Was zieht ins ehemalige „bellezza“ in Rosenheim?
Neue Mieter in der Gillitzerstraße: „Es soll kein typisches Büro werden“
Was wird aus den Räumlichkeiten des ehemaligen Modeladens „bellezza“ in der Gillitzerstraße in Rosenheim? rosenheim24.de hat mit den künftigen neuen Mietern gesprochen.
Rosenheim - „Es soll kein typisches Büro werden“, berichtet Astrid Kurz, eine der beiden Geschäftsführerinnen des „Orangewerk“ gegenüber rosenheim24.de. „Hier sollen Workshops zu verschiedensten Themen geboten werden. Von Social Media-Kompetenz über das richtige Verhalten im Bewerbungsgespräch bis hin zu Steuer-Fachwissen für Unternehmensgründer. Daneben wird es einen Coworking-Space geben.“ Ihre Mit-Geschäftsführerin Maria Keutel ergänzt: „Wir haben hier diese wunderbaren, großen Schaufensterflächen. Dort wollen wir Unternehmensgründern die Möglichkeit bieten, sich in einer Präsentation den Leuten vorzustellen. Wenn gewünscht, mit einem scanbaren QR-Code, der dann direkt zu ihrer Internet-Präsenz führt.“
„Orangewerk“ löst „bellezza“ in Räumlichkeiten an der Gillitzerstraße in Rosenheim ab
30 Jahre lang hatte in den Geschäftsräumlichkeiten an der Gillitzerstraße im Esbaumviertel in Rosenheim Ulrike Corts das Damen-Modegeschäft „bellezza“ geführt. Nun fand seine Geschichte Ende März ihr Ende. Es ist nicht das einzige Geschäft, das aktuell in Rosenheim schließen muss. Grund dafür ist nicht alleine die Corona-Pandemie. „Es war eine schöne Zeit. Aber ich wollte nach 30 Jahren aufhören. Eine liebe Mitarbeiterin wollte dann das Geschäft übernehmen.“ Doch diese Pläne zerschlugen sich. „Verständlicherweise will man in dieser Zeit nicht mit einem Geschäft neu durchstarten.“
Bilder aus 30 Jahren „Bellezza“ in Rosenheim




Nun werden die Räumlichkeiten schon bald wieder einen neuen Mieter haben. Das „Orangewerk“ wird dort ab 1. Juli einziehen. Es ist ein Rosenheimer zertifizierter Bildungsträger mit Schwerpunkt Coaching Das bedeutet, dass seine Maßnahmen für Arbeitssuchende durch Arbeitsagentur und Jobcenter gefördert werden. „Wir bieten maßgeschneiderte Kursprogramme für Bewerber, Gründer sowie Unternehmer“, berichtet Orangewerk-Geschäftsführerin Maria Keutel „Der eine Bewerber braucht schließlich eher Hilfe beim Verfassen seiner Bewerbungsunterlagen, der andere mehr bei der Vorberatung für das Vorstellungsgespräch. Genauso ist es auch bei Gründern und Unternehmern: Der eine tut sich mit Suchmaschinen-Optimierung im Internet schwer, ein anderer braucht Hilfe dabei, sein Unternehmen in den sozialen Medien wie Facebook vorzustellen.“
Keutel und Kurz haben das Unternehmen 2018 gegründet. „Wir hatten uns zuvor bei einem Bildungsträger in Rosenheim kennengelernt.“ Kurz kommt aus dem Personal-Vertriebsbereich, Keutel ist Master of Arts- Internationalisierung und Führung mittelständischer Unternehmen mit Schwerpunkt Marketing und Controlling und hat mehr als zehn Jahre Berufserfahrung in Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzleien sammeln können.. „Schon nach einem Jahr konnten wir ein Büro in München eröffnen. Kurz darauf auch noch eines in Traunstein“, berichtet Keutel sichtlich stolz. Das Unternehmen wachse, aktuell würden insgesamt vier Büro-Mitarbeiter und etwa 30 freiberufliche Coaches beschäftigt. Rund 300 Kunden wurden bereits betreut, aktuell davon 55.
Umzug von Schönfeld- in die Gillitzerstraße für Orangewerk
Bisher war das „Orangewerk“ in einem Geschäftshaus in der Schönfeldstraße beheimatet. „Aber leider geht uns hier inzwischen der Platz aus“, berichtet Kurz. „Also galt es, uns auf die Suche zu machen.“ Es sei gar nicht so einfach gewesen, eine passende Immobilie zu finden. „Wir haben gewisse Vorstellungen, was die Möglichkeiten vor Ort angeht. Vor allem aber wollten wir einen Standort in der Stadt. Es hätte einige tolle Angebote am Stadtrand und im Umland gegeben, aber das wäre nichts für uns gewesen.“
Zufällig hätten sie schon frühzeitig davon erfahren, dass das bellezza schließen würde. „Die Lage ist ideal: Zentral in der Innenstadt, Parkmöglichkeiten im Parkhaus in der Nähe und gut erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln.“ Aktuell läuft ein ehrgeiziges Umbau-Programm. „Die Modehaus-Einrichtung musste raus. Bisher hatten beispielsweise die Umkleidekabinen an der Seite des Geschäfts das Fenster verdeckt. Außerdem müssen, unter anderem, neue Leitungen verlegt werden.“ Bis 1. Juli sollen die Arbeiten abgeschlossen werden.
hs