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Unterbringung im Mobilheim

„Der Stadt fehlt ein Konzept“: Warum nicht nur Erdogan die neue Siedlung für Geflüchtete in Rosenheim kritisiert

Parkplatz statt Sportplatz: Der neue Ort für die Siedlung stieß nicht auf Kritik.
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Parkplatz statt Sportplatz: Der neue Ort für die Siedlung stieß nicht auf Kritik.  

Statt dem Westerndorfer Sportplatz soll es nun ein Parkplatz werden und statt Containern Mobilheime. Trotzdem gibt es nicht nur von SPD-Mann Abuzar Erdogan Einwände gegen die Planungen der neuen Unterkunft für Geflüchtete.

Rosenheim – Mobilheime sind besser als Container. Da sind sich weiterhin alle einig und dementsprechend folgte der Beschluss des Haupt- und Finanzausschuss am Dienstagabend auch einstimmig. An der Westerndorfer Straße sollen eine Mobilheimsiedlung für Geflüchtete entstehen.

Vorstellen kann man sich die Mobilheime wie größere Tiny Häuser. Sprich: Kleine abgeschlossene Wohneinheiten aus Massivholz mit einem Satteldach. Wie genau die Mobilheime aussehen werden, steht freilich noch nicht fest.

60 Menschen auf 600 Quadratmetern

Bis zu 45 Quadratmeter sind die einzelnen Einheiten groß und sollen Platz für bis zu fünf Menschen bieten. Das ist etwas höher als der vorgeschriebene Mindeststandard von sieben Quadratmetern pro Person. Insgesamt sollen etwa 60 Menschen auf insgesamt 600 Quadratmetern Unterkunft finden.

„Die Containerlösungen sind einfach nicht zufriedenstellend“, erklärte CSU-Fraktionssprecher Peter Borrmann gegenüber den OVB-Heimatzeitungen. Die Holzbauweise sei nicht nur ansprechend, sondern auch für die Holzbauregion Rosenheim gut. Dazu gäbe es die Möglichkeit, die Mobilheime anderweitig nutzen zu können, sollten die Geflüchteten sie nicht mehr brauchen. „Für Studentenwohnungen etwa“, erklärt Borrmann. Schließlich seien die Einheiten für grundsätzlich jeden geeignet.

Borrmann: „Die Containerlösungen sind einfach nicht zufriedenstellend.“

Auch der Standort traf nicht auf Gegenstimmen. Nördlich der FOS/BOS Rosenheim sollen die Container auf einem temporären Parkplatz Platz finden. Damit entspricht der Antrag dem Willen des Haupt- und Finanzausschusses keine Sportflächen zu besetzen.

Kritik gibt es aber auch, vor allem an den Kosten. 3,1 Millionen Euro veranschlagt das Baudezernat für die Siedlung. Die möglichen Kosten für Container, so die Verwaltung, seien ähnlich hoch. Aber für SPD-Fraktionssprecher Abuzar Erdogan ist das dennoch zu viel für eine temporäre Lösung: „Insgesamt entstehen 600 Quadratmeter Wohnfläche“, erklärt er, „das macht einen Quadratmeterpreis von über 21 Euro.“ Und das sei einfach zuviel. Grundsätzlich liegen die Preise pro Quadratmeter für Mehrfamilienhäuser bei weniger als der Hälfte. „Der Stadt fehlt da ein Konzept“, kritisiert Erdogan. Schließlich sei nicht davon auszugehen, dass die Geflüchteten schnell eine Wohnung finden oder wieder in ihr Heimatland zurückkönnen. „Man sucht immer den einfachen Weg“, sagt Erdogan.

Abuzar Erdogan: „Der Stadt fehlt ein Konzept.“

„Die Lage in den Hallen ist prekär“

Nichtsdestotrotz haben er und seine Fraktion für den Antrag gestimmt. Schließlich seien Mobilheime eben besser als Container. Dass man, wie Peter Borrmann meint, die Container nach Nutzung wieder verkaufen könne, bezweifelt Erdogan. „Da gibt es überhaupt keine Erfahrungswerte“, sagt er. Erdogan hätte eine langfristigere Lösung bevorzugt.

Sonja Gintenreiter: „Es braucht jetzt Lösungen.“

„Ich kann die Kritik von Herrn Erdogan verstehen“, sagt Sonja Gintenreiter. Die Fraktionssprecherin der Grünen begrüßt dennoch die Anschaffung der Modelheime. „Die Not ist jetzt da und die Lage in den Turnhallen ist prekär“, erklärt Gintenreiter. Zwar sei das natürlich nicht optimal, aber es brauche eben jetzt Lösungen. Der Stadtverwaltung will sei keinen Vorwurf machen, schließlich hätten Kommunen keinen Einfluss auf internationale Politik.

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