Grundwasser war beeinträchtigt
Umweltfrevel von Natzing: Warum es endlich positive Nachrichten gibt - aber weiter überwacht wird
Seit 2021 hat die Gemeinde Eggstätt mit einem massiven Umweltfrevel zu kämpfen. Durch illegal abgelassenes Löschmittel wurde in Natzing das Grundwasser mit gefährlichen PFAS-Stoffen verseucht.
Eggstätt – Es war ein Schock für die Region und eine enorme personelle wie finanzielle Belastung für Eggstätt. Gemeint ist der Umweltschaden im Gewerbegebiet Natzing, als ein mittlerweile bekannter Täter im März 2021 illegal Feuerlöschschaum in der dortigen Kanalisation entsorgte und so das Grundwasser mit Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (sogenanntes PFAS) verunreinigte.
Schnelle Reaktion
Dank der schnellen Reaktion der Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt Rosenheim, dem Landratsamt Rosenheim, dem Zweckverband zur Unterhaltung der Gewässer III. Ordnung, Straßen- und Landschaftspflege (GUZV) Rosenheim und dem beauftragten Ingenieurbüro R & H Umwelt GmbH konnten sofortige Reinigungs- und Sanierungsmaßnahmen eingeleitet werden. „Hätten alle Beteiligten nicht so umsichtig und schnell reagiert, wäre der Schaden viel größer und vor allem kostenintensiver ausgefallen“, so Tobias Pistor, Projektleiter bei der R und H Umwelt GmbH.
Positive Messergebnisse
Im Rahmen eines gemeinsamen Ortstermins mit den beteiligten Fachstellen und Planungsbüros wurde nun das 2023 runderneuerte Retentionsfilterbecken begutachtet. Das Becken wurde dabei fachgerecht neu aufgebaut und mit einer Kunststoffdichtbahn ausgestattet. Bereits im Sommer vergangenen Jahres wurde die Grundwasserabreinigung, die in Folge des Umweltschadens seit 2021 notwendig geworden war zeitweise eingestellt. Dabei sollten mögliche Rückkopplungseffekte bewertet werden. Die Abschaltung wurde durch die R und H Umwelt GmbH begleitet und es erfolgten in diesem Zeitraum weitere Untersuchungen, sogenannte „Reboundmessungen“. Die Bewertung der Ergebnisse fiel dabei durchweg positiv aus. Da bei tiefgreifenden Baumaßnahmen, wie der Neuerrichtung des Retentionsfilterbeckens, Schadstoffe erneut mobilisiert werden können, sollte die Grundwassersanierung allerdings während der Baumaßnahme in Betrieb bleiben, um das Grundwasser weiterhin zu schützen. Im Rahmen des Ortstermins und der anschließenden Vorstellung der Messergebnisse erhielt die Gemeinde Eggstätt nun grünes Licht für die Abschaltung der aktiven Reinigungsanlage.
Überwachung geht weiter
Künftig erfolgt ein begleitetes Grundwassermonitoring nach einem festgelegten Zeitplan um eventuell noch auftretende Belastungen des Grundwassers schnell zu identifizieren. Die Messergebnisse werden dann dem Wasserwirtschaftsamt und dem Landratsamt Rosenheim vorgelegt. re/EW
