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Nachgefragt in Bad Reichenhall, Rosenheim, Waldkraiburg und Winhöring

Steigende Energiepreise, Mindestlöhne und Tierarztkosten: Wie geht es den Tierheimen?

Bei der Vergabe von Hunden, insbesondere bei Welpen, kann nicht jeder berücksichtigt werden. Die Art und Weise der Absage überraschte aber den ein oder anderen Interessenten.
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Hunde im Tierheim Rosenheim. (Archivbild)

Vor kurzem schlug der Tierschutzbund Alarm, Tierheime bundesweit seien derzeit enormen Belastungen ausgesetzt. Grund seien der gestiegene Mindestlohn, die aktuelle Energiepreissituation sowie die gestiegenen Tierarztkosten. Nun haben wir uns in Bad Reichenhall, Rosenheim und Winhöring erkundigt, wie die Lage in den Heimen der Region ist.

Bad Reichenhall/Rosenheim/Waldkraiburg/Winhöring - „Wir können noch gar nicht abschätzen, was auf uns zukommt. Gerade die Tierarztkosten sind ein Faktor, der viel ausmacht. Je nachdem, wie viele verletzte Fundtiere oder Tiere, die krank oder schlicht auf Grund ihres Alters auf Medikamente beziehungsweise eine Behandlung angewiesen sind, bei uns abgegeben werden, können sich die Kosten verdoppeln oder verdreifachen. Im vergangenen Jahr haben sie fast ein Drittel unserer Ausgaben ausgemacht“, berichtet Andrea Thomas, 1. Vorsitzende des Tierschutzvereins Rosenheim, der auch das örtliche Tierheim leitet. „Wahrscheinlich wird das erst im kommenden Jahr so richtig bemerkbar werden“, meint wiederum Christina Hörl, 1. Vorsitzende des Tierschutzvereins in den Landkreisen Altötting und Mühldorf.

Manche Tierheime führen schon Wartelisten, da viele Tierhalter mit ihren Vierbeinern oder exotischen Tieren überfordert sind. Die Futterkosten steigen, andere Preise auch. Nun schlug vor kurzem der Tierschutzbund Alarm, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete. Die Situation sei aus mehreren Gründen katastrophal, so der Präsident des Verbandes, Thomas Schröder gegenüber der dpa. So sehe die neue Gebührenordnung für Veterinäre zum Teil eine Verdopplung der Honorare vor, die nicht nur die Tierheime in Bedrängnis bringe, sondern auch Halter, die wegen unbezahlbarer Behandlungskosten ihre langjährigen Gefährten schweren Herzens im Tierheim abgeben würden. „Das hat uns kalt erwischt“, sagte Schröder. Überdies kämen die Tierheime wegen steigender Energie- und Personalkosten in die Bredouille.

Steigende Energiepreise, Mindestlöhne und Tierarztkosten: Wie geht es den Tierheimen der Region aktuell?

Dem schließt sich auch Gabi Schwaiger-Weiß vom Tierschutzverein Bad Reichenhall an. „Ich denke, dass jedes Tierheim bundesweit vor diesen Herausforderungen steht. Es gibt verschiedene Komponenten, zum einen sind die meisten Tierheime überfüllt, dies hat logischerweise zur Folge, dass man mehr Mitarbeiter zur Versorgung der Tiere benötigt“, so Schwaiger-Weiß, „Die Kombination – massive Erhöhung der Futterkosten, Steigerung der Energiekosten, Erhöhung der Personalkosten, Erhöhung der Tierarztkosten – ist eine Situation, die die Tierheime mit Sicherheit nicht alleine stemmen können.“ Die Erhöhung der Tierarztkosten würden sich zudem doppelt auswirken, gibt Andrea Thomas vom Rosenheimer Tierheim zu bedenken: „Einerseits geben Leute, denen die Kosten für ihr altes oder krankes Tier über den Kopf wachsen diese dann bei uns ab. Andererseits bedeutet das dann wiederum, das auch unsere Kosten steigen.“ - „Die steigenden Tieraztkosten werden uns im neuen Jahr vor sehr große Herausvorderungen stellen“, schließt sich dem auch Manuela Gyimes vom Tierheim Waldkraiburg an.

Einen Großteil der kranken und verletzten Tiere sind Katzen, wie bereits das Tierheim Waldkraiburg vor einer Weile in einem Gespräch mit unserer Redaktion berichtete. „Fundhunde werden in der Regel schon am nächsten Tag wieder abgeholt. Katzen eher nicht“, berichtet auch Christina Hörl aus Winhöring, „Sie sind häufig erkrankt, beispielsweise an Katzenschnupfen oder von einem Auto angefahren worden. Da kommen rasch Kosten von 4000 bis 5000 Euro zusammen. Wenn sich kein Tierhalter meldet, bleiben die bei uns liegen. Und natürlich übernehmen wir das gerne, aber es ballt sich halt nach einer Weile zu einer ordentlichen Menge an Geld, das dann vielleicht anderen Enden fehlt, zusammen.“ Daher, da sind sich alle einig, sind sie stets auf Spenden angewiesen und dafür auch stets sehr dankbar.

hs

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