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Gemeinderat entscheidet

Rücktritt vom Rücktritt? Wie es mit der Schonstetter Feuerwehr weiter geht

Für die Feuerwehr Schonstett gibt es kein neues Gerätehaus. Das alte Gebäude ist zu klein und baufällig.
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Für die Feuerwehr Schonstett muss ein neues Gerätehaus her. Das alte Gebäude ist zu klein und baufällig.

Die Freiwillige Feuerwehr Schonstett, die kollektiv ihren Rücktritt angekündigt hatte, war erneut Thema im Gemeinderat. Wie entschieden wurde und ob das Thema Pflicht-Feuerwehr akut bleibt, erfahren Sie hier.

Schonstett - „Freiwillige Feuerwehr Schonstett“, das war auf einigen Jacken der Besucher im Schonstetter Gemeinderat zu sehen. Kein Wunder, schließlich ging es um die Zukunft ihres Vereins. Wie bereits mehrfach berichtet, hatte die Freiwillige Feuerwehr angekündigt - sollte der Bau des Feuerwehrhauses weiterhin auf unbestimmte Zeit verschoben werden - mehrheitlich ab 1. Januar 2023 zurückzutreten. Über dieses Problem hat nun der Gemeinderat in der jüngsten Sitzung beraten. „Wie ihr wisst, haben wir uns in den vergangenen zwei Monaten oft mit der Feuerwehr und dem Gemeinderat beratschlagt, wie wir den Bau des Feuerwehrhauses vorantreiben können“, so Bürgermeister Paul Dirnecker (Freie Wähler).

Aufgrund der finanziellen Lage habe sich der Bau des Gerätehauses verzögert. Dies sei auch der Feuerwehr bekannt. „Die Mannschaft war deshalb bereit, auf uns zuzugehen und wir als Gemeinde sind auf sie zugegangen.“ Wichtigster Punkt: Der Gemeinderat sei bereit, von seinem Beschluss, den Feuerwehrhausneubau zu kippen, zurückzutreten. Im Gegenzug sei die Feuerwehr bereit, von ihrem Schreiben im August Abstand zu nehmen. Das heißt, einen mehrheitlichen Rücktritt der Mannschaft wird es nicht geben. Die drohende Pflichtfeuerwehr kommt also nicht zum Einsatz.

Inbetriebnahme bis Mitte 2025

Als „guten Kompromiss“ bezeichnete Dirnecker dies. Dennoch wurde im Laufe der Sitzung deutlich, vieles ist noch ungeklärt. Denn Voraussetzung für die weitere Arbeit der Mannschaft seien folgende Bedingungen: Die Planungsgrundlage für das neue Feuerwehrhaus soll beibehalten werden, das Planungsbüro würde gewechselt, die konkreten Pläne sollen bis Mitte des Jahres 2024 fertiggestellt und die Inbetriebnahme des Gebäudes bis Mitte 2025 erfolgen. Um die Umsetzung zu ermöglichen, solle zudem eine Projektgruppe gegründet werden, bestehend aus drei Gemeinderatsmitgliedern, drei Mitgliedern der Feuerwehr, einer Person aus der Verwaltung, sowie einem beauftragten Planer.

Den Vorsitz sollte Franz Bock (CSU) übernehmen, so Bürgermeister. Doch bereits hier stellten sich die ersten Fragen. „Müssen wir das jetzt beschließen?“, fragte Bock und deutete an, dass er dieses Amt gerne abgeben würde. „Das haben wir jetzt so ausgemacht“, meinte Dirnecker dazu, versicherte aber, dass Bock von den anderen Ratsmitgliedern tatkräftige Unterstützung zu erwarten habe.

Finanzierung noch unklar

Eine weitere und viel größere Frage, die sich auftat, war aber die der Finanzierung des etwa 3,2 Millionen teuren Neubaus. „Natürlich werden nun viele Leute sagen: Wie kann das so auf einmal gehen? Vorher habt ihr so lange gebraucht und jetzt klappt es plötzlich“, erläuterte Bürgermeister Dirnecker. „Aber es haben sich nun Gelder aufgetan. Die Aufgabe der Projektgruppe ist es nun, die finanziellen Mittel zusammenzutragen.“

Wie schwierig die Situation weiterhin ist, zeigte die Aussage von Ratsmitglied Josef Obermayer (CSU): „Man muss dazu sagen, die Finanzierung ist bis heute noch nicht gesichert“, meinte er. Dirnecker stimmte zu. „Das ist richtig. Wir planen eine Spendenaktion für Schonstett“, erläuterte der Bürgermeister. Durch die Medienaufmerksamkeit habe sich gezeigt, wie brisant die Lage sei. „Wenn jeder, der das gelesen hat, einen Euro spendet, dann hätten wir schon eine Million zusammen.“

Wertschätzung in der Vergangenheit zu wenig

Trotz der Unsicherheiten beschloss der Rat einstimmig und ohne weitere Diskussion, die Projektgruppe mit acht Personen zu gründen, diese soll sich bis spätestens 16. Januar das erste Mal treffen. Außerdem wurde beschlossen, die Inbetriebnahme des neuen Feuerwehrhauses bis Mitte 2025 anzustreben.

„Das Gremium möchte festhalten, dass das Gerätehaus eine Pflichtaufgabe der Gemeinde ist“, erklärte Bürgermeister Dirnecker. „Die Feuerwehr ist sehr wichtig. Ich glaube, in der Vergangenheit ist die Wertschätzung bei der Mannschaft zu wenig rübergekommen.“ Diese Annahme wolle er hiermit aus dem Weg räumen, die Technischen Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen, die Hilfe bei Veranstaltungen und vor allem der Brandschutz, „das kann nur mit einer Freiwilligen Feuerwehr gelingen“, so Dirnecker.

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