Beste Stimmung trotz strömendem Regen
Hopfazupfa-Fest in Maxlrain: Bester Promi holt 600 Gramm grünen Goldes vom Hopfenstrang
Einen kräftigen Strich durch die Rechnung respektive das Programm machte der Wettergott den Organisatoren des „Hopfazupfa-Fests“ in Maxlrain. Doch sie trotzten dem strömenden Regen und feierten ein rauschendes Fest im Zelt.
Von Uwe Hecht
Maxlrain – Bereits am Sonntagmorgen zogen tiefhängende Wolken über das Festgelände, und im Minutentakt richteten sich sorgenvolle Blicke gen Himmel.
Als Pfarrer Richard Basta zusammen mit Pfarrer Johann Palfi – der ehemalige Schlossgeistliche war eigens aus Altötting zum Fest angereist – den Festgottesdienst zelebrierte, schien es, als hätte Petrus ein Einsehen, und es blieb zunächst trocken.
Peter Prinz von Lobkowicz begrüßte im Anschluss die zahlreich erschienenen Gäste, darunter den CSU-Landtagsabgeordneten Thomas Huber, die stellvertretende Landrätin Marianne Loferer (CSU), die Bürgermeister aus den umliegenden Gemeinden und die stellvertretende Bürgermeisterin Hannelore Langwieser (CSU) aus Mainburg in der Holledau.
Verbandsvertreter und Hopfenkönigin
Gekommen waren auch die Vertreter des Bayerischen Brauerbundes und des Deutschen Hopfenmuseums in Wolnzach sowie Dr. Thomas Geppert, Landesvorsitzender des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga Bayern. Auch an gekrönten Häuptern fehlte es nicht, denn die Hallertauer Hopfenkönigin Susanne Kaindl und deren Stellvertreterin Julia Eichstetter waren ebenfalls vor Ort.
In die letzten Takte der von der Willinger Musi intonierten Bayernhymne fielen danach die ersten Regentropfen, nur Sekunden später goss es wie aus Kübeln und alle suchten Zuflucht in den beiden schützenden Zelten. Als wahre Meister der Improvisation erwiesen sich dann nicht nur Bedienungen und Küchenmannschaft, sondern auch die Mitarbeiter der Schlossbrauerei. In Windeseile wurden die Planen an den Seiten geschlossen, der freie Durchgang zwischen den Zelten mit Schirmen abgespannt, und die Festgäste mussten nicht lange auf Frühschoppen und Mittagessen warten.
Was aber nun sollte mit dem vorgesehenen Programm passieren? Schnell war klar, dass alle im Freien geplanten Aktivitäten nicht stattfinden konnten.
Auch wenn der Regen nachließ, war draußen einfach alles viel zu nass geworden. Es ging also weiter mit Improvisation. Die Willinger Musi rückte kurzerhand ein paar Tische zur Seite und spielte ganz ohne Strom, dafür aber in angenehmer Lautstärke im Zelt auf. Die Hopfazupfa aus der Hallertau demonstrierten ebenfalls im Zelt, wie früher der Hopfen professionell per Hand gezupft wurde, und das erstmals verpflichtete Salon-Orchester „Boaritango“ sorgte ebenfalls im Zelt für musikalische Unterhaltung.
Ein Fragezeichen hing dann aber über dem Prominenten-Zupfa. „Wir warten jetzt mal ab und erkunden, ob die hochkarätigen Gäste überhaupt bereit sind, die Dolden von den nassen Strängen zu zupfen“, meinte Roland Bräger, der als Direktor der Schlossbrauerei Maxlrain die Gesamtverantwortung über die Veranstaltung hatten.
Anscheinend hatten diese aber nur darauf gewartet: Mit den Schürzen der Landfrauen geschützt traten zehn Männer und Frauen zum von Regina Wallner moderierten Wettbewerb an. Sieger wurde schließlich Landtagsabgeordneter Thomas Huber, der 600 Gramm des „grünen Goldes“ in seine „Kirm“ gezupft hatte.
Wettbewerb mit Prominenz
Er kam dabei den „Profis“ aus der Hallertau beachtlich nahe, die außer Konkurrenz mitgezupft hatten und die „700er-Marke“ knapp verfehlten. Auf den zweiten Platz kam der Bad Feilnbacher Bürgermeister Anton Wallner.
Die Lokalmatadore – die Bürgermeister Georg Weigl aus Tuntenhausen (480 Gramm) und Stephan Schlier aus Bad Aibling ((360 Gramm) – folgten auf den Plätzen drei und vier, während die stellvertretende Landrätin Marianne Loferer und Peter Prinz von Lobkowicz jeweils 340 Gramm Hopfen gezupft hatten. Der Sieger stiftet seinen Gewinn von 500 Euro dem Malteser Hilfsdienst.
Mit Musik von „Boaritango“ fand das Fest sein Ende und als die meisten Gäste das Festgelände bereits verlassen hatten, zeigte sich sogar wieder die Sonne am Himmel.

