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Ausbau der Westerndorfer Straße in Stephanskirchen

Dorfcharakter erhalten und Verkehr entschleunigen - das ist in Westerndorf geplant

Planer Otto Kurz (zweiter von rechts) präsentiert den Stephanskirchner Gemeinderäten und der Verwaltung an Ort und Stelle, wie er sich den Ausbau der Westerndorfer Straße vorstellt.
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Planer Otto Kurz (zweiter von rechts) präsentiert den Stephanskirchner Gemeinderäten und der Verwaltung an Ort und Stelle, wie er sich den Ausbau der Westerndorfer Straße vorstellt.

Dorfcharakter erhalten, Verkehr entschleunigen und doch die Straße verbessern - diesen Spagat versucht die Gemeinde Stephanskirchen im Ortsteil Westerndorf. Wie, das stellte Planer Otto Kurz an Ort und Stelle vor.

Stephanskirchen - 375 Meter - von der kleinen Kapelle im Westen bis zum Ortsschild im Osten. Auf dieser Strecke soll 2023/2024 die Westerndorfer Straße ausgebaut werden. „Es ist eine der großen Baustellen, die in der Gemeinde anstehen“, so Bürgermeister Karl Mair (Parteifreie) beim Ortstermin des Bau- und Planungsausschusses. Und eine der teuren - eine knappe Million Euro wird der Ausbau voraussichtlich kosten. Extras wie ein kleiner Dorftreffpunkt und die barrierefreie Gestaltung der Bushaltestelle an der Nordseite der Straße sind noch gar nicht eingerechnet.

Das in gut 100 Jahren gewachsene Ortsbild soll erhalten bleiben. Deswegen hat die Gemeinde mit Otto Kurz einen Planer eingeschaltet, der auch bei der Stadtplanung Erfahrung hat. Ziel ist aber auch, den Verkehr im Ortsteil zu entschleunigen.

Dabei setzt Kurz auf eine optische Verengung der Westerndorfer Straße. Die Fahrbahn bleibt zwar so breit, wie sie derzeit ist. Aber ein Granitzweizeiler soll nicht nur das Regenwasser lenken, sondern auch die Straße schmaler wirken lassen. Die jetzt bröckelnden Bankette werden mit Schotterrassen gestaltet. Diese sind im Notfall - zum Beispiel beim Begegnungsverkehr zwischen Bus und Lieferwagen - zu befahren.

Die Sanierung der Westerndorfer Straße wird auch deswegen so teuer, weil laut Kurz das Längsgefälle nicht ausreicht, um Niederschlagswasser ablaufen zu lassen. Teile der Straße müssen bis zu 17 Zentimeter erhöht, die Haus- oder Hofzufahrten an den betreffenden Stellen dementsprechend umgestaltet werden. Das Quergefälle hat Kurz so geplant, dass das Wasser mal in die eine, mal in die andere Richtung von der Straße abläuft. Dafür hat er mehr Gullys als zwingend nötig geplant. „Die Starkregenereignisse nehmen zu und Gullys zu setzen, das kostet nicht die Welt“, so seine Erklärung.

Mit in die Planung eingebunden war auch der Radverkehrsbeauftragte der Gemeinde, Frank Wiens. „Mir gefällt sehr gut, was in Westerndorf geplant ist“, sagt er. Auch dass die Engstelle - die Straße ist auf ein paar Metern nur 4,25 Meter breit - bleibt und nicht beseitigt wird, findet Wiens „prima“. Er hatte nur eine kritische Anmerkung: Der östliche Ortsanfang ist ihm zu offen und zu gerade, da bestehe die Gefahr, „ins Dorf reinzurauschen“. Was die Mitglieder des Bau- und Planungsausschusses bei ihrem Ortstermin vor der Sitzung schon am eigenen Leibe erlebt hatten. Ein Baumtor oder eine leichte Verschwenkung seien denkbar, so Kurz auf Nachfrage von Steffi Panhans (SPD).

Die Ausschussmitglieder sprachen sich einstimmig für die vorgestellte Planung inklusive Bankerl an der Kapelle und Neugestaltung der Bushaltestelle aus. Entscheiden wird der Gemeinderat am Dienstag, 25.April. Eine Info-Veranstaltung für die Westerndorfer ist am Donnerstag, 27.April, vorgesehen.

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