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Bürgermeister ist überglücklich

600.000 Euro für die Chiemgau-Arena in Ruhpolding: Das soll mit dem Geld passieren

Gemeinsam haben sie in München die Verhandlungen geführt: Bürgermeister Justus Pfeifer (rechts) und Engelbert Schweiger, damals noch Chef in der Chiemgau-Arena.
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Gemeinsam haben sie in München die Verhandlungen geführt: Bürgermeister Justus Pfeifer (rechts) und Engelbert Schweiger, damals noch Chef in der Chiemgau-Arena.

Gemeinde Ruhpolding nutzt Finanzspritze für Investitionen in der Chiemgau-Arena.

Ruhpolding/München – Überglücklich ist Bürgermeister Justus Pfeifer (CSU) über die satte Finanzspritze von 600 000 Euro aus der Finanzreserve von CSU und Freie Wähler, die das Kommunalunternehmen (KU) Gemeindewerke Ruhpolding kürzlich erhalten hat. Auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen teilte Pfeifer mit, dass die Gelder in der Chiemgau-Arena für Investitionen benutzt würden, in erster Linie für einen neuen Beschneiungsteich und für die Umrüstung der bestehenden Beleuchtung auf LED.

Mit Innenminister verhandelt

„Das ist nachhaltig, naturschonend und wir haben künftig erheblich weniger Stromverbrauch in der Arena“, erklärt Pfeifer. Er gehörte zu jenem Quartett, das im letzten Jahr intensiv darum gekämpft habe, als in München Haushaltsgelder verteilt wurden. „Wir sind mehrfach nach München gefahren, haben mit dem Innenminister, aber auch mit Vertretern der Haushaltsausschüsse, gesprochen und unsere guten politischen Kontakte genutzt“, so der Bürgermeister. Geholfen hätten ihm dabei Martin Heinemann, geschäftsführender Beamter der Gemeinde Ruhpolding, Engelbert Schweiger, damals Stadionschef, heute Geschäftsführer von „Meine Bergwelt GmbH“, und der CSU-Landtagsabgeordnete Klaus Steiner.

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Pfeifer erinnerte an die beiden Biathlon-Weltcups in Ruhpolding 2021 und 2022. Einmal habe das Großereignis wegen der Pandemie gar nicht stattgefunden und dann unter Ausschluss der Öffentlichkeit. „Das hat uns ganz schön in die Bredouille gebracht“, betont der Bürgermeister. 2,2 Millionen Euro wären Ruhpolding zugestanden an Corona-Hilfen, allerdings habe man nur 1,6 Millionen bekommen. Grund: Der Deutsche Skiverband hatte 600 000 Euro nach Oberhof vergeben, eine Summe, die in der Chiemgau-Arena gefehlt habe.

Der Betrag ist jetzt eingegangen

Und genau der Betrag sei jetzt eingegangen. „Ein einmaliger Härtefall, so etwas wird es nie wieder geben“, sagt Pfeifer.

Das Gemeindeoberhaupt stellt aber auch klar, dass die Summe weder an die Gemeinde noch an die Chiemgau-Arena direkt geflossen sei, sondern an das Kommunalunternehmen Gemeindewerke Ruhpolding, das allein förderungsberechtigt sei. Im letzten Jahr war nämlich ein Beschluss ergangen, damit der Eigenbetrieb Chiemgau-Arena in KU Gemeindewerke umgewandelt werden konnte.

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„Das war ganz wichtig, es darf künftig kein Cent von gemeindlichen Steuergeldern verwendet werden, denn es ist nicht Aufgabe der Gemeinde, einen Bundesstützpunkt mit zu finanzieren“, stellt Pfeifer heraus. Der Steuerzahler dürfe nicht durch Leistungssport belastet werden.

Pfeifer rechnete auch vor, wie teuer der Regiebetrieb in der Chiemgau-Arena für die Gemeinde gewesen sei. 2013 habe sie 615 000 Euro beigesteuert, in den folgenden Jahren 350 000, 260 000, 400 000 und 2017 noch einmal über 50 000.

Durch Eigenbetrieb 2018 den Kurs geändert

Erst durch den Eigenbetrieb der Gemeinde ab 2018 habe man den Kurs ändern können. Zwar sei der finanzielle Aufwand 2019 noch einmal 550 000 Euro gewesen und im folgenden Jahr 190 000, aber danach sei man in die schwarzen Zahlen gekommen. Bilanz 2020/2021: plus 520 000 Euro und 2021/22: plus 315 000 Euro.

Seit das KU Gemeindewerke Eigentümer der Liegenschaft Chiemgau-Arena ist, sei, so Pfeifer, die Gemeinde außen vor. „Wir können positiv in die Zukunft blicken“, betont er. Der Beschluss dazu wurde im Sommer 2022 in einer Gemeinderatssitzung getroffen. Im Zuge der Umstrukturierung wurde auch eine Betriebs- und Veranstaltungs GmbH für die Arena gegründet, wobei der Skiclub Ruhpolding und die Gemeinde Gesellschafter sind. Seither werden alle Veranstaltungen im Ganzjahresbetrieb in der Chiemgau-Arena ausgerichtet.

Haushaltsgeldern aus der Fraktionsreserve

Vorsitzender der KU Ruhpolding ist Christian Schulz. Er wurde vom Verwaltungsrat auf die Dauer von fünf Jahren bestellt. Und im Aufsichtsrat der Chiemgau Arena GmbH, dessen Vorsitzender Ski-Club-Vorstand Harald Stempfer ist, sitzen neben dem Bürgermeister unter anderem Herman Hipf, Anton Krutzenbichler und Thomas Schuhbeck.

Bei den jetzt verteilten Haushaltsgeldern aus der Fraktionsreserve der Landtagsfraktionen CSU und Freie Wähler handelt es sich um insgesamt 70 Millionen Euro. Die Gelder gehen an insgesamt 247 Einzelprojekte in Bayern, darunter die 600 000 Euro an Ruhpolding.

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