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„Wichtig für die gesamte Region“

Trotz Energiekrise: Im Innsola bleibt das Wasser warm und das Außenbecken offen

Die zeitlich begrenzte Schließung des Außenbeckens wurde im Gemeinderat klar abgelehnt.
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Die zeitlich begrenzte Schließung des Außenbeckens wurde im Gemeinderat klar abgelehnt. 

Die Energiekrise trifft auch das Innsola, aber trotz steigender Kosten will man im Gemeinderat die Wassertemperaturen nicht senken und auch das Außenbecken wird offen bleiben. Dafür gibt es gute Gründe.

Kiefersfelden – Im Fokus der jüngsten Gemeinderatsitzung stand ein Antrag der Grünen „auf Beschlussfassung weitergehender Einsparmaßnahmen bei Gasverbrauch“ im Freizeitbad Innsola. Vorgeschlagen wurde eine „Schließung des Außenbeckens vom 1. Oktober 2022 bis zum 31. März 2023“, sowie im Schwimmerbecken die „Wassertemperatur auf 28 Grad an allen Öffnungstagen“ zu senken. Die Frage tat sich also auf: Ist das der Gesamtbetrieb des Innsola verzichtbarer Luxus oder doch kostenintensive Notwendigkeit?

Nach intensiver fachlicher und auch teils emotionaler Diskussion lehnten zwölf Gemeinderäte den Beschluss ab, nur der Antragsteller votierte dafür.

Einziges kommunales Hallenbad der Region

Und der führte eingangs aus, „dass wir schon einiges beschlossen haben, aber das reicht meiner Meinung nach immer noch nicht aus“. Dabei möchte er „nicht, dass wir das Innsola ganz schließen, aber das Außenbecken schon, das ist nicht mehr zeitgemäß“. Auch die Temperaturabsenkung auf konstant 28 Grad in allen Innenbereichen würde seiner Meinung nach zeigen, „dass wir uns einbringen, um Energie zu sparen“.

In Erwiderung des Beschlussvorschlags holte Bürgermeister Hajo Gruber (UW), weit aus. „Wir haben im Inntal von Rosenheim bis nach Innsbruck (Tirol) nur noch ein kommunales Hallenbad, nämlich unser Innsola. Das wollen wir unbedingt erhalten, es hat Alleinstellungsmerkmal und ist wichtig für die gesamte Region und für die Bürger, ob groß oder klein. Außerdem“, so der Rathauschef weiter, „haben wir bereits viele sinnvolle Energiesparmaßnahmen im Bereich des Freizeitbads in jüngster Vergangenheit beschlossen, wie beispielsweise Einschränkungen im Bereich der Saunanutzung, eine Absenkung der Wassertemperatur um zwei Grad und die Einführung eines Energiezuschlags von einem Euro pro Besucher“. So ist für ihn, wie auch für seine Ratskollegen, ein weiterer Einschnitt, wie die nochmalige Temperaturabsenkung oder gar Schließung des Außenbereichs nicht akzeptabel, „denn wir brauchen die erhöhten Temperaturen für das Babyschwimmen und für die vielen Schwimmkurse mit den Kindern oder die Wassergymnastik. Das Innsola ist für die Kieferer und unsere Besucher auch ein wichtiger sozialer Verknüpfungspunkt“.

Weniger Besucher befürchtet

Auf die technische Seite eingehend, erläuterte Betriebsleiter Fred Fertinger, „dass eine Schließung des Außenbeckens technisch eigentlich nicht möglich ist, denn das wäre ein massiver Eingriff in das Gesamtgefüge des Innsola, dessen sicherer Betrieb dann auf der Kippe steht“.

Auch „eine Verlagerung der Besucher“ hat er jüngst beobachtet: „Sie gehen jetzt mehr ins Außenbecken, um sich nach dem Schwimmen im kühleren Innenbereich draußen in der Wärme zu regenerieren“, erklärte Fertinger.

Er wies auch auf die zu erwartenden Schäden bei Schließung des Außenbeckens hin; angefangen von Rissen an Fliesen und Fugen bis hin zu Frostschäden im gesamten Becken- und Außenbereich. „Etwa zehn Prozent Energieeinsparung“ würde seiner Kalkulation nach „die komplette Schließung bringen, doch die Folgeschäden belaufen sich dann möglicherweise auf ein Vielfaches“ und auch „einen massiven Rückgang bei den Besucherzahlen von schätzungsweise 60 Prozent“ prognostizierte er.

Bereits jetzt ein „strukturelles Defizit“

Für Antragsteller Weingart allerdings nicht unbedingt schlüssige Argumente. Er kann sich „zwar eine Temperatur im Innenbereich von 32 Grad an einigen Tagen vorstellen, ansonsten solle es bei 28 Grad bleiben. Ein „No Go“, allerdings ist für ihn „der weitere kostenintensive Betrieb des Außenbeckens“. Und letztlich hatte Weingart auch „das strukturelle Defizit“ des Innsola im Auge, das sich, hochgerechnet in einer Pressenotiz der Grünen, bei den „zu erwartenden Preissteigerungen beim Gas von bisher einer Million Euro pro Jahr weiter erhöhen dürfte“.

Mit dieser Argumentation hatte er in dieser Sitzung jedoch das Alleinstellungsmerkmal, denn alle anderen Gemeinderatsmitglieder sahen es als sinnvoll und unumgänglich an, das Innsola in der jetzt aktuellen Form weiterzubetreiben. Das heißt: Das Außenbecken bleibt offen und das Wasser heiß.

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