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67-Jähriger mit Vorliebe fürs Tempo

Surfbrett mit Motor: Rentner geht Wasserschutz-Polizei gleich zweimal ins Netz – mit Folgen

In ein Foto des Simssees ist ein kleines Foto eines motorisierten Surfbretts eingebettet
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Auf Chiemsee und Simssee (großes Bild) sind e-Foils, also Surfbretter mit Elektromotor (kleines Bild), nicht erlaubt. Dennoch wurde ein 67-Jähriger jetzt zweimal von der Wasserschutzpolizei auf einem solchen Brett erwischt.

Zweimal innerhalb von drei Wochen ertappte die Wasserschutzpolizei einen Mann auf einem verbotenen Surfbrett mit Motor. Einmal auf dem Chiemsee, einmal auf dem Simssee. Das hat Folgen für den unbelehrbaren 67-Jährigen.

Simssee/Chiemsee – „Das habe ich nicht gewusst“ zog beim zweiten Mal überhaupt nicht mehr: Ein 67-Jähriger geriet am Samstag, 3. August, zum zweiten Mal an die Wasserschutzpolizei. Wieder stand er auf einem verbotenen e-Foil. So heißen Surfbretter, die über eine Tragfläche unter dem Brett und einen Elektromotor verfügen, über 50 km/h schnell werden können.

Bereits vor drei Wochen fiel der Mann, der am nördlichen Chiemseeufer zu Hause ist, der Wasserschutzpolizei Prien bei einer Kontrollfahrt auf dem Chiemsee auf. Die Wasserschutzpolizei klärte den 67-Jährigen darüber auf, dass er mit seinem Gefährt gegen die bayerische Schifffahrtsordnung verstoße, das Board wurde sichergestellt und ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.

Die Wasserschutzpolizei staunte nicht schlecht, als sie den Mann am Samstag erneut erwischte. Sein Board hatte er kurz zuvor „nach eingehender Belehrung“, wie es im Pressebericht der Wasserschutzpolizei Prien heißt, zurückbekommen. Offensichtlich hatte der Mann nicht damit gerechnet, dass die Wasserschutzpolizei auf dem Simssee auftaucht. „Unser Haupteinsatzgebiet ist der Chiemsee“, bestätigt Alexandra Rieger von der Wasserschutzpolizei, „aber für den Simssee sind wir auch zuständig.“

Schon vom Ufer aus fahren sehen

Dort war die Truppe der Wasserschutzpolizei just an diesem Samstag, weil sie sich am Umwelttag der Polizeiinspektion Rosenheim beteiligte. „Als wir am See ankamen, haben wir ihn schon fahren sehen“, berichtet Alexandra Rieger. Der 67-Jährige war im Bereich Pietzing unterwegs, als die Wasserschutzpolizei dort ihr Schlauchboot einsetzen wollte. Dies auch tat und den Mann kurz darauf auf dem See kontrollierte. Das Board war wieder weg, sein Besitzer kassierte das nächste Verfahren wegen eines Verstoßes gegen die bayerische Schifffahrtsordnung.

„Atypische Wasserfahrzeuge“ nicht genehmigungsfähig

Bei einem e-Foil handelt es sich um ein Surfbrett, das einen eingebauten elektrischen Antrieb besitzt und als atypisches Wasserfahrzeug auf bayerischen Landesgewässern nicht genehmigungsfähig ist. Als atypische Wasserfahrzeuge gelten nach Absprachen der Landratsämter mit der bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung unter anderem alle Kleinfahrzeuge wie Belly Boote, Kanus, Kajaks, SUPs, Foils, sobald diese mit einer Motorisierung (auch E-Motor) ausgestattet sind. Was wo gefahren werden darf, regelt die Bayerische Schifffahrtsordnung.

Der 67-Jährige blieb laut Alexandra Rieger freundlich, ergab sich in sein Schicksal. „Er konnte ja nicht sagen, dass er nichts gewusst hat“, sagt sie. Dem Wiederholungstäter droht nun ein weiteres empfindliches Bußgeld. Auf die Frage nach der Höhe des Bußgeldes muss Alexandra Rieger passen. Für den Vorfall auf dem Chiemsee ist Traunstein zuständig, „da gibt es aber noch keine Rückmeldung. Und so oft haben wir solche Fälle ja auch nicht.“ Denn dazu muss die Wasserschutzpolizei zur rechten Zeit am rechten Ort sein.

Er kann es zu Hause aufstellen, aber nicht auf bayerischen Gewässern benutzen.

Michael Fischer, Sprecher des Landratsamts Rosenheim

Über die Herausgabe seines Boards entscheidet das zuständige Landratsamt, jetzt das Rosenheimer. Michael Fischer, Sprecher des Landratsamtes, sagte nach Rücksprache mit seinem Kollegen der Abteilung Wasserrecht, dass das Landratsamt das Board wohl nicht behalten werde. Viel mehr könne man noch nicht sagen, auch nicht über die Höhe des Bußgeldes, weil der Fall noch gar nicht im Hause vorliege. Nur eines sei sicher: Eine rechtliche Grundlage für eine Genehmigung gebe es nicht, das e-Foil sei folglich nicht zulässig. „Er kann es zu Hause aufstellen, aber nicht auf bayerischen Gewässern benutzen“, so Fischer.

Vertreter blitzten bei Surfboardhändler ab

Das ist einer der Gründe, warum die Element Sports GmbH, großer Surfboardhändler im Rosenheimer Aicherpark, keine e-Foils im Angebot hat. Es seien zwar schon Vertreter vorbeigekommen, aber die Boards seien teuer „und wir wissen, dass sie bei uns nicht erlaubt sind“, heißt es von Seiten des Geschäftes. Der eine oder andere Kunde habe nachgefragt, aber meist hatte sich das Thema bei der Preisfrage erledigt. Ein neues e-Foil kostet nach einer schnellen Recherche im Internet meist zwischen 10.000 und 15.000 Euro.

Wer wissen will, ob er ein neues Spielzeug auf Bayerns Seen und Flüssen benutzen darf und für alle anderen Fragen rund um den Wassersport steht die Wasserschutzpolizei Prien unter 08051-9057-0 zur Verfügung.

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