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in Gstadt auch mal ins kalte Wasser springen

Warum herzkranke Kinder auf dem Irmengardhof ihr Ferienglück finden

Einmal im Jahr sind Familien auf Einladung des Vereins „Junge Herzen Bayern“ auf dem Irmengardhof in Gstadt zu Gast.
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Einmal im Jahr sind Familien auf Einladung des Vereins „Junge Herzen Bayern“ auf dem Irmengardhof in Gstadt zu Gast.

Nicht jedem Kind, das auf die Welt kommt, ist ein Herz vergönnt, das fehlerfrei funktioniert. Um diese Kinder kümmert sich der Verein „Junge Herzen Bayern“. Er organisiert Freizeiten für Kinder mit Herzfehlern. Ein Ort, an den sie immer wieder einkehren: der Irmengardhof in Gstadt. Und das hat seinen Grund.

Gstadt – Bettina Brandmayer ist selbst Mutter eines herzkranken Kindes. Sie organisiert für den Verein „Junge Herzen Bayern“ die Schwimmfreizeiten auf dem Irmengardhof in Gstadt. Seit 2018 sind sie, mit einer coronabedingten Unterbrechung im Jahr 2021, jedes Jahr in der Anlage zu Gast. Kennengelernt hat Brandmayer den Hof während einer Veranstaltung des „Bundesverbands Herzkranke Kinder“, welcher dort veranstaltet wurde. „Es wird dort wirklich auf alle Bedürfnisse chronisch Kranker eingegangen“, sagt sie über die Einrichtung der Berliner Björn-Schulz-Stiftung.

Mittlerweile sind es jedes Jahr – je nach Größe – zwischen zehn und 13 Familien, welchen der Verein „Junge Herzen Bayern“ eine Auszeit auf dem Irmengardhof in Gstadt ermöglicht. Eine Anlage, deren Umbau zur Ferien- und Nachsorgeeinrichtung für schwerstkranke Kinder 2019 auch die OVB-Heimatzeitungen im Rahmen ihrer Weihnachtspendenaktion „OVB-Leser zeigen Herz“ unterstützt hatten.

Krisenjahr 2020

Wenngleich das Erholungsheim ein Jahr später auch aus anderen Gründen in die Schlagzeilen geriet. Damals legten dessen Botschafter Magdalena Neuner, Steffi Böhler und Thomas Angerer ihre Ämter überraschend nieder, den Hauseltern der Anlage wurde betriebsbedingt gekündigt. Der damaligen Stiftungsvorständin Bärbel Mangels-Keil hatte Neuner seinerzeit per E-Mail mitgeteilt, dass sie ihr Amt aus persönlichen Gründen niederlege.

Böhler und Angerer folgten ihrem Beispiel – ohne Begründung. Gemunkelt wurde, es seien Gerüchte rund um das Thema Spendengelder im Umlauf gewesen. Details: unbekannt. Mögliche Missstände bei der Mittelverwendung konnte der Berliner Senat als zuständige Stiftungsaufsicht zumindest nicht feststellen, wie die Behörde seinerzeit auf Nachfrage der OVB-Heimatzeitungen betonte.

Auch Stockschießen gehört zum Programm der Freizeit.

Ärztlich begleitet

Aber auch die Corona-Beschränkungen schlugen damals ins Kontor des Irmengardhofs, da viele Familien ihre Urlaube dort abgesagt hatten. Die Mitarbeiter mussten in Kurzarbeit.

Auch für die Schwimmfreizeit von „Junge Herzen Bayern“ hieß es im Jahr 2021: aussetzen.

Doch in diesem Jahr konnte der Verein wieder Familien nach Gstadt schicken. Mit dabei: Kinder-Kardiologin Helga Prießmann aus Bamberg, die den Kindern und Angehörigen Sicherheit vermittelte. Für sie ist die Freizeit etwas ganz Besonderes: „Herzkinder werden oft geschont. Hier können sich die Kinder im geschützten Rahmen ausprobieren, sportlich austoben und an ihre Grenzen gehen. Ob Bouldern, Segeln, und Schwimmen – das sind alles Sachen, die man sonst mit Vorsicht bei Herzerkrankungen genießt“, sagt die Medizinerin.

Sie ist eine von vielen Ärzten, welche die Freizeiten ehrenamtlich begleiteten, wie Organisatorin Bettina Brandmayer berichtet. Auch, um Kindern und den Eltern bei ihren sportlichen Aktivitäten Sicherheit zu bieten. Wobei: „Die Kinder sehen sie nicht als Ärzte an, sondern als Teilnehmer“, sagt Brandmayer, deren Mann dem Verein vorsteht. „Es ist sehr wichtig, die Kinder trotz ihrer Erkrankung nicht zurückzuhalten, sondern sie im wahrsten Sinne des Wortes ‚ins kalte Wasser‘ zu schmeißen“, wie er findet.

Verein übernimmt Teil der Kosten

Denn auch, wenn bei den herzkranken Kindern natürlich ein Risiko bestehe, dass sie sich beim Sport überforderten: Allzu oft würden auch Ängste geschürt, die Kinder dürften ob ihres Herzfehlers nicht schwimmen, geschweige denn tauchen, schildert Bettina Brandmayer.

Die Kosten für die Teilnahme an den Schwimmfreizeiten tragen die Eltern nur zum Teil. Den Rest übernehme der Verein „Junge Herzen Bayern“, finanziert aus Spenden. Da beim Aufkommen der Zuwendungen jedoch im Jahr 2020 eine zu große Lücke klaffte, wandte sich Brandmayer an die „Aktion Kindertraum“ und beantragte Fördergelder, um diese zu schließen. „In diesem Fall sind wir für die Finanzierungslücken eingesprungen. Da helfen wir gerne“, sagt die Geschäftsführerin der Aktion, Ute Friese, auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen. Man wolle das Ziel von „Junge Herzen Bayern“ unterstützen, kranken Kindern bestmöglich die gleichen Möglichkeiten zu bieten, die gesunde Kinder haben – um ihnen Freude und Selbstvertrauen zu schenken.

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