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Neuansiedlung von Weißstörchen

Storchennachwuchs in der Priener Kurpark-Fichte – zum Klappern noch zu klein

Fürs längere Stehen im Nest sind die Stelzenbeinchen noch zu dünn, auch mit dem Fliegen wird’s noch dauern.
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Fürs längere Stehen im Nest sind die Stelzenbeinchen noch zu dünn, auch mit dem Fliegen wird’s noch dauern.

Die jungen Weißstörche in der Fichte des Priener Kurparks wachsen und gedeihen. Die Beringungsaktion gestaltet sich jedoch schwieriger als gedacht.

Prien – Putzig ist er anzuschauen, der schwarz-weiß gefiederte Nachwuchs des zugereisten Eltern-Storchenpaars aus der Schweiz: Hoch oben im Horst auf der Fichte im Priener Kurpark sind die Köpfe der beiden Jungstörche auszumachen. Zu hören sind sie nicht, denn fürs typische Storchen-Geklappere sind die Schnäbel noch viel zu kurz.

Warten auf den ersten Flug

Vor knapp fünf Wochen waren sie geschlüpft und werden seitdem liebevoll von den Altvögeln gepflegt und versorgt. Mittlerweile sind sie soweit herangewachsen, dass sie sich ab und an auf ihren dünnen Stelzenbeinen hochwuchten, ihre Stummelflügel ausstrecken und erste Flugbewegungen machen. Wobei: Die Bezeichnung Flügel ist derzeit noch maßlos übertrieben. Durch‘s Teleobjektiv sind zwar die schwarzen Federansätze zu erkennen – aber da werden noch ein paar Tage ins Land gehen, bis die Federn lang und dicht genug sind, um sich zum ersten Mal in die Luft schwingen zu können.

Alt genug sind sie allerdings für eine Beringung – sie dient Vogelexperten als wichtige Informationsquelle über Herkunft und Zugverhalten. Voraussetzung für diese Einsätze am Nest ist eine Ausbildung bei einer Vogelwarte, damit den Vögeln kein Schaden zugefügt wird. Die Person muss geschult sein, wie sie sich am Nest zu verhalten hat. Sie muss bei der Bezirksregierung von Oberbayern beantragen, dass sie für die Beringungsaktion eine Ausnahmegenehmigung bekommt und am Nest eingreifen darf.

Der Storchennachwuchs wächst und gedeiht auf der Fichte im PrienerKurpark Tag für Tag.

Warum beringen? „Angesichts derzeitiger Veränderungen in Landschaften und Klima kann die Beringung gerade häufiger Arten einen wichtigen Beitrag zum Monitoring von Veränderungen im Zugverhalten, aber auch in den Verlustursachen liefern“, heißt es auf der Website des Landesbundes für Vogelschutz (LBV). Und weiter: „Besonders aber trägt die heutige wissenschaftliche Vogelmarkierung dazu bei, Ursachen für Bestandsveränderungen aufzuklären. Denn um Populationen verstehen und gegebenenfalls wirksam schützen zu können, ist es erforderlich zu wissen, in welchem Ausmaß und weshalb die Bestände abnehmen. Dazu braucht es neben Daten zum Bruterfolg Informationen zu Überlebensrate, Zu- und Abwanderung und Altersstruktur einer Population. Diese Daten können nur mittels individueller Markierung (vor allem Beringung) ermittelt werden.“

Nisthilfe für Störche: Nicht immer suchen sich Störche die optimale Lage für ihren Horst. Eine Unterstützung in der Brutzeit sind Nisthilfen.

Eine Voraussetzung für die Beringungsaktion wäre schnell erfüllt: Fürs Erreichen des Nestes müsste die Drehleiter der Priener Feuerwehr anrücken. „Das ist machbar“, bestätigte Kommandant Samuel Witt gegenüber der Chiemgau-Zeitung. Und der oberste Dienstherr der Feuerwehr, Bürgermeister Andreas Friedrich, gab dafür gerne grünes Licht. Die Freude darüber wird aber gedämpft: Mit einer Beringung der beiden Priener Jungstörche werde wohl nicht zu rechnen sein, bedauerte LBV-Mitarbeiterin Oda Wieding auf Anfrage. „Wir haben heuer nicht nur im Landkreis Rosenheim mehrere Neuansiedlungen von Weißstörchen. Deshalb ist der ehrenamtliche Beringer, der mit der Vogelwarte Radolfzell und dem LBV zusammenarbeitet, völlig ausgelastet“, so die Storchen-Expertin.

Neuansiedlungen der Weißstörche

Vielleicht gibt’s aber dennoch ein Zeitfenster und somit eine Möglichkeit, den Priener Storchennachwuchs sozusagen ins Geburtenregister der Marktgemeinde einzubringen. Die ersten Gespräche dazu waren gestern vielversprechend.

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