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Stephanskirchner Kommunalpolitiker sind empört

„Es reicht!“: Schwarzbau in Baierbach soll abgerissen werden - so will es der Bauausschuss

Ein halb geöffnetes Garagentor
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Genehmigt war ein Carport, gebaut wurde eine wesentlich größere Garage - die noch dazu wesentlich näher an die Edlinger Straße heranrückte. Schmeckte dem Stephanskirchner Bauausschuss gar nicht

Schon wieder ein Schwarzbau. Die Garage, die eigentlich ein Carport sein sollte, ist noch dazu deutlich größer. Hat außerdem als Ableger ein Mülltonnenhäuschen bekommen. „So nicht“, sagen die Gemeinderäte in Stephanskirchen.

Stephanskirchen - „Liegt das eigentlich an dem Ortsteil, dass dort permanent gegen Genehmigungen verstoßen wird?“ Stephan Mayer (Parteifreie) war sauer, dass sich der Bau- und Planungsausschuss der Gemeinde schon wieder mit einem Schwarzbau in Baierbach beschäftigen musste.

Gut ein Jahr ist es her, dass der Schwarzbau eines Architekten in Baierbach für Aufregung sorgte. Damals waren aus einem großen Wohnzimmer Ferienwohnungen geworden. Was der Gemeinderat nach heftiger Diskussion mit einer Stimme Mehrheit durchgehen ließ.

Aus dem Carport wurde eine Garage

Dieses mal war es ein Carport, der zur Garage wurde. Vor genau zwei Jahren, Ende März 2021, hatte das Landratsamt den Bau eines Carports an der Edlinger Straße genehmigt. Gebaut wurde eine geschlossene Garage, knapp vier Meter länger als der beantragte Carport, am First 1,6 Meter höher und auch breiter. Dazu kam ein Mülltonnenhäuschen mit 2,4 Metern als Grenzbebauung an der Edlinger Straße. Der genehmigte Carport hätte 1,7 Meter Abstand zur Straße gehabt, die Garage hat 60 Zentimeter - und das Mülltonnenhäuschen keinen. Und: Die eigenmächtig vergrößerte Garage wurde komplett über einen Sickerschacht für Niederschlagswasser - sprich: Regen oder Schnee - gebaut.

Die gebaute, aber nicht genehmigte, Garage rückte 30 Zentimeter näher an den östlichen Nachbarn heran, die Abstandsfläche ist laut Bauverwaltung nicht eingehalten. Zwar habe der Nachbar die Abstandsfläche übernommen, so das Bauamt. Aber: Ob das in Ordnung ist, darüber herrschen Zweifel. Die Bauverwaltung ist der Auffassung, das Landratsamt sollte überprüfen, ob es dort nicht zu Überschneidungen der Abstandsflächen kommt.

Kleinere Rückbauten reichen Gemeinderat nicht

„Mir geht bei solchen Übertretungen die Hutschnur hoch. Die Bauherren wissen doch genau, was sie dürfen“, empörte sich Mayer. Deswegen wollte er es auch nicht mittragen, dass eine Zustimmung denkbar sei, wenn das Mülltonnenhäuschen abgerissen und die Garage auf 1,7 Meter Abstand zur Straße zurückgebaut wird. Sie wäre dann immer noch größer und höher als der genehmigte Carport.

Steffi Panhans (SPD) erinnerte daran, dass Tekturen bisher immer zugestimmt wurde, wenn das Vorhaben - sei es mit Auflagen oder Ausnahmeregelungen - prinzipiell genehmigungsfähig wäre. „Wir sollten irgendwann einmal ein Exempel statuieren“, fand Mayer. „Wenn wir den Schwarzbauten nicht irgendwann mal Einhalt gebieten, tanzen uns die Bauherren komplett auf der Nase herum.“ Herbert Bauer (Parteifreie) sah das ähnlich. Und fügte an, dass es dem Bauherrn ja frei stehe, nach dem Abriss der Garage eine Tektur zum vor zwei Jahren genehmigten Antrag einzureichen.

Der Bau- und Planungsausschuss beschloss gegen zwei Stimmen, das gemeindliche Einvernehmen zu den Änderungen nicht zu erteilen. Der Pflock ist eingezogen.

„Der beste Baukontrolleur ist der Nachbar“, pflegt Michael Fischer, Pressechef des Landratsamtes, zum Thema Baukontrolle zu sagen. In Baierbach gibt es offensichtlich entsprechende Nachbarn.

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