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Priener Verein hofft Schützenhilfe vom Freistaat

„Wir mischen uns nicht ein“ – Unesco-Welterbe-Titel am Chiemsee in Gefahr?

Bekommt das Schloss Herrenchiemsee den Titel „Unesco-Welterbe“? Das ist von einem Bürgerentscheid in Schwangau abhängig. Dr. Friedrich von Daumiller vom Verein „Vereinigung der Freunde von Herrenchiemsee e.V“ hofft auf ein positives Ergebnis und findet, dass es Überzeugungskraft vom Freistaat braucht.
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Bekommt das Schloss Herrenchiemsee den Titel „Unesco-Welterbe“? Das hängt ganz von einem Bürgerentscheid in Schwangau ab. Dr. Friedrich von Daumiller vom Verein „Vereinigung der Freunde von Herrenchiemsee e.V“ hofft auf Unterstützung vom Freistaat.

Ein Bürgerentscheid im schwäbischen Schwangau könnte verhindern, dass das Schloss Herrenchiemsee den Titel „Unesco-Welterbe“ bekommt. Das will der Verein „Vereinigung der Freunde von Herrenchiemsee e.V.“ vermeiden und überlegte ins Allgäu zu fahren, um die Bürger dort umzustimmen. Jetzt wird aber auf Unterstützung vom Freistaat Bayern gehofft.

Prien – Was die einen als Aufwertung ihrer Region sehen, verbinden andere mit der Angst, dass die Besucherströme explodieren könnten. Letzteres ist in Schwangau im Landkreis Ostallgäu der Fall. Die drei berühmten Schlösser des bayerischen Königs Ludwig II. und sein Berghaus auf dem Schachen sollen den Titel „Unesco-Welterbe“ bekommen. Der Freistaat Bayern will eine gemeinsame Bewerbung einreichen, allerdings müssen auch die Bürger aus den einzelnen Regionen dafür sein. Die Resonanz in Prien ist dabei überwiegend positiv. In Schwangau mit dem Schloss Neuschwanstein ist man jedoch skeptisch.

Ein Bürgerentscheid unter den Schwangauern soll deshalb festlegen, ob das Schloss Neuschwanstein den Titel bekommt. Das Problem: Fällt dieser negativ aus, bedeutet das auch für alle anderen Königsschlösser, dass sie auf den Titel verzichten müssen.

Titel wäre Aufwertung der Region

Der Verein „Vereinigung der Freunde von Herrenchiemsee e.V.“ sieht den Titel mit einer Aufwertung der Region verbunden. Vorsitzender Dr. Friedrich von Daumiller erklärt auf Nachfrage des OVB, dass der Tourismus qualitativ hochwertiger werde, weil die Geschichte des Schlosses und das damit verbundene kulturelle Angebot mehr in den Vordergrund gerückt werde. Vor allem in Hinsicht auf das 75-jährige Jubiläum des Verfassungskonvent am Herrenchiemsee im kommenden August, das mit einer neuen Dauerausstellung gefeiert wird.

Dr. Friedrich von Daumiller hofft auf den Unesco-Welterbe-Titel für das Schloss Herrenchiemsee.

Das bekräftigt auch der Rosenheimer Landtagsabgeordnete Klaus Stöttner, der zugleich Präsident des Tourismus Oberbayern München e.V. ist. „Unsere tolle Region wird Unesco-Weltkultur-Reisende anziehen. Die kommen nicht nur vorbei, um ein Foto zu machen, sondern bleiben länger, um Kultur, Kulinarik und die Geschichte am Chiemsee zu genießen“, so Stöttner und fügt hinzu, dass das wiederum mehr Einnahmen bedeutet. Er steht voll und ganz hinter der Titelvergabe.

Man will sich nicht einmischen

Die nächste Bürgerbesprechung in Schwangau ist für den 25.Mai angesetzt. Friedrich von Daumiller regte bei einer Infoveranstaltung seines Vereins an, bei einer Schwangauer Besprechung dorthin zu fahren und sie von den Vorteilen des Welterbe-Titels zu überzeugen.

Gemeinsam mit Linderhof, Neuschwanstein und dem Berghaus von König Ludwig II. auf dem Schachen soll Schloss Herrenchiemsee ausgezeichnet werden.

In einer Vorstandschaftssitzung der Vereinigung der Freunde von Herrenchiemsee e.V. fiel schließlich aber die Entscheidung, sich nicht einzumischen, da es, so von Daumiller, nicht gut ankäme, wenn ein Verein vom Chiemsee plötzlich den Schwangauern empfehlen würde, wie sie zu handeln haben. Das wäre eher kontraproduktiv. Hier sei der Freistaat gefragt, dass er mehr über die Vorteile des Titels und die Realisierung aufklärt und eventuell auch finanzielle Unterstützung anbietet. Außerdem müsse man deutlicher zeigen, wie zum Beispiel, verhindert werden kann, dass die Besucherströme explodieren. Landtagsabgeordneter Stöttner empfiehlt hier Besucherbegrenzungen einzuführen und Shuttle Services einzurichten, um für eine Entlastung der Parkplätze zu sorgen.

Ein Termin für den Bürgerentscheid in Schwangau steht noch nicht fest. Deshalb kann von Daumiller noch nicht sagen, wie er und sein Verein im Falle eines negativen Ergebnisses weitermachen werden. Das müsse dann mit der bayerischen Schlösserverwaltung besprochen werden.

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