Corona verzögerte den Bau
Spatenstich für neues „Dynafit“-Hauptgebäude: 25-Millionen-Projekt startet in Kiefersfelden
Nach rund zwei Jahren Planung inklusive zahlreicher Verzögerungen ist der Spatenstich für den neuen Firmensitz der Bergsportmarke „Dynafit“ gesetzt. Direkt neben der Inntalautobahn beginnt ab sofort eines der größten Bauprojekte in der Gemeinde. Dabei sollten die beiden gläsernen Bergzacken eigentlich bereits fertig sein.
Kiefersfelden – „Es soll ein Sitz werden, der für sportbegeisterte Menschen gemacht ist“, sagt Heiner Oberrauch, Präsident der Oberalp Gruppe. Laut dem Firmengründer aus Bozen ist das der Grund, warum die Sportmodemarke „Dynafit“ nun ihr Hauptquartier von München nach Kiefersfelden verlegt. Denn ein Platz nahe an den Bergen passe nicht nur für die Marke, sondern auch für die Mitarbeiter deutlich besser als das bisherige Gebäude in der bayerischen Hauptstadt. Für Oberrauch, der auch Firmen wie „Salewa“, „Wild Country“ oder „Evolv“ unter seiner Führung vereint, ist es deshalb wichtig, einen Standpunkt in der Region aufzubauen.
Raus aus der Stadt und hin zur Natur
Bis es zum ersehnten Spatenstich kommen konnte, mussten jedoch einige Hürden überwunden werden, wie Axl Brosch, Geschäftsführer der Oberalp Gruppe Zentral Europa, berichtet. „Das spanische Architekturbüro konnte lange Zeit aufgrund der Corona-Pandemie nicht einreisen, um sich vor Ort ein Bild zu machen.“ Hinzu kamen die für das rund 8000 Quadratmeter große Gelände benötigten Genehmigungen, sei es beispielsweise vom Rosenheimer Landratsamt oder dem Gemeinderat von Kiefersfelden, die für Verzögerungen sorgten.
Für den futuristischen Firmensitz soll daher nun keine Zeit mehr verloren werden. „Wir beginnen ab sofort, um hoffentlich in 18 Monaten einziehen zu können“, meint Christoph Engl, Geschäftsführer der Oberalp Gruppe. Ob das hohe Ziel zu erreichen ist, hänge allerdings vor allem davon ab, ob man das Haus bis zum kommenden Winter abdecken könne. „Wenn wir dann trotz der Kälte im Inneren weitermachen können, sind wir noch im Jahr 2023 fertig“, gibt sich Engl optimistisch. Die Kosten sind laut dem Bozener Geschäftsführer schon jetzt deutlich gestiegen. Da alleine das Baumaterial schon immer teurer wurde, kalkuliere man aktuell bereits mit 25 statt den bisher anvisierten 20 Millionen Euro.
„Am Ende soll es ein Gebäude werden, dessen Charakter zu der Marke ‚Dynafit‘ passt“, beschreibt der spanische Architekt Alberto Veiga seine Idee. Der Katalane hatte früh eine klare Vorstellung von den gläsernen Zacken und möchte mit seiner Arbeit die Sichtweise von Firmengebäuden auf der Welt verändern. Der „Bau der Neuzeit“ soll 120 Arbeitsplätze schaffen und mit Tiefgarage, Mensa, Sitzungssaal, Kindertagesstätte sowie einem eigenen Laden mit integrierten Restaurant alles zu bieten haben.
Sowohl der Rosenheimer Landrat Otto Lederer als auch der Kiefersfeldener Bürgermeister Hajo Gruber sind überzeugt von dem Projekt aus Südtirol. „Damit schaffen wir moderne Arbeitsplätze, die der gesamten Region zu Gute kommen“, meint Lederer. Für die potenziellen neuen Einwohner will die Gemeinde mehr Raum schaffen und baut daher aktuell 21 neue Wohnungen in Kiefersfelden „Nur so können wir zusammen organisch wachsen“, betont Gruber.
Erste Mitarbeiter sind bald vor Ort
Bis die ersten „Dynafit“-Mitarbeiter sich in der Region niederlassen, wird es laut Geschäftsführer Engl nicht mehr lange dauern. „Wir haben schon ein kleines Büro eingerichtet und werden während der Bauphase vier bis zehn Leute vor Ort haben.“ Spätestens im Jahr 2024 soll der Sitz von der Bozener Sportmodemarke dann endgültig in Kiefersfelden liegen.
