Besuch bei Traunsteiner Fanclub
Windeltorte und Baby-News? So war der Auftritt von Bayern-„Wadlbeißer“ Laimer in Übersee
Konrad Laimer, Fußballspieler vom FC Bayern München besuchte am Sonntag (15. Dezember) den Fanclub Rot-Weiße-Traun Traunstein. Als Gastgeschenk gab es neben der Ehrenmitgliedschaft eine Windeltorte in Form der Allianz-Arena. Hier gibt‘s die besten Fotos und ein Video von Laimers Visite.
Übersee – Es ertönt die traditionelle Hymne „Stern des Südens“ des FC Bayern München. Wie ein Stadionsprecher kündigt Moderator Michael Griesbeck den Star-Gast im Überseer Wirtshaus Feldwies an: „Unsere Nummer 27 Konrad Konny“ „Laimer!“, antwortet der mit rund 300 Fans gefüllte Saal euphorisch und wie in der Münchener Arena.
Im Fahnenmeer aus bayerischen und österreichischen Fähnchen taucht der Bayern-Profi Konrad Laimer auf und bahnt sich einen Weg quer durch den Saal auf die Bühne. „Laimer-Platz“ steht in weißen Buchstaben auf rotem Grund auf einem Plakat über der Bühne, alles ist angerichtet für den Besuch des Fußballspielers. „Es konnte uns nichts Schöneres passieren, als dass Konrad Laimer zu uns kommt: Es ist für uns quasi der Haupttreffer“, ist Maximilian Burghartswieser überglücklich.
Burghartswieser ist seit der Gründung 1996 1. Vorsitzender des FC Bayern Fanclub Rot-Weiße-Traun Traunstein und erklärt, warum er sich über Laimer besonders freut: „Er spricht unsere Sprache, kommt aus der Gegend und ist hier heimisch“. Das bestätigt der 27-jährige Laimer im Gespräch mit Moderator Griesbeck in einwandfreiem Dialekt.
Laimer über Musiala, Messi und Neymar
Griesbeck stellt „Konny“ als „Wadlbeißer“ vor, als einen Spieler, wie ihn die Fans sich vorstellen, „Mister zuverlässig“. Der flexibel einsetzbare österreichische Nationalspieler ist in Salzburg geboren und auch von dort angereist. Seine Frau sei hochschwanger, es könne jeden Moment losgehen, „also verzeiht mir zwischendurch einen kurzen Blick aufs Handy“, sagt sich Laimer.
Die Bayern-Niederlage gegen Mainz (Laimer: „Wir haben nicht unverdient nicht gewonnen“) ist kaum Gesprächsthema im Dialoge mit Griesbeck, dafür sein erster Champions-League-Treffer unter der Woche gegen Donezk, sein Wechsel von Leipzig nach München und der erste Besuch als kleiner Junge in der Münchener Arena. „Damals war es sehr weit weg für mich, irgendwann mal Profi zu werden. Ich habe gekickt, weil ich Spaß dran hatte und heute habe ich noch genauso viel Spaß wie damals“, berichtet Laimer den gespannten Fans. Thema war auch seine Flexibilität, was unterschiedliche Positionen angeht: „Wenn ich es mir aussuchen dürfte, dann spiele ich am liebsten im Mittelfeld. Aber letztendlich will ich einfach spielen und dann spiele ich auch auf anderen Positionen, wenn ich dadurch dem Team helfe zu gewinnen.“
Konrad Laimer zu Besuch in Übersee




„Wenn ich es mir aussuchen dürfte, dann spiele ich am liebsten im Mittelfeld.“
Anschließend tritt er gegen Fan Max beim Spiel Montagsmaler an. Laimer errät die von Daniela gemalten Skizzen der Allianz-Arena, Säbener Straße, Henkelpott und Uli Hoeneß, Max dagegen erkennt Bayern-Maskottchen Bernie als Erster. Gespielt wurde um eine Spende. Als 2. Vorsitzende erzählt Petra Volzwinkler vom Fanclub Rot-Weiße-Traun (Fanclub RWT). Laimer lauscht gespannt, erfährt, dass der Fanclub damals aus einer Gruppe von 26 Ministranten gegründet wurde, vor ihm Uli Hoeneß (2005), Bastian Schweinsteiger (2006) und 2015 Arjen Robben zu Gast waren. Volzwinkler bietet Laimer zum Abschluss ihres Vortrags noch die Ehrenmitgliedschaft an, die der 46-malige Nationalspieler Österreichs auch dankend annimmt.
Laimer wird mit Fragen von Fans gelöchert
In der großen Fragerunde wollen die Fans alles Mögliche von einem ihrer Idole wissen. So verrät Laimer, dass Trainer Vincent Kompany seine Ansprachen auf Englisch hält. Nach der Mainz-Niederlage sei der Bayern-Trainer nicht laut geworden, sondern habe nach Ansätzen gesucht, welche die Spieler in der nächsten Partie besser machen können. In Spielen gegen Ex-Kollegen oder aktuelle Mitspieler in Länderspielen sei er extra motiviert: „Das ist wie früher, gegen den Bruder willst du auch nicht verlieren“. Jamal Musiala sei der unangenehmste Gegenspieler im Training, „seine Fähigkeiten im Dribbling habe ich vorher bisher nicht erlebt“.
Im Champions-League-Halbfinale 2020 für Leipzig gegen Paris war er beeindruckt von Neymars Leistung, auch Messi und Thiago habe Laimer als besonders talentierte Gegenspieler im Kopf. Jungen Fans gab er mit auf den Weg, nie den Spaß am Sport zu verlieren, „mich hat der Spaß immer angetrieben, ich habe keine Idole gebraucht“. Außerdem verriet der zweimalige DFB-Pokalsieger, neben Thomas Müller, Manuel Neuer und Leon Goretzka im Bus zu sitzen und sagt lachend: „Da ist es selten still“, gekartelt werde aber nicht. Für lautes Gelächter sorgte seine Antwort, ob er bestimmte Rituale vor dem Spiel habe: „Nein, was würde ich denn machen, wenn ich es mal vergesse?“. Stattdessen mache er vor Spielen das, was ihm guttue, was in der Vergangenheit funktioniert habe, „ein Energy-Gel hilft mir zum Beispiel“.
„Mich hat der Spaß immer angetrieben, ich habe keine Idole gebraucht“.
Lange Schlange für Fotos und Autogramme mit Konrad Laimer
Bevor die Gäste und Fans noch alle ein Autogramm von Konny Laimer bekamen und sich vom Fotografen mit dem FCB-Spieler fotografieren ließen, erhielt dieser noch ein besonderes Geschenk: Eine Windeltorte in Form der Münchener Arena, dazu den offiziellen Fanclub-Schal. Außerdem überreichte die Vorstandschaft dem Österreicher die Urkunde zur Ehrenmitgliedschaft. Auch Laimer hatte noch ein Präsent des Vereins in einer FCB-Sporttasche dabei.
„Ich glaube jeder hat gemerkt, dass der Konrad Laimer ein Pfundskerl ist, einer von uns sozusagen.“
„Wir sind rundum begeistert“, strahlt Vorsitzender Burghartswieser über das ganze Gesicht und ergänzt: „Ich glaube jeder hat gemerkt, dass der Konrad Laimer ein Pfundskerl ist, einer von uns sozusagen. Er hats ich endlos viel Zeit genommen, man hat ihm angemerkt, dass er sich wohlfühlt. Es hat alles weit übertroffen“. Für den Fanclub quasi ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk, bei dem alle mithelfen: Technik, Garderobe, Einlass, Organisation, alle sind irgendwo eingebunden und sorgen so für einen reibungslosen Ablauf rund um den Besuch von Laimer. Der Fanclub RWT engagiert sich vielfältig das ganze Jahr über und spenden an verschiedene soziale Projekte. Der Fanclub hat 1400 Mitglieder.
Zu Gast im Feldwies in Übersee war auch Matthias Zimmermann. Der 66-malige Bundesligaspieler für die SpVgg Unterhaching plauderte vor Laimers Ankunft mit Moderator Griesbeck über seine Zeit als aktiver Fußballer. Spannende Einblicke gab er vor allem rund um das Saisonfinale 2000, als Zimmermann über die volle Spielzeit gegen Leverkusen auf dem Platz stand und durch einen 2:0-Sieg den Leverkusenern die Schale noch entriss und stattdessen die Roten aus München die Meisterschaft feierten. „Uli Hoeneß hat mich davor angerufen, um mich zu motivieren, aber da hat es gar nicht gebraucht. Bei der gemeinsamen Feier mit den Bayern hatte niemand unter zwei Promille“, erzählt der 54-Jährige. Der gebürtige Trostberger ist nach abgeschlossenem Studium mittlerweile beim FC Bayern für den Merchandising-Verkauf für Firmenkunden zuständig.