Zahlen aus unseren drei Wahlkreisen
Teils völlig konträre Ergebnisse: So hat die Jugend bei der U18-Wahl in der Region gestimmt
Bayern tickt politisch oft anders als der Rest der Republik. Das zeigte sich auch bei den jetzt durchgeführten U18-Wahlen - aber die Ergebnisse der Kinder- und Jugendwahl in unseren Wahlkreisen Rosenheim, Altötting-Mühldorf und Traunstein-BGL überraschen gleich in mehrerer Hinsicht.
Südostbayern - Im Laufe der vergangenen Woche wurden in ganz Deutschland die U18-Bundestagswahlen abgehalten, in Bayern koordiniert vom Bayerischen Jugendring. In Schulen und Jugendzentren wurden rund 170.000 Stimmen jener abgegeben, die bei der Bundestagswahl am Sonntag (23. Februar) noch nicht stimmberechtigt sind. Während bundesweit die Linke (20,7 Prozent) vor SPD (17,6 Prozent) und CDU/CSU (16,2 Prozent) abschlossen hat, sind die Ergebnisse in Bayern umgekehrt. Bei Kindern und Jugendlichen liegt die CSU (21,2 Prozent) vor AfD (17,6 Prozent) und Linke (16,8 Prozent).
Und in unserer Region? Auch da schaut es ganz unterschiedlich aus. Im Wahlkreis Rosenheim führt die CSU mit 22,4 Prozent ganz knapp vor der AfD (21,4 Prozent) und den Grünen (14 Prozent). Im Wahlkreis Altötting-Mühldorf thront dagegen die AfD mit 21,4 Prozent auf Platz 1 vor der Linkspartei (19,3 Prozent) und der SPD (19 Prozent). Und bei den Jugendlichen im Wahlkreis Traunstein-Berchtesgadener Land haben die Sozialdemokraten mit 23,6 Prozent die Nase vorn. Es folgen AfD (22,4 Prozent) und CSU (19,1 Prozent). (Stand Dienstagvormittag, 18. Februar)
Repräsentativ sind die Ergebnisse freilich nicht. Im Wahlkreis Rosenheim gab es beispielsweise über 20 Wahllokale, teils mit bis zu fünf Tagen, an denen die Urnen offen waren, wie in Oberaudorf oder Kolbermoor. Im Wahlkreis Traunstein-BGL waren es neun Wahllokale, in Altötting-Mühldorf nur fünf. Dementsprechend machten in und um Rosenheim auch über 1000 Jugendliche mit, in Traunstein-BGL gut 500 und in Altötting-Mühldorf gut 300.
Neben Bayern ist Baden-Württemberg das einzige Bundesland, in dem die Unionsparteien in Führung sind. Und in allen ostdeutschen Ländern führt die AfD bei den Jugendlichen, in der Spitze mit 35,6 Prozent in Brandenburg. Kaum eine Rolle spielen übrigens FDP und BSW: Im Bund, wie auch in unseren drei heimischen Wahlkreisen bleiben sie unter der Fünf-Prozent-Hürde. Nur bei den Jugendlichen in Traunstein und dem Berchtesgadener Land würde es die FDP knapp schaffen. Im Vergleich zur U18-Bundestagswahl 2021 fällt vor allem auf, dass Linke und AfD stark zulegen und die Grünen verlieren. (xe)


