns alle. Es ist an der Zeit, die Hauptverantwortlichen zur Verantwortung zu ziehen. Es kann nicht sein, dass der Arbeiter, der einmal im Jahr in den Urlaub nach Mallorca fliegt, mit seinem „CO₂-Fußabdruck“ gegängelt wird, während Superreiche mit ihren Privatjets zum Kaffee trinken nach Sylt jetten und nicht einmal das Kerosin besteuert wird. Die Flugtickets hingegen werden pauschal verteuert.

Klimaschädliche Subventionen machen immer noch Milliarden im jährlichen Bundeshaushalt aus. Wir brauchen zudem in Deutschland vermehrt Zivilschutzmaßnahmen, Begrünung von Städten, einen Wasser-Notfallplan. Die Vergabe von Wasserförderrechten zu kommerziellen Zwecken gehört scharf reglementiert. Wasser ist Menschenrecht.

Migration und Integration

Der Zustrom von Flüchtlingen ist ein großes Thema in Deutschland. Was kann aus Ihrer Sicht bei der Migration und der Integration der Menschen verbessert werden?

Antwort: Wir müssen zunächst weg von den „Scheindebatten“ und endlich zu einer lösungsorientierten Gesprächskultur zurückkehren. Es ist ja so schön einfach, den „Zugezogenen“ die Schuld an den Problemen in der Gesellschaft zuzuschustern. Die können sich nicht wehren und die wahren Probleme muss man nicht objektivieren und angehen.

Fakt ist: Es braucht die Zuwanderung. Ohne Zuwanderung würde die deutsche Wirtschaft und Infrastruktur komplett zusammenbrechen. Es benötigt da vernünftige und pragmatische Ansätze, um die Menschen effektiv zu integrieren und in Arbeit zu bringen. Insbesondere Sprache ist ein wichtiger Schlüssel zur Integration.

Natürlich ist ein Einverständnis mit den Werten unserer Gesellschaft unabdingbar. Gastrecht kann auch verwirkt werden. Konflikte anderer Länder dürfen nicht auf unserem Boden ausgetragen werden. Ein wichtiger Faktor bei der Integration ist auch Bildung beziehungsweise politische Bildung.

Inflation und Wohlstandsverlust

Ob Heizungsrechnung, Miete oder frisches Gemüse – alles wird teurer. Immer mehr Menschen können sich das nicht mehr leisten. Wie lassen sich Inflation und Wohlstandsverlust stoppen?

Antwort: In einem Land, in dem Superreiche auch in Krisen ihren Reichtum vervielfachen, während mittelständische Betriebe und Handwerk darben und wegbrechen, Menschen am ökonomisch unteren Ende kaum mehr über die Runden kommen, muss eine Debatte über steuerliche Anpassungen und die Umverteilung von oben nach unten stattfinden.

Wer das als linksromantische Spinnerei abtut und lieber Lobbypolitik betreibt, gefährdet den sozialen Frieden, den Wirtschaftsstandort Deutschland und stärkt die spaltenden Kräfte in unserem Land. Wir brauchen Verteilungsgerechtigkeit und es ist an der Zeit, dass sich die Politik vor den notwendigen Schritten nicht mehr wegduckt.

Wirtschaft und Arbeitsplätze

Der Status Deutschlands als Exportweltmeister, Wirtschaftsmacht und Industrienation scheint zu wackeln. Was muss man tun, damit Deutschlands Wirtschaft wettbewerbsfähig bleibt und attraktive Arbeitsplätze erhalten bzw. schaffen kann?

Antwort: Mit der Transformation der Energieversorgung muss auch eine Transformation der Wirtschaft einhergehen. Im Bereich der regenerativen Energien wie auch der E-Mobilität gibt es viele positive Zukunftsperspektiven, auch was den Arbeitsmarkt angeht.

Dass ein Strukturwandel auch sozial verträglich vollzogen werden kann, zeigt sich eindrucksvoll am Beispiel Ruhrgebiet. Die Arbeiter dürfen nicht die Leidtragenden der Versäumnisse auf Management-Ebene sein (Beispiel Automobilindustrie), während umgekehrt die Verantwortlichen Boni einstreichen und Milliarden an Aktionäre ausgeschüttet werden.

Zudem gehören Steuerschlupflöcher konsequent geschlossen, Steuersünder rigoros verfolgt und zur Rechenschaft gezogen. Hier entgehen dem Staat jährlich Milliarden. Die Gewerkschaften gehören gestärkt, ein bundesweites Tariftreuegesetz gehört her.

Kein Geld für Rente und Medizin

Jahrzehntelang ist Deutschland für sein Renten- und Gesundheitssystem beneidet worden. Nun sind die Kassen leer und viele Krankenhäuser pleite. Halten Sie an der Krankenhausreform von Karl Lauterbach fest? Welche Änderungen sind notwendig?

Antwort: Karl Lauterbachs Krankenhausreform war nicht die versprochene Revolution des Gesundheitswesens. Die Überwindung der von ihm selbst mit eingeführten Fallpauschalen findet nicht (wie zuvor von ihm angekündigt) statt. Solange weiter die Maxime gilt, wonach mit Gesundheitsversorgung Gewinne erzielt werden müssen, wird es keine patientenorientierte Gesundheitsversorgung geben.

Der Versuch der Zentralisierung und Spezialisierung im Bereich der Krankenhäuser ist nur bedingt ein Schritt in die richtige Richtung. Das politisch gewollte Krankenhaussterben ist die Folge. Die Versorgung im ländlichen Raum wurde nicht mitgedacht. Der Bund kann nicht allein die Rahmenbedingungen festlegen und die Kommunen bei der Umsetzung finanziell im Stich lassen. Eine Gesundheitsversorgung zum Nulltarif wird es nicht geben.

Wer von Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, erwartet, dass sie ihre Rente an der Börse verzocken sollen, ist unanständig. Diese Menschen beziehungsweise Arbeiter*innen haben unsere Wirtschaft getragen. Sie verdienen ein Leben im Alter in Würde. Das Geld ist da, es ist nur schlecht verteilt. Der demografische Wandel ist natürlich nicht wegzudiskutieren.

Ihr Thema

Es gibt ein Thema, das hier zu kurz kommt oder in der Liste gänzlich fehlt? Ein Thema, das für Sie jedoch eine große Bedeutung hat? Dann nur zu. Nehmen Sie Stellung zu einem Thema Ihrer Wahl.

Bezahlbarer Wohnraum.

Wohnen ist Menschenrecht. Es liegt in der Verantwortung des Staats, dafür Sorge zu tragen, dass ein jeder bezahlbaren Wohnraum findet. Der soziale Wohnraum gehört gefördert. Der Wegfall aus der Sozialbindung gehört auf den Prüfstand.

Auch Fehlbelegungen müssen thematisiert werden. Bevor man über weitere Flächenversiegelung spricht, muss auch eine Leerstandserhebung her. Es braucht eine Strategie, den bereits vorhandenen, jedoch leerstehenden Wohnraum wieder der Gemeinschaft zugänglich zu machen.

Da gibt es vielfältige Möglichkeiten. Man bedenke, wie viele Enteignungen im Bereich Straßenbau oder Kohleabbau stattfinden. Wenn aber über Ansätze nachgedacht wird, leerstehenden Wohnraum wieder verfügbar zu machen, wird von den politischen Akteuren gleich das kommunistische Schreckgespenst an die Wand gemalt. Bezahlbarer Wohnraum ist das Thema der Stunde.

Anmerkung der Redaktion: Die Antworten des Kandidaten/der Kandidatin wurden 1:1 von der Redaktion übernommen, inhaltlich nicht überarbeitet und müssen deswegen nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln.

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