Wasserburger Ferienrätsel Folge 2
Als eine „Goldene Straße“ durch Wasserburg führte: Wie die Innstadt durch den Salzhandel reich wurde
„Altlandkreis goes international“, darum geht es im diesjährigen Ferienrätsel. Die Stadt Wasserburg war aber schon im 12. Jahrhundert international unterwegs. Der Salzhandel machte die Stadt einst sehr reich.
Wasserburg – „Altlandkreis goes International“: Das ist das diesjährige Motto unseres Ferienrätsels. International ist Wasserburg schon seit vielen Jahrhunderten, ist die Stadt doch durch den Salzhandel bekanntgeworden. Stadtarchivar Matthias Haupt hat anlässlich des Ferienrätsels eine besondere Quelle herausgesucht, die die Bedeutung des Salzhandels in Wasserburg besonders gut hervorhebt.
Es handelt sich um eine Urkunde vom 11. April 1439, in der Herzog Ludwig von Bayern der Stadt Wasserburg „auf ewige Zeiten“ den Marktzoll und den Scheibenpfennig von jeder Scheibe Salz überträgt, die über die Brücke in die Stadt kommt. Die Besonderheit daran: die Einnahmen aus dem Salzhandel sind zweckgebunden und durften ausschließlich für die Stadtbefestigung ausgegeben werden. „Der Ausbau war in Zeiten von Krieg und Angriffen essenziell“, erklärt Haupt.
Wasserburg spielte eine wichtige Rolle als Handelsplatz im südostoberbayerischen Raum ausbauen, wie der ehemalige Kreisheimatpfleger, Ferdinand Steffan, in seinem Bericht „Wasserburg und das Salz“ festgehalten hat. Seit 1247 förderten die Wittelsbacher die Innstadt und statteten sie mit Privilegien aus. „Die Ausübung von Stadtrechten schon vor 1320 und die allgemeine Stadtrechtsverleihung durch Kaiser Ludwig den Bayern im Jahre 1334 gehören ebenso dazu wie die Ausstattung mit einem Freiheitsbrief, datiert von 1328, der die alleinige Innüberfuhr, Durchfuhr, Verzollung des Salzes auf seinem Weg nach München und die örtliche Salzniederlage regelte“, so Steffan.
Wie der Salzhandel Wasserburgs Stadtbild prägte
Wasserburg hing nicht nur wirtschaftlich vom Salzhandel ab und war Empfänger zahlreicher Privilegien auf diesem Gebiet, sondern hat sich auch darüber hinaus verfassungsrechtlich und topografisch durch den Salzhandel verändert, so Felix Grollmann im „Historischen Lexikon Wasserburg“. „Zum einen dürften die Salzkaufleute, als Anführer des Wasserburger ‚Patriziats‘ erheblich zur Entwicklung der Selbstverwaltung beigetragen haben. Zum anderen hat sich auch das Stadtbild verändert“, schreibt er. Dies zeige sich insbesondere an dem in Privilegien geregelten Salzstadel, in dem das Handelsgut untergebracht worden sei. „Bezeichnenderweise leiteten zwei der vier Viertel der Stadt ihren Namen vom Salzhandel ab.“ So habe es ein Scheibenviertel und einen Ortsteil benannt nach den Salzkaufleuten. „Die Straßen können nach einer Überlieferung aus dem frühen 19. Jahrhundert genau zugeordnet werden“, erklärt er weiter.
Eine der wichtigsten Handelsrouten im Spätmittelalter verlief von Reichenhall nach Traunstein und über Wasserburg oder Rosenheim nach München, wie Felix Grollmann im „Historischen Lexikon Wasserburg“ schreibt. Sie trug unter anderem den Namen „Goldene Straße“, weil sie dem Herzog die größten Zolleinnahmen versprach, so Grollmann. Zwischen Kufstein und (Alt-)Ötting durfte das Salz nur auf der Brücke zu Wasserburg den Inn überqueren, schreibt Steffan. Dazu kamen noch Streitigkeiten mit dem damaligen Markt Rosenheim. Die Gemeinde machte Wasserburg dieses Vorrecht immer wieder streitig. Dennoch blieb laut dem ehemaligen Kreisheimatpfleger die Salzroute über die Innstadt bis ins 17. Jahrhundert die bedeutendere.
Das Salz wurde laut Haupt im ehemaligen Salzstadel am Kaspar-Aiblinger-Platz gelagert, „heute vielen als alte Kaserne oder alte Polizei bekannt“, erklärt der Stadtarchivar. Auch in der Fletzingergasse gab es Lagerräume. Später wurden diese umgenutzt und werden heute unter anderem als Wohnraum genutzt.
Zahlen aus der Salzstadelrechnung
Im Jahr 1587 gelangten 28.696 Scheiben Salz auf circa 2.600 Bauernwägen von Traunstein nach Rosenheim, während 96.534 Scheiben aus Traunstein und 13.890 Scheiben von Reichenhall nach Wasserburg geführt wurden, schreibt der ehemalige Kreisheimatpfleger, Ferdinand Steffan, in seinem Bericht „Wasserburg und das Salz“. Im Jahr 1630 gelangten 33.009 Scheiben von Traunstein nach Rosenheim und 119.924 Scheiben aus Reichenhall und Traunstein nach Wasserburg, so Steffan. Der Begriff „Scheibe“ bedeutet übrigens nicht, dass das Salz in Scheiben transportiert oder gelagert wurde, wie Stadtarchivar Matthias Haupt erklärt. „Definiert ist diese Begrifflichkeit nicht. Sie wird nicht erklärt – oder ist zumindest nicht überliefert. Es ist davon auszugehen, dass mit ‚Scheibe‘ ein Fass gemeint war“, sagt Haupt.
Alles Wichtige auf einen Blick:
Alle Infos zum Wasserburger Ferienrätsel
Nicht nur der „Salzstadel“ lässt erahnen, wie wichtig Wasserburg vor Jahrhunderten für den Salzhandel war. Auch eine Straße in der Altstadt, benannt nach dem historischen Namen der Salzkaufleute, erinnert daran. Wie heißt die Straße? Wenn Sie die Antwort wissen, dann tragen Sie den siebten Buchstaben in die Kästchen 7, 17 und 29 und den neunten Buchstaben in die Kästchen fünf, 23 und 46 ein.
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