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Traunsteiner Schüler schrubben in Prien

Technische Mängel führen zu vorzeitigem Ende der Saison im Prienavera – So geht es weiter

Hoch motiviert: Lehrerin Susanne Neubauer, Franziska Entholzer, Assistentin der Geschäftsführung, Bürgermeister Andreas Friedrich und Geschäftsführer Dirk Schröder (v. li.) umringt von Schülern der Staatlichen Berufsschule III für Hauswirtschaft und Kinderpflege (BSZ) aus Traunstein.
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Hoch motiviert: Lehrerin Susanne Neubauer, Franziska Entholzer, Assistentin der Geschäftsführung, Bürgermeister Andreas Friedrich und Geschäftsführer Dirk Schröder (v. li.) umringt von Schülern der Berufsfachschule für Ernährung & Versorgung sowie der Berufsfachschule für Sozialpflege aus Traunstein.

Den Priener Bürgermeister in Badehosen gibt es wohl erst nach der gelungenen, für nächstes Jahr geplanten Generalsanierung zu sehen. Doch zunächst muss die Revision überstanden werden. Zu der traten nun auch 21 Schülerinnen und Schüler zum Schrubben an.

Prien – Zwei Tage früher als erwartet ging die Badesaison im Prienavera zu Ende. Die alljährliche Revision des Erlebnisbads sollte eigentlich erst am 7. November beginnen. Doch die unterhalb der Wassermassen im Keller untergebrachte Steuerungstechnik bereitete kurz vor dem Abschlusswochenende so massive Probleme, dass der bereits begonnene und der folgende Badetag nur mit voller Unterstützung der Haustechniker zu Ende gebracht werden konnten. Sie fuhren bis spät in den Abend Sonderschichten, um die teils im Stundentakt ausfallende Technik immer wieder manuell zum Laufen zu bringen.

Hart arbeitende Techniker und Schüler

Eine Sonderschicht absolvierten am Donnerstag auch 21 Schüler und Schülerinnen von zwei Abschlussklassen der Berufsfachschule für Ernährung & Versorgung sowie der Berufsfachschule für Sozialpflege (BSZ) aus Traunstein. Sie waren zum „Schrubben“ des Bads angetreten. „Eigentlich soll ein Teil der Schüler später Senioren und zu Betreuende, die gehandicapt sind, im Alltag begleiten“, so Lehrerin Susanne Neubauer, die das Unterfangen mit mehreren Kolleginnen begleitete.

„So ist das echte Leben“

„Dazu muss man natürlich selbst putzen können.“ Manche Schüler wären auch in der Hauswirtschaft eingeteilt. Dabei gehe es aber nicht nur um Privat-, sondern auch um Großhaushalte, wie es auch das Prienavera ist. „Dieses Projekt ist sehr besonders für unsere Schüler, auch weil es von der freien Wirtschaft ausgeht. So ist halt das echte Leben.“ Die Schüler würden diesen „Input“ von außen benötigen, um später im echten Leben bestehen zu können, so die 35-jährige Lehrerin, die sichtlich zufrieden mit „ihren“ Schülern war.

Mit Pizza belohnt

Und auch diese, so hörte man immer wieder durch, konnten den Tag genießen. „Besser als in der Schule zu sitzen“, meldete sich etwa einer der Schüler, die allesamt in gelben Gummistiefeln angetreten waren – und später mit Pizza für ihren Einsatz belohnt werden sollten – zu Wort.

Revision wird jährlich durchgeführt

Zum Ortstermin waren auch Prienavera-Geschäftsführer Dirk Schröder und Priens Bürgermeister Andreas Friedrich (ÜWG) erschienen, die gegenüber der Chiemgau-Zeitung mitteilten, was – abgesehen von der Reinigung – erledigt werden musste, um die Revision erfolgreich abzuschließen. „Üblich ist eine Schließzeit von zehn Tagen, um Ausbesserungsarbeiten an den Fliesen vorzunehmen und Wartungsarbeiten an der Technik, etwa am Blockheizkraftwerk, den Lüftungsanlagen, der Steuerungs- und Wassertechnik oder der Lüftung“, so Dirk Schröder.

Jede Schraubverbindung muss geprüft werden

Auch das Dach werde jährlich kontrolliert. Dazu schickte das beauftragte Unternehmen auch heuer einen „Kletterer“ hoch ins Gebälk, der die dreifach verglasten Flächen auf Schäden überprüfte und entlang der Holzträger alle Schraubverbindungen prüfte, um etwaigen Schwund des Holzes auszugleichen.

Die Schwimmaufsicht, die üblicherweise die Beckenreinigung durchführt, habe am Tag des Schrubbens „gute Unterstützung von den Schülern bekommen“, so Schröder. „Das ist nur gut für uns. So sehen die Kinder auch mal einen Betrieb wie unseren.“

Erfolg war nicht sicher

Mit sichtlicher Erleichterung spielt Schröder auf die Ausnahmesituation vor der Revision an: „Das Bad geht wie geplant in Betrieb. Meine Haustechnik ist nicht gestresst, sie lächelt. Es läuft alles sehr gut.“ So ganz sicher sei das nicht gewesen, da man zur Behebung der Ausfälle in der Steuerungstechnik auch auf Ersatzteile angewiesen gewesen sei. Zwar seien trotz rechtzeitiger Bestellung nicht alle geliefert worden, doch die restlichen Elemente könnten während des Betriebs ausgewechselt werden.

Entscheidungsträger in Badehosen

Das Bad gehe „wie gewohnt, wie jedes Jahr“ an den Start. Auch bei den Temperaturen gebe es keine Änderungen: 28 Grad Celsius sind es im Schwimmerbecken, 32 Grad in den Warmwasserbecken. Außer Betrieb bleibt das Dampfbad. Hier seien die Kosten für die Instandsetzung zu hoch. Die Trockensauna, die Blockhaussauna und die zu Coronazeiten installierte Außensauna seien aber in Ordnung. „Ich bin zufrieden“, bewertet Schröder den Stand. „So soll es bis zum 27. Februar 2023 weitergehen“, meldet sich Andreas Friedrich zu Wort. Dann beginnt die bauliche und technische Generalsanierung (wir berichteten), die eine monatelange Schließzeit bedingt. Wenn auch diese erfolgreich geschafft sei, „hüpfen wir beide ins Wasser“, so Priens Bürgermeister, der damit auch den Prienavera-Geschäftsführer in die Pflicht nimmt. Man darf gespannt sein.

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