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Können bald keine Schüler in Schulen gefahren werden?

„Unsere Situation ist Katastrophe pur“: Busunternehmen im Wasserburger Land schlagen Alarm

Gehen uns bald die Busfahrer aus? Die Busunternehmen im Wasserburger Land schlagen Alarm.
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Gehen uns bald die Busfahrer aus? Die Busunternehmen im Wasserburger Land schlagen Alarm.

Immer öfter bleibt der Platz hinter dem Lenkrad leer. Doch die Busunternehmer im Wasserburger Land haben nicht nur mit dem Personalmangel zu kämpfen. Warum das Elterntaxi wieder aktuell werden könnte und die Busfahrt ins Grüne bedroht ist.

Wasserburg/Babensham – „Katastrophe pur“, so beschreibt Andrea Hilger, Geschäftsführerin von Hilger-Reisen in Wasserburg, die Situation in der Bus-Branche. Personalmangel, hohe Spritpreise und die Nachwehen der Corona-Pandemie machen den Reiseveranstaltern zu schaffen. Ein Ende der Krise ist für die Busunternehmen nicht in Sicht. „Irgendwann wird es so weit sein, dass keine Schüler mehr in die Schule gefahren werden“, prophezeit Hilger. „Und das wird bald so kommen.“

Fahrer haben sich umorientiert

Dabei geht es Hilger, wie sie selbst sagt, verhältnismäßig gut. „Wir sind personell noch gut aufgestellt“, sagt sie. Anders geht es da dem Unternehmen Rottmayer in Staudham. Im Moment seien noch vier Fahrer im Einsatz, erzählt Maximilian Rottmayer. Vor der Pandemie waren es neun. „Am Anfang ist es noch gegangen“, erzählt Rottmayer, „da waren alle in Kurzarbeit, aber die ist ihnen irgendwann auch zu lang geworden.“

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Die Fahrer hätten sich umorientiert, einige würden jetzt Lastwagen steuern, andere seien auf Linienbusse umgestiegen. Die Not macht erfinderisch. Rottmayer telefoniert per Freisprechanlage während der Fahrt. Denn das Büro, eigentlich von Rottmayers Mutter besetzt, bleibt an diesem Tag leer. „Sie hilft heute aus und fährt selbst.“

Ähnliches erzählt Doris Huber vom Busunternehmen Huber. Etwa 50 Fahrer hätten sie im Moment, vor der Pandemie seien es aber deutlich mehr gewesen, erzählt Huber. Genaue Zahlen könne sie gar nicht nennen. „Es ist inzwischen ein Verschiebebahnhof, anders kann man das nicht nennen“, erzählt Huber.

Corona hätte die Probleme aber noch verstärkt. Viele der Älteren seinen nicht zurückgekommen, sagt sie, die Fahrer hätten sich umorientiert. „Aber das Hauptproblem ist, dass keine Jungen nachkommen“, seufzt sie. Zu teuer und zu lang sei die Ausbildung für Busfahrer. 12.000 Euro zahle man in Deutschland für einen Führerschein. Die Dauer belaufe sich auf mindestens ein halbes Jahr. „Und der Beruf wird nicht mehr wertgeschätzt“, bedauert Huber. Vor allem bei den Schulbussen kämen immer wieder Probleme auf. Die Ansprüche der Eltern seien ein großes Problem. Das trage nicht zur Attraktivität des Berufs bei.

Dass Rottmayer und Huber mit den Personalsorgen nicht alleine sind, zeigt auch eine Umfrage des Landesverbands Bayerischer Omnibusunternehmen. 2000 Fahrern würden alleine in Bayern fehlen, so der Verband, 94 Prozent der Unternehmen hätten mit Personalmangel zu kämpfen.

Laufende Verträge oft noch mit alten Preisen

Doch nicht nur fehlende Fahrer, auch die hohen Spritpreise machen den Busunternehmen zu schaffen – und die Tatsache, dass viele Verträge noch mit alten Preisen laufen würden. „Das ist eine ganz schwierige Zeit“, sagt Hilger. Der Druck sei da, immer zu den günstigsten Anbietern zu gehören, das erzählen auch Rottmayer und Huber, ansonsten würden sie ihre Aufträge verlieren. Gleichzeitig seien die Kosten aber enorm hoch. Oft, sagt Hilger, zahle sie drauf. „Es ist eine Katastrophe pur. Was anderes kann ich dazu gar nicht sagen.“

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