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Tragische Umstände kosteten Traunreuterin das Leben

„Ich hab‘ sie einfach nicht gesehen“: Prozess um tödlichen Unfall an der Traunpassage

Der Unfall auf der Werner-von-Siemens-Straße in Traunreut passierte am 18. November 2022 - drei Tage später verstarb die Seniorin
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Der Unfall auf der Werner-von-Siemens-Straße in Traunreut passierte am 18. November 2022 - drei Tage später verstarb die Seniorin, die am Zebrastreifen angefahren wurde. Der Unfallfahrer wurde jetzt am Traunsteiner Landgericht verurteilt.

Es war schon fast dunkel, es regnete und die Straßenbeleuchtung war noch aus: Im November vorigen Jahres wurde eine Traunreuterin am Zebrastreifen bei der Traunpassage angefahren und verlor kurz darauf ihr Leben. Jetzt stand der Unfallverursacher vor Gericht - der ausgerechnet Busfahrer ist...

Traunstein/Traunreut - Ein Prozess, der zeigt, wie schnell es oft gehen kann, wurde am Donnerstag (5. Oktober) am Traunsteiner Amtsgericht verhandelt - denn der Unfall, der im November 2022 einer Traunreuter Seniorin das Leben kostete, darf wohl als besonders tragisch eingestuft werden. Am Zebrastreifen hinter der Traunpassage in Traunreut wurde sie von einem Mann aus Obing angefahren, weil er sie schlicht übersehen hatte. Die Witterung war ungünstig. Drei Tage später verstarb die 83-Jährige im Krankenhaus.

Trotz 30 km/h Seniorin am Zebrastreifen übersehen

16.35 Uhr war es an jenem verregneten Nachmittag des 18. November. Der Asphalt spiegelte, durch die Dämmerung war es schon recht dunkel, doch die Straßenbeleuchtung sollte sich erst fünf Minuten später einschalten. „Ich bin eh nur recht langsam auf den Zebrastreifen zugefahren und hab‘ sie einfach nicht gesehen. Erst beim Aufprall, erst als es gescheppert hat“, sagte der Angeklagte vor Gericht. Durch den Verkehrsgutachter stellt sich heraus: Er war tatsächlich nur mit etwa 30 km/h unterwegs.

Unfall in Traunreut am 18. November

Unfall in Traunreut am 18. November
Unfall in Traunreut am 18. November © FDL/BeMi
Unfall in Traunreut am 18. November
Unfall in Traunreut am 18. November © FDL/BeMi
Unfall in Traunreut am 18. November
Unfall in Traunreut am 18. November © FDL/BeMi
Unfall in Traunreut am 18. November
Unfall in Traunreut am 18. November © FDL/BeMi
Unfall in Traunreut am 18. November
Unfall in Traunreut am 18. November © FDL/BeMi
Unfall in Traunreut am 18. November
Unfall in Traunreut am 18. November © FDL/BeMi
Unfall in Traunreut am 18. November
Unfall in Traunreut am 18. November © FDL/BeMi
Unfall in Traunreut am 18. November
Unfall in Traunreut am 18. November © FDL/BeMi
Unfall in Traunreut am 18. November
Unfall in Traunreut am 18. November © FDL/BeMi
Unfall in Traunreut am 18. November
Unfall in Traunreut am 18. November © FDL/BeMi
Unfall in Traunreut am 18. November
Unfall in Traunreut am 18. November © FDL/BeMi

Der Obinger ist Busfahrer von Beruf, legt nach eigenen Angaben 70.000 bis 120.000 Kilometer jährlich zurück. Für ihn war es eigentlich „ein ganz normaler Tag“, wie er sagt: vom Einkaufen gekommen, wollte er nur wieder nach Obing zurückfahren. Seine Schuld räumte der 64-Jährige von Beginn an ein. „Nachträglich nochmal mein herzliches Beileid. Das tut mir wirklich leid“, wandte er sich im Gerichtssaal an die zahlreich erschienenen Angehörigen der Traunreuterin.

An der Stelle passieren durchaus häufiger Unfälle“, berichtete auch ein Beamter der Polizeiinspektion Trostberg, der den tragischen Zusammenstoß vor Ort aufnahm. Auch Unfallgutachter Andreas Thalhammer stieß ins selbe Horn: „Diese Unfallstelle hab‘ ich jetzt schon zum dritten Mal auf meinem Schreibtisch.“ Fußgänger von der Traunpassage kommend würde man spät erkennen, außerdem sei die Beleuchtung nicht optimal. Inzwischen wurde die Stelle wohl entschärft. Doch auch wenn der Angeklagte eher langsam unterwegs war: „Die Fußgängerin wäre auf jeden Fall erkennbar gewesen“, so Thalhammer.

Fahrlässige Tötung: Führerschein weg und 9600 Euro Strafe

Bekleidet war die Rentnerin mit schwarzen Schuhen und dunkelroter Jacke, wie Zeugen am Amtsgericht berichteten. Auch Einkaufstüten trug sie mit sich. „Das Auto kam an und dann ist die Oma schon geflogen“, erzählte ein 33-Jähriger, der den Unfall mitansehen musste. Im Laufe der Verhandlung zog der Obinger mit seinem Anwalt Harald Getz den Einspruch gegen den Strafbefehl zurück - es wäre eh nur noch um die Höhe der Strafe gegangen. Der Mann ist nun schuldig der fahrlässigen Tötung, muss für drei Monate seinen Führerschein abgeben und 9600 Euro Strafe zahlen.

xe

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