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Bergbahnen in Bayern

Wendelsteinbahn: So steht es um die Zukunft der 111 Jahre alten Zahnradbahn

Der Geschäftsführer der Wendelsteinbahn, Florian Vogt, zieht Bilanz nach einem durchschnittlichen Geschäftsjahr.
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Der Geschäftsführer der Wendelsteinbahn, Florian Vogt, zieht Bilanz.

Mit der Wintersaison vor der Tür, zieht Geschäftsführer Florian Vogt eine Bilanz über das vergangene Geschäftsjahr der Wendelsteinbahn in Brannenburg. Was es Neues mit Blick auf die am 22. Dezember 2023 beginnende Winter-Saison gibt.

Brannenburg – Mit der Eröffnung am 25. Mai 1912 markierte die Wendelsteinbahn einen Meilenstein in der deutschen Verkehrsgeschichte als älteste Hochgebirgsbahn des Landes. Die von Anfang an elektrifizierte Zahnradbahn, die majestätisch zum Gipfel des 1838 Meter hohen Wendelsteins führt, beeindruckte bereits bei ihrer Entstehung als technische Meisterleistung. Während die Sommersaison der Zahnradbahn mit regulären Revisionsarbeiten im November endete, wird sie ab dem 22. Dezember 2023 wieder für ihre Fahrgäste bereitstehen, um in die Wintersaison zu starten. Die Seilbahn in Bayrischzell hat gemäß Winterfahrplan wieder ihre Fahrt aufgenommen. Ein geeigneter Zeitpunkt für Geschäftsführer Florian Vogt, ein Resümee über das vergangene Geschäftsjahr zu ziehen.

Wie war die Gesamtleistung der Seilbahn und Zahnradbahn während der Sommersaison?

Florian Vogt: Über das gesamte Jahr betrachtet handelt es sich bei der Wendelsteinbahn um ein durchschnittliches Geschäftsjahr. Im Vergleich zum Vorjahr war im vergangenen Winter 2022/2023 am Wendelstein kein Wintersport möglich. Etwas schwächer waren die Fahrgastzahlen, ebenfalls witterungsbedingt (wie überall), in den Monaten Juli und August. Der fehlende Skibetrieb aufgrund Schneemangel wirkt sich zwar negativ aus, durch die hervorragenden Wetterbedingungen im Herbst konnten wir dies aber ein stückweit ausgleichen. Erholt haben sich im Vergleich zu den coronagebeutelten Vorjahren das Gruppengeschäft sowie Vereinsausflüge, die das vielfältige und einzigartige Angebot am Wendelstein schätzen. Vom wetterunabhängigen Höhlenbesuch über Deutschlands höchstgelegene Kirche bis hin zur aussichtsreichen Wanderung am Gipfel- und Panoramaweg ist da einfach für jeden etwas geboten.

Im Schnitt sind es rund 250 000 beförderte Personen im Jahr. Die Zahl variiert und ist davon abhängig, ob wir im betreffenden Geschäftsjahr Skibetrieb haben oder nicht.

Gab es besondere Herausforderungen oder Probleme während der Saison, die bewältigt werden mussten?

Vogt: Erstmals wurde während der Hauptsaison die neue Lok 5 zusammen mit den historischen Personenwagen aus dem Jahr 1912 im öffentlichen Fahrgastbetrieb eingesetzt. Dabei konnten wir wertvolle Erfahrungen zur Leistungsfähigkeit des neuen Fahrzeugs sammeln und für unsere Fahrgäste war dieses Fahrerlebnis ein besonderes Highlight.

Gibt es aktuelle Pläne für den Herbst bzw. für Wintersaison oder das kommende Geschäftsjahr, die Sie bereits teilen können?

Vogt: Das Talbahnhofgebäude der Zahnradbahn in Brannenburg soll im kommenden Jahr ein modernes Ambiente bekommen. Es liegen bereits Pläne eines Innenarchitekten vor; die grafische Umsetzung ist aktuell in Arbeit. Neben einer völlig neuen Beleuchtungssituation mit Spots sind unter anderem auch die Integration von Schließfächern für Motorrad- / Radlfahrer sowie Ausstellungsflächen für Merchandisingartikel geplant.

Welche Investitionen wurden in diesem Jahr in die Infrastruktur der Wendelsteinbahn getätigt? Gab es Verbesserungen oder Erweiterungen?

Vogt: Ein größeres Projekt war die Erneuerung der Brandmeldeanlage im Wendelsteinhaus sowie die bauliche Ertüchtigung im Rahmen des Brandschutzes. Investitionsvolumen: rund 200 000 Euro.

Ansonsten wurden gewöhnliche Unterhaltsmaßnahmen durchgeführt wie etwa Pflege der Wanderwege, Gleisregulierungsarbeiten. Zudem wurde eine Stützmauer an der Zahnradbahntrasse über 60 Meter erneuert.

Wie beurteilen Sie die Kundenzufriedenheit während der Saison? Gab es Beschwerden oder Rückmeldungen, die besonders hervorstachen

Vogt: Die Kundenzufriedenheit stufen wir anhand als sehr hoch ein. Oft bekommen wir die Rückmeldung, dass insbesondere die Fahrt mit der Zahnradbahn zwar preisintensiv, aber durchaus ein lohnenswertes Ausflugsziel und außergewöhnliches Erlebnis ist, das man sich im Urlaub oder auch als Einheimischer unbedingt gönnen sollte.

Welche Maßnahmen wurden ergriffen, um die Sicherheit der Gäste und Mitarbeiter zu gewährleisten?

Vogt: In den Revisionszeiten werden jedes Jahr sämtliche Anlagen und Fahrzeuge einer gründlichen Inspektion unterzogen und von dritten Stellen wie dem TÜV beziehungsweise der Aufsichtsbehörde geprüft. Es werden außerdem entsprechende Mitarbeiter-Schulungen (Erste-Hilfe-Kurs, IT-Sicherheit, Arbeitsschutz etc.) durchgeführt. Bei der WB gibt es zudem eine zertifizierte Arbeitssicherheits-, Umwelt- und Klimaschutzpolitik sowie ein betriebliches Gesundheitsmanagement.

Welche Trends oder Entwicklungen in der Bergbahnbranche im Allgemeinen haben Einfluss auf Ihr Unternehmen, und wie planen Sie, darauf zu reagieren?

Vogt: Momentan sind in der Seilbahnbranche vor allem die Themen Energieeffizienz und der nachhaltige Betrieb der Bergbahnen dominierend. Wir sind aus mehreren Gründen sehr gut aufgestellt. Schon seit ihrer Inbetriebnahme im Jahr 1912 fährt die Zahnradbahn mit Strom aus einheimischer Wasserkraft. Da uns die vorausschauende und systematische Einbeziehung von Umweltaspekten in unternehmerische Entscheidungen somit praktisch in die Wiege gelegt wurde, wurde bei der WB schon sehr früh ein Energiemanagementsystem eingeführt, welches regelmäßig von dritten Stellen überprüft und zertifiziert wird. Vorteilhaft ist außerdem, dass sowohl Seilbahn als auch Zahnradbahn mit ÖPNV sehr gut erreichbar sind. Die WB beteiligt sich unter anderem am Projekt „Wendelstein-Ringlinie“ und die umweltfreundliche Anreise per BRB wird bei der WB gegen Vorlage des tagesaktuellen Bayern- oder Guten Tag- bzw. Bustickets mit der Gewährung eines Rabatts auf das Hin- und Rückfahrticket bzw. Kombiticket (Zahnradbahn und Seilbahn) gefördert.

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