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Eröffnung mit Ehrengästen

Zufluchtsort für Eltern schwerkranker Kinder: Ronald-McDonald-Haus in Vogtareuth eingeweiht

Es ist vollbracht: nach 14 Monaten Bauzeit schnitten am Montag, 8. Mai, die Ehrengäste rund um Gesundheitsminister Klaus Holetschek (Mitte, direkt an der Schleife) das gelbe Band durch, eröffneten das Ronald McDonald-Haus Vogtareuth
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Es ist vollbracht: nach 14 Monaten Bauzeit schnitten am Montag, 8. Mai, die Ehrengäste rund um Gesundheitsminister Klaus Holetschek (Mitte, direkt an der Schleife) das gelbe Band durch, eröffneten das Ronald McDonald-Haus Vogtareuth

Sie haben alle die letzten Tage fast rund um die Uhr gearbeitet. „Es war toll zu sehen, mit welcher Begeisterung auch die Handwerker dabei sind“, freut sich Hausleiterin Tanja Forderer-Barlag. Nun ist das fünfte Ronald-McDonald-Haus in Bayern fertig - und wartet auf die ersten Familien schwerkranker Kinder.

Vogtareuth – Eine Woche noch, dann ziehen die ersten fünf Familien ein. Hausleiterin Tanja Forderer-Barlag kann es kaum erwarten. „Die Vorfreude stieg und stieg und steigt noch“, sagt die 47-Jährige lachend. Nach 14 Monaten Bauarbeiten wird es Zeit, dass Leben in die Bude kommt. „Ich freue mich auf die Familien und bin gespannt, wer zu uns kommt.“

Tanja Forderer-Barlag leitet das Familienhaus in Vogtareuth, freut sich auf ihre ersten Familien

Es kommen Familien, deren Kind in der benachbarten Schön-Klinik, einem der führenden Fachzentren für Kinder-Neurologie und Neuro-Chirurgie europaweit, eine oft langwierige Therapie durchlaufen. Eltern, die in der Nähe dieses Kindes sein, aber auch einmal die Tür hinter sich zumachen wollen. „Wir sind therapiefreie Zone“, sagt Tanja Forderer-Barlag freundlich, aber bestimmt. Denn die Eltern schwerkranker Kinder brauchen auch einmal eine Pause, die Geschwister Raum zum Toben, zum Kindsein. Die Familien müssen Kraft tanken können.

Die Nähe der Familie sei die beste Medizin, da war sich Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek mit Professor Dr. Steffen Berwick, Leiter des Fachzentrums an der Klinik, einig. „Die Eltern sind die Fachleute für ihre Kinder. Nur in Zusammenarbeit mit ihnen können wir das bestmögliche Ergebnis erzielen“, so der Chefarzt.

Holetschek: „Wir als Staatsregierung können das Haus leider nicht fördern“

Dessen ist sich auch die McDonald‘s-Kinderhilfe-Stiftung bewusst. Und betreibt deswegen nun 23 Familienhäuser und dazu ein halbes Dutzend Familienoasen an entsprechenden Krankenhäusern deutschlandweit, fast 400 sind es weltweit. 20 Appartements, in denen übers Jahr 450 Familien Unterkunft finden, sind an der Probststraße direkt neben der Schön-Klinik entstanden. Um die sechs Millionen Euro hat die Stiftung investiert. Dafür ist der Gesundheitsminister sehr dankbar, „denn wir als Staatsregierung können das Haus leider nicht fördern“, bedauert Holetschek.

Freude bei allen Beteiligten, Förderern und Festgästen, darunter Bürgermeister Rudolf Leitmannstetter, Landrat Otto Lederer, Gesundheitsminister Klaus Holetschek, Landtagsabgeordneter Klaus Stöttner und Mc-Donald‘s-Lizenznehmer Michael Heinritzi (von links)

Die McDonald‘s-Kinderhilfe-Stiftung bekommt einen Großteil des Geldes von den Lizenznehmern des Konzerns. Die geben einen Teil ihres Umsatzes ab – und stellen Spendenhäuschen in den Lokalen auf. „Bei mehreren Millionen Gästen am Tag kommt da einiges zusammen“, sagt Michael Heinritzi, Europas größter Lizenznehmer und Mitinitiator des Vogtareuther Familienhauses.

Alle Gäste der offiziellen Eröffnung waren sich einig: Das Ronald-McDonald-Haus ist architektonisch gelungen. „Es ist umwerfend, einfach fantastisch“, schwärmt Chefarzt Berwick. Sehr angetan waren auch die vielen Spaziergänger, die sich das Haus meist von außen anschauten. Wer Tanja Forderer-Barlag in die Arme lief, der wurde auch spontan hineingebeten. „Ich habe in den letzten Woche viele Fragen beantwortet und gerade Familien aus dem Ort auch gerne erst über die Baustelle und zuletzt durch das Haus geführt“, erzählt Tanja Forderer-Barlag.

Dass die gelernte Ergotherapeutin und studierte Betriebswirtin aus der Region stammt und in Wasserburg in die Schule ging, hilft. Sie kennt das Umfeld, spricht die Sprache. Und sie wollte gerne zurück in die Heimat. Das wusste auch ihr Chef, Stiftungsvorstand Adrian Köstler. „Ich habe begeistert zugegriffen, als die Stiftung 2020 mit dem Angebot auf mich zu kam, die Hausleitung zu übernehmen“, sagt Tanja Forderer-Barlag strahlend. Sie ist angekommen. Der Gesprächston mit Bürgermeister Rudolf Leitmannstetter ist fast schon freundschaftlich, der Draht zum Chefarzt kurz. Und als sich mittags zunehmend orange Polohemden unter die dunklen Anzüge der Festgäste mischen, nimmt Tanja Forderer-Barlag die Mitarbeiter der Klinik fröhlich in Empfang.

Genauso fröhlich wird die schmale Frau mit dem strahlenden Lachen am kommenden Montag auch den ersten Familien gegenüberstehen. Und alles tun, dass es ihnen in ihrem Zuhause auf Zeit gut geht.

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