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Erstes Musikalbum des Wasserburger Kabarettisten

Altinger geht unter die Musiker: Was „Strunzenöd rocks!“ mit Elon Musk gemein hat

Erstes Musikalbum vom Wasserburger Kabarettisten Michael Altinger
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Der Wasserburger Kabarettist Michael Altinger bringt im September sein erstes Musikalbum heraus.

Ein eigenes Musikalbum, das ist schon immer ein Traum von Michael Altinger gewesen. Nun geht dieser Traum in Erfüllung. Auf was sich die Hörer freuen dürfen - und wo der Wasserburger Kabarettist neuerdings noch seine Finger im Spiel hat, verrät er ganz ungeniert im Interview.

Wasserburg am Inn - Am 14. September ertönt der offizielle Startschuss von Altingers erstem Album in „Fichters Kulturladen“ in Ramsau.

Da spielen wir alle Lieder von der Scheibe - und natürlich gibt‘s auch Kabarett. In meinen Kabarettprogrammen hatte schon immer die Musik ihren Platz. Dieser Platz wird an diesem Abend etwas größer sein als sonst“, sagt Altinger. Und natürlich ist auch sein Bühnenpartner und Gitarrist Andreas Rother mit von der Partie.

Altingers Songs auf CD und Schallplatte

Elf Songs befinden sich auf der CD, auch Schallplatten soll es geben: „Ich erwarte mir nicht zu viel, aber ich freue mich, wenn die Leute neugierig auf meine Songs sind und auch wieder Lust haben auf ein haptisches Erlebnis. Musik zu hören und nebenbei ein Plattencover in der Hand zu halten oder das CD-Heft zu studieren - das hat etwas Nostalgisches, ist aber wieder im Kommen.“

„Strunzenöd rocks!“ lautet der Titel und den hat Altinger geklaut, wie er ganz offen zugibt. Und zwar von Elon Musk, der bei der Eröffnung seines Werks in Brandenburg den Ausspruch „Germany rocks“ zum Besten gab. „Und weil mein Germany nun mal ‚Strunzenöd‘ heisst, war der Titel naheliegend.“

Musik-Stilrichtungen unterschiedlich

Dennoch enthält das Album nicht nur Rock-Songs: „Die Stilrichtungen sind ganz unterschiedlich: Von Swing bis Latin, über Rock zum Reggae ist alles kreuz und quer dabei. Teils in Mundart, teils auf hochdeutsch. „Ich habe immer die Stilrichtung gewählt, die den Text am besten transportiert - und freilich handelt es sich immer um Satire im Zeitgeist.“

Was der Wasserburger Kabarettist darunter versteht? „Die Haltungen der Leute werden immer festgefahrener und extremer. Alte Freunde finden plötzlich nicht mehr zueinander. Ein Titel lautet daher ‚Ich find dich gar nicht blöd, nur deine Meinung‘ und das ist nicht nur auf Corona gemünzt. Viele Leute kommunizieren innerhalb einer Bubble und füttern sich dort gegenseitig mit ihren eigenen Wahrheiten. Da wird es immer schwieriger, zusammenzukommen.“

Auch der Krieg in Europa und seine Auswirkungen auf uns thematisiert Altinger in seinem Album. „Erst mal Urlaub, erst mal Ferien und danach, da schaun ma weida“ lautet ein weiterer Titel. In Altingers Augen spiegle dieses Lied die Haltung vieler derzeit wider. Als würden sie sagen wollen: „Lassen wir‘s nochmal krachen, bevor tatsächlich die Zukunft kommt, vor der wir uns schon lange fürchten.“

„Kulturlandschaft sucht verzweifelt nach neuen Wegen“

Freilich wird alles immer teurer und befindet sich in einem extremen Wandel. Das ist auch für Kulturschaffende derzeit spürbar. Gespart werde an Kino- und Theaterbesuchen. Das sehe Altinger auch an seinen eigenen Auftritten: „Die Situation wird immer unberechenbarer. Plötzlich kommen viele Leute und an anderen Orten dann wieder kaum jemand. Viele Bühnen, die ich sehr gemocht habe, gibt es nicht mehr. Die ganze Kulturlandschaft sucht gerade verzweifelt nach neuen Wegen.“

Jetzt ist Altinger aber in der glücklichen Lage, bereits zu den „alten Hasen“ im Showbusiness zu zählen: „Da hat man natürlich ein breites Netzwerk, auf das man sich stützen kann. Newcomer haben es schwerer, sich zu etablieren. Und auch für Veranstalter wird der Weg immer steiniger, gerade für kleinere Bühnen. Da holt man sich natürlich in erster Linie die Künstler, die ein volles Haus bescheren.“

Neben Musikalbum gibt‘s bereits einen Podcast

Bis vor kurzem hätte es der 52-Jährige nicht für möglich gehalten, einmal einen Podcast aufzunehmen. „Ich dachte mir, alle machen plötzlich Podcasts, da brauche ich doch nicht auch noch mitzumischen. Die Entscheidung, doch einzusteigen, habe ich zwei, drei Jahre vor mich hingeschoben.“

Dann kam ihm die zündende Idee, seine Kollegen aus Film und Kabarett mit ins Boot zu holen und in den Fokus zu rücken. Jeder erzählt seine schönste Bühnenkatastrophe, die Altinger, gemeinsam mit seinem Kollegen Alexander Liegl, kommentiert. Die ersten Folgen à 20 Minuten sind bereits auf Spotify und itunes verfügbar.

Im Podcast mit dem reißerischen Titel „Rampensäue, frisch geschlachtet“ erinnern sich unter anderem Willy Astor, Luise Kinseher, Günther Grünwald oder „Eberhofer“-Schauspieler Sebastian Bezzel, Stephan Zinner und viele andere.

So wie Django Asül, der erzählt, wie ihn mitten auf der Bühne während des Auftritts plötzlich ein zorniger Landwirt im Weg stand und ihm drohte, wenn er nicht unverzüglich wegfahre, mähe er sein Auto mit dem Bulldog platt.

„Der letzte Podcast, der dieser Welt noch gefehlt hat“

Altinger hat die neue Herausforderung erfolgreich angenommen. „Ich war teils in böhmischen Dörfern unterwegs, aber ich habe mich rein gefieselt und finde es wirklich spannend. Es macht tierisch Spaß, ich bringe da auch eigene Musik mit ein. Das ist der letzte Podcast, der dieser Welt noch gefehlt hat - neue braucht es jetzt wirklich nicht mehr“, erklärt er lachend.

mb

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