Mega-Erfolg des Barbie-Films
Euphorie um eine Plastikpuppe: Welche Spuren hinterlässt der Barbie-Hype in Rosenheim?
Leere Barbie-Regale, blonde Haare, alles Rosa: Der Barbie-Hype geht um die Welt. Seit der Film mit Margot Robbie und Ryan Gosling in die Kinos kam, melden Friseure sogar eine verstärkte Nachfrage nach Blondierungen. Auch in Rosenheim? Welche Spuren hinterlässt der Hype bei uns?
Rosenheim – „So zuckersüß wie viele Donuts“, beschriebt Jürgen Ziegler den neuen Barbie-Film. Der Inhaber des Spielzeugladens „Kinderland“ im Rosenheimer Aicherpark, hat den Film schon gesehen. Anders als der Geschäftsführer des Spielwaren-Handelsverbandes habe Ziegler keinen Unterschied im Verkauf der Barbie-Puppen in seinem Laden bemerkt.
„Barbie ist eine Modemarke geworden“
Den Grund darin sieht er in vielen Faktoren. Einer sei die Geschichte des Films. Jugendliche und junge Erwachsene würden sich eher davon angesprochen fühlen, als Kinder, die die Zielgruppe der Puppen seien. „Barbie ist eine Modemarke geworden“ findet er. Das zeige sich auch daran, dass sich das Merchandise und die Kleidung viel besser verkaufe, als die Puppe selbst. Das merke er auch in seinem Laden. „Die Nachfrage ist schon da, sie kommt nur von einer anderen Zielgruppe“ sagt er. Ihm selbst sei aufgefallen, dass die Farbe Rosa seit dem Film öfter getragen werde.
Ähnlich sieht es auch Thong Thadin, Verkäufer der Spielwarenabteilung der Drogerie Müller. „Ich habe nicht bemerkt, dass seit Filmstart mehr Barbiepuppen verkauft wurden“ sagt er. Das sei seine subjektive Einschätzung - Zahlen, die das belegen, habe er nicht. Grundsätzlich sei Barbie aber immer beliebt.
Natürliches Blond lieber als Barbie-Blond
Während Friseuren in Österreich die Haarbleichmittel ausgehen, scheint das in Rosenheim nicht der Fall zu sein. Das bestätigt der Salon „Haarcenter Hess“. Blond sei immer beliebt, sagt Junior-Chefin Savina Müller-Hess. Eine Veränderung in der Nachfrage habe sie seit dem Filmstart nicht bemerkt. Selbst das Blond von Barbie selbst sei nicht gefragter als sonst. Natürliches Blond sei gerade die beliebteste Blond-Färbung. „Bei natürlichem Blond lässt man auch mal etwas Ansatz und färbt nicht alles durch, es soll ja nach Natur aussehen“ sagt sie. Beim Barbie-Blond würde dagegen jede einzelne Strähne gefärbt, um einen möglichst unnatürlichen Look zu erhalten. Auch die Friseure von „Acar“ und „Top Haar“ haben in ihren Salons nichts vom Barbie-Hype bemerkt.
Trotz gutem Verkauf im Kino!
Trotzdem hat der Film in Rosenheim seine Spuren hinterlassen. Janet Breucker, Betriebsleiterin des Kinopolis in Rosenheim, spricht von einem anhaltenden Hype. Sie könne keine genauen Zahlen zum Ticketverkauf in Rosenheim sagen. Der Film wäre aber im Vergleich zu anderen Filmen sehr beliebt. „Der Film wird so lange im Kino laufen, wie es interessierte Zuschauer gibt“ sagt sie. In den ersten drei Wochen habe „Barbie“ deutschlandweit bereits drei Millionen Zuschauer gehabt und laut kinocheck – einer Website für Kritiken und Fakten in der Kinowelt – schon 17 Tage nach der Veröffentlichung insgesamt eine Milliarde Dollar weltweit eingespielt. Doch Breucker ist dennoch vorsichtig. Denn sie wisse nicht ob der Hype, so schnell und unerwartet er gekommen ist, nicht auch genauso schnell wieder verschwindet.
