Verkehrsprojekt wiederbeleben
Eine Ampel gegen das Chaos? Verkehr zwischen Stephanskirchen und Rosenheim soll besser fließen
Staus von der Rosenheimer Innstraße bis weit in die Salzburger Straße am Schloßberg sollen ein Ding der Vergangenheit werden. 2019 war es fast schon so weit. Aber dann kam Corona und bremste alles aus. Kommt nun wieder Bewegung in das Vorhaben?
Stephanskirchen - Nun „holen wir ein Projekt zurück, das schon 2014 begann“, so Bürgermeister Karl Mair (Parteifreie) in der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres 2022.
Vor drei Jahren unterzeichneten die Stadt Rosenheim, die Gemeinde Stephanskirchen und das Staatliche Bauamt eine Vereinbarung über ein Verkehrsprojekt, das die Staus zwischen Stephanskirchen und Rosenheim zu den morgendlichen und abendlichen Stoßzeiten beseitigen sollte. Inhalt war unter anderem eine bessere Abstimmung der Ampeln in der Salzburger-, Rohrdorfer und Innstraße, damit der Verkehr besser fließt.
Dem Ziel sollte auch die Aufhebung der Busspur in der Innstraße dienen. Damit sei paradoxerweise auch der Busverkehr zu beschleunigen, morgendliche Verspätungen könnten minimiert werden, hieß es. Wobei sich im Zuge der Untersuchung der Verkehrsströme herausstellte, dass die Verspätungen gar nicht so gravierend sind wie angenommen.
Neu hinzu kommt, auch das war schon 2019 vorgesehen, eine Ampel an der Einmündung der Wasserburger in die Salzburger Straße. Diese soll laut dem Bürgermeister die Wasserburger Straße endgültig unattraktiv für Abkürzer nach Rosenheim machen. Dass eine Buslinie, die 9415 aus Wasserburg, dann dort im Stau steht, müsse in der Anfangsphase hingenommen werden, so Mair. Mit der Zeit werde die Zahl der Abkürzer ohnehin weniger werden, dann komme auch der Wasserburger Bus wieder besser durch.
Und die Ampel hat laut Mair den weiteren Vorteil, dass in der Salzburger Straße eine sichere Querung für Fußgänger und Radfahrer entsteht. Was Johannes Lessing (Die Grünen) sehr begrüßte. Denn für radelnde Linksabbieger in die Wasserburger Straße sei derzeit die Situation lebensgefährlich.
Janna Miller (Die Grünen), erinnert sich noch gut, wie frustrierend der Beginn des Prozesses war. Immer wieder sei die Gemeinde hingehalten worden. Kopfnicken aus der Runde um den neuen, vergrößerten Ratstisch bestätigte ihre Erinnerung. Miller freute sich nicht nur über die sichere Querung der Salzburger Straße, sondern auch darüber, dass im Zuge dieser Maßnahmen auch die Geh- und Radwege am Schloßberg saniert werden.
Ob es nicht sinnvoll sei, die Busspur zu behalten, wenn die Verspätungen der Busse doch gar nicht so gravierend sei, wollte Janna Miller wissen. Und Christian Helget (Freie Wähler) fragte, warum die Busspur nicht sogar den Schloßberg hinauf bis zu neuen Ampel hochgezogen werde. Mair hatte Zweifel, dass das durchzusetzen sei. Größere Veränderungen seien laut Staatlichem Bauamt nicht geplant. Versuchen könne man es, denn, so Mair, „dass der ÖPNV besser werden muss, da sind wir uns wohl alle einig.“
Zumindest die Gemeinderäte waren sich einig, dass das Vorhaben der Verkehrsbeschleunigung zwischen Stephanskirchen und Rosenheim unbedingt wieder aufgegriffen werden soll.