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ÖPNV im Chiemgau

Mit dem „Chiemgau Express“ bis nach Rosenheim? Riederinger Gemeinderat diskutiert Vorschlag

Der alte Bahnhof in Krottenmühl, von der DB verkauft, befindet sich in Privatbesitz und steht für eine mögliche Haltestelle in Krottenmühl nicht zur Verfügung.
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Der alte Bahnhof in Krottenmühl, von der DB verkauft, befindet sich in Privatbesitz und steht für eine mögliche Haltestelle in Krottenmühl nicht zur Verfügung.

Der Riederinger Gemeinderat hat über das Projekt „Chiemgau Express“ diskutiert. Unterstützt der Rat die Initiative, die den Öffentlichen Personennahverkehr verbessern möchte?

Riedering – Einstimmig hat der Riederinger Gemeinderat dem Projekt „Chiemgau Express“ (CH-X) seine Unterstützung zugesichert. Wie mehrfach berichtet, will die Initiative „Chiemgau Express“ den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Chiemgau deutlich verbessern. Dafür sollen unter anderem mehrere Bahnhaltestellen – Rimsting, Krottenmühl, Stephanskirchen – reaktiviert, die stark belasteten Pendlerparkplätze entlastet sowie die Vernetzung bestehender Angebote verbessert werden.

Eine Resolution wird der Staatsregierung vorgelegt. An der Sitzung nahm zwar kein Vertreter der Initiative teil. Jedoch hatte die Verwaltung vorab den Räten eine Präsentation des Vorhabens (CH-X) zukommen lassen. In der Sitzung fasste Geschäftsleiter Hannes Lang die wichtigsten Punkte zusammen. Der Verkehr Chiemgau – Rosenheim – und weiter Richtung München oder Salzburg – findet überwiegend mit dem Auto statt, seien es Einheimische oder Ausflügler. Wer Bahnfahren in den oder aus dem Chiemgau wolle, muss erst per Auto nach Prien, Bad Endorf oder Rosenheim fahren und dort parken.

Der Chiemgau-Express hätte von Stephanskirchen bis Aschau ein Fahrgastpotential von 58.000 Kindern, Frauen und Männern. Tendenz steigend.

Neue Haltestellen in Rimsting, Krottenmühl/Simssee und Stephanskirchen

Ein Ausbau der dortigen Parkplätze würde zwar mehr Menschen zum Umstieg auf die Bahn anlocken, bedeute aber keine generelle Stärkung des ÖPNV in der Region. Nachdem ein Halt des Regionalexpresses Salzburg-München in Stephanskirchen nach mehreren Anläufen abgelehnt wurde, setzen sich die Initiatoren des CH-X dafür ein, die Strecke der Chiemgaubahn, die bisher zwischen Aschau und Prien verkehrt, bis nach Rosenheim zu verlängern. Zusätzlich sollen neue Haltestellen in Rimsting, Krottenmühl/Simssee und Stephanskirchen entstehen.

Der neue CH-X soll laut den Initiatoren im Stundentakt verkehren und sei auf den Fahrplan des Regionalexpresses München-Salzburg abzustimmen. Ergänzende Zubringerfunktion sollen Buslinien und eventuell das Anruf-Sammel-Taxi AST und „Rosi mobil“ übernehmen.

Ausflugsverkehr in den Chiemgau bisher fast nur mit Pkws

Damit würde auch der Ausflugsverkehr in den Chiemgau entlastet, der bisher fast nur mit Pkws erfolgt. Lang erklärte, dass sich die Initiative politische Unterstützung von der Gemeinde Riedering erhoffe. Ein befürwortender Beschluss des Rats könne gemäß den Initiatoren „die Einigkeit der Gemeinden und des Landkreises zum Ausdruck bringen.“

Grundsätzlich befürworteten die Räte in der Diskussion die Idee eines nahegelegenen Regionalexpress-Anschlusses und eines Ausbaus des ÖPNVs. Mehrheitlich war zu hören, dass es zu wenig Parkplätze am Rosenheimer Bahnhof gebe. Ein Ausbau der dortigen Kapazitäten brächte zwar Entlastung, fördere aber den Autoverkehr dorthin. Entscheidend sei deshalb, an den neuen, anderen Haltepunkten ausreichend Parkplätze zu schaffen und die Anbindungen an die Haltepunkte mit Zubringerbussen zu optimieren. Die Gemeinderäte sprachen sich abschließend mit 12:0 dafür aus, die Resolution zu unterstützen.

elk/CLH

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