Beim Spaziergang in Wasserburg stechen sie gleich ins Auge
Rätselhafte „Treibholz-Sterne“ am Inn - Wer steckt dahinter?
Akkurat drapierte Zacken, ein Durchmesser von mehreren Metern, vereinzelt von Schneekristallen überzuckert und auf weichem Sand gebettet: Sie fallen bei einem Spaziergang am Inn sofort auf. wasserburg24.de hat sich erkundigt, was und vor allem wer hinter den „Treibholz-Sternen“ steckt.
Wasserburg am Inn - Am Inndamm auf Höhe der Wasserburger Realschule in der Altstadt ragt seit wenigen Tagen ein ganz besonders Objekt heraus: Vier Sterne, aus Treibholz zusammengelegt, verschieden groß. Am ersten Adventswochenende waren sie sogar passend zur Vorweihnachtszeit mit frischem Neuschnee überzuckert.
Kein außerirdisches Phänomen - wer steckt dann dahinter?
In hiesigen Facebook-Gruppen wird das weihnachtliche Kunstwerk bereits gefeiert, die Kommentare sprühen vor Euphorie und Freude. Viele Spaziergänger, Familien, Hundebesitzer oder Jogger erfreuen sich an den außergewöhnlichen Sternen, die gerade jetzt so schön zur „staaden Zeit“ passen - vor allem in Kombination mit Schneeflocken, die heuer pünktlich zum ersten Advent auf die Erde rieselten.
Aber wie fanden die Sterne an diesem Ort? Wer hatte die Idee und wann wurde sie umgesetzt? Fest steht: Es handelt sich nicht um ein außerirdischen Phänomen, ähnlich der berühmt-berüchtigten „Korn-Kreise“, die immer wieder mal für helle Aufregung sorgen.
„Ein Alien war hier definitiv nicht am Werk, da muss ich Sie enttäuschen“, kann uns Michaela Haigermoser auf Nachfrage von wasserburg24.de lachend versichern.
Sie ist Kunstlehrerin an der Anton-Heilingbrunner-Realschule in Wasserburg und weiß: „Die vier Sterne auf dem Sandbett am Inn sind das Werk von kleinen Künstlern.“ Mit den Schülern der Klasse 5d entstand am Donnerstag, 25. November, diese Formation am Inn.
„Schönheit ist oftmals ganz nah“
Vom Lehrerzimmer aus geht der Blick direkt auf den Inn, der zurzeit in Türkis-Grün getränkt ruhig und beschaulich um die Halbinsel fließt: „Ich finde es wichtig, den Kindern zu zeigen, dass Schönheit oftmals ganz nah ist und so entstand die spontane Idee, mit den Kindern an den Inn zu gehen.“
Für die Schüler das Höchste: Die Buben fingen Haigermoser zufolge sofort an, Treibholz heranzutragen und buddelten im Sand, die Mädels hingegen widmeten sich dem Zusammenlegen der Sterne - die perfekte Teamarbeit.
Treibholz schwemmt es in Wasserburg regelmäßig an, gerade nach hohen Wasserständen - was man damit alles arrangieren kann, zeigt Haigermooser hier mit den Kindern.
„Natürlich finde ich Kunst als Kunstlehrerin wichtig und ich arbeite gerne mit Schwemmholz - die riesige Sandfläche am Inn hat sich direkt angeboten für das Projekt. In Pandemiezeiten, die Eltern, Lehrern und Schülern viel abverlangen und seit eineinhalb Jahren einen Kraftakt darstellen, machen wir das Beste draus, respektieren und bewahren mit dem Projekt die Schönheit der Natur“, unterstreicht die junge Kunstlehrerin.
Haigermooser ist gespannt, wie lange das Kunstwerk so wie es ist bestehen bleibt und ob es gewürdigt wird: „Die Neuntklässler tippten auf eine Woche - die haben wir schon überstanden. Ich fände es schön, wenn es über die gesamte Weihnachtszeit liegen bliebe. Wasserburg ist ein besonderes Fleckchen, mit einem Herz für Kunst und Kultur. Ich dachte mir, die Sterne passen an diesen Ort am Inndamm und ich schätze die Wasserburger so ein, dass sie das ähnlich sehen.“
Wer sich bislang noch kein Bild von dem weihnachtlichen Kunstprojekt gemacht hat darf sich die Tage gerne aufmachen an den Inndamm. Haigermoser fände es toll, wenn weitere Sterne dazu kämen, die Wasserburger sind herzlich eingeladen, an dem Projekt weiterzubauen. Ein Spaziergang am Inn lohnt sich in Wasserburg aktuell also ganz besonders.
mb


