Baumfrevel am Radweg bei Reitmehring
Wer hat gesunden Ahorn an B304 bei Wasserburg gefällt?
War es Vandalismus? Ein gesunder Ahornbaum war am Freitag (22. Oktober) am Radweg zwischen Reitmehring und Wasserburg an der B304 gefällt und quer über den Radweg liegen gelassen worden. Wer ist der Urheber? Der Baum war völlig gesund.
Wasserburg – Die Fällung eines Ahornbaums am Rande der B304 zwischen Wasserburg und Reitmehring war ein Akt des Vandalismus: Diese Vermutung äußerte das Staatliche Bauamt Rosenheim am Montag auf Anfrage unserer Zeitung.
Bereits am Freitag hatte der Leser Andreas Puhr den Fall gemeldet und Fotos von dem gefällten Baum geschickt.
Anzeige erstattet
Er äußerte sich entsetzt, dass „ohne Not ein gesunder Baum“ gefällt worden sei. Der frühere Stadtrat Peter Stenger (SPD) erstattete Anzeige gegen Unbekannt.
Eine Reihe von Ahornbäumen säumt die Bundesstraße, gerade jetzt im Herbst sind sie mit ihrem Blattwerk in kräftigem Gelb wunderschön anzusehen.
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Dass hier offenbar ein Umweltfrevel vorliegt, wird schon aus der Tatsache ersichtlich, dass der Baum eine Zeit lang quer über dem Radweg lag und so eine Gefahrenquelle für die Radler darstellte. Am Wochenende entfernte die Feuerwehr den Ahorn vom Radweg.
Sturmschäden?
Zuerst war vom Wasserburger Stadtbauamt mitgeteilt worden, bei der Fällung durch die Straßenbaumeisterei Ebersberg, zuständig für diesen Bereich an der B 304, handele sich um eine Schutzmaßnahme. Der Baum sei nach dem jüngsten Sturm nicht mehr stand- beziehungsweise bruchsicher gewesen.
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„Diese Auskunft habe ich vom Staatlichen Bauamt Rosenheim bekommen“, sagte Schmid. Doch kurz darauf musste er korrigieren: „Das war eine Fehlinformation.“
Nun doch Vandalismus?
Das Staatliche Bauamt hatte zwischenzeitlich von einem Mitarbeiter der Straßenbaumeisterei Ebersberg die Info erhalten, dass der Baum doch mutwillig umgesägt worden sei. „Das scheint reiner Vandalismus zu sein“, so ein Vertreter des Staatlichen Bauamts Rosenheim. Den Zorn über die Fällung könne er nachvollziehen.
Bei Problemen, die von Bäumen ausgehen – etwa Schatten- oder Laubwurf – werde normalerweise das Gespräch mit den Anliegern gesucht. „Dass einer eigenmächtig zur Säge greift, ist noch nie vorgekommen“, heißt es aus dem Amt.
Nun soll mit Juristen im Haus beraten werden, wie in dem Fall weiter vorgegangen wird. „Wir werden wahrscheinlich Anzeige gegen Unbekannt erstatten“, so der Behördenvertreter. Eine Neuanpflanzung sei ja auch nicht billig. Im Übrigen werde der Zustand der Bäume regelmäßig kontrolliert.
Baum war gesund
„Der Baum ist absolut gesund gewesen“, sagt Lorenz Huber, Umweltreferent des Stadtrates.
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Er hat sich vor Ort ein Bild gemacht und ist überzeugt: „Das ist kein dummer Jungenstreich, da war ein Profi am Werk, der sich im Umgang mit der Motorsäge auskennt.“ Dies sei am sauberen Schnitt zu erkennen. Huber bedauert die Tat, denn die Fällung sei nicht angeordnet worden, der Baum sei Teil eines „wunderschönen Ensembles“.