Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Nach der Messer-Attacke in Schonstett

„Sehr, sehr gefährliche Waffe“: Wasserburger Polizeichef mit Einzelheiten zu dem SEK-Einsatz

Am 22. August war ein SEK-Einsatz in Schonstett. Markus Steinmaßl, Polizeihauptkommissar der Wasserburger Polizei, war dabei.
+
Am 22. August war ein SEK-Einsatz in Schonstett. Markus Steinmaßl, Polizeihauptkommissar von Wasserburg, war dabei.

Große Aufregung im kleinen Schonstett: Mitten im Ort kam es am 22. August zu einem SEK-Einsatz. Der Grund: Im Asylheim kam es zu einer Messerattacke. Markus Steinmaßl, Polizeichef von Wasserburg, war dabei. Wie er den Einsatz empfunden hat und warum der mutmaßliche Täter zunächst entkommen konnte.

Schonstett – Große Aufregung in Schonstett: In der 1400-Seelengemeinde kam es am Dienstagnachmittag, 22. August, zu einem Einsatz des Spezialeinsatzkommandos (SEK). Wie berichtet hatte ein 55-jähriger Mann mit ukrainischer Staatsangehörigkeit einen 25-jährigen Georgier im Oberkörperbereich mit einem Messer verletzt. Anschließend verschanzte er sich in der Asylunterkunft. Von dieser Einsatzlage gingen die Kräfte zumindest zunächst aus. Später stellte sich aber heraus, dass der Mann die Unterkunft bereits verlassen und sich am Badeweiher aufgehalten hatte. Dort wurde er auch festgenommen.

SEK bei höherer Gefährdungslage im Einsatz

Das SEK komme grundsätzlich zum Einsatz, wenn eine „höhere Gefährdungslage“ bestehe, erklärt Markus Steinmaßl, Polizeihauptkommissar der Polizeiinspektion Wasserburg, auf Anfrage. Das könnten Einflüsse aus der Umgebung, wie vorhandenes Feuer oder Sprengmittel sein oder auch bewaffnete Täter.

Ein Laie würde hier wohl sofort an eine Pistole denken, meint Steinmaßl. Aber auch ein Messer – wie im Fall von Schonstett – gelte als gefährliche Waffe. Steinmaßl warnt sogar davor, das Tatwerkzeug zu unterschätzen. „Im Volksmund wird gerne gesagt: Es ist ja bloß ein Messer. Aber das Gegenteil ist der Fall. Es ist eine sehr, sehr gefährliche Waffe.“ Selbst Angreifer, die nicht professionell mit einem Schneidewerkzeug umgehen könnten, könnten durch wenige Schnitte tödliche Verletzungen hervorrufen, erklärt er. Entsprechend sei in Schonstett eine SEK-Einsatzgruppe angefordert worden, die explizit auf „Gefährdungslagen mit Messer“ geschult sei, so Steinmaßl.

Eine SEK-Einsatzlage würde sich auch auf die Arbeit der Wasserburger Polizisten auswirken, denn sobald die Truppe angefordert werde, übernehme das Polizeipräsidium Oberbayern Süd die Einsatzleitung, so Steinmaßl. Doch es bedeute keinesfalls, dass sich die Wasserburger Beamten ausruhen könnten. Denn genau wie das SEK würden sie dann einen Einsatzabschnitt übernehmen. Natürlich an die Situation und die Lage angepasst, so der Polizeichef.

Gebäude vom SEK umzingelt

Wie der 55-jährige Ukrainer gestern aus dem Asylwohnheim entkam, obwohl das Gebäude vom SEK umzingelt war, sei laut Steinmaßl unklar. „Wir hatten gesicherte Informationen, dass der Mann sich noch im Haus befindet. Nachdem das Wohnheim umstellt war, kann er das Gebäude nicht mehr verlassen haben. Er muss also in den paar Minuten davor entkommen sein, bis es umzingelt war“, erklärt Steinmaßl.

Bürgermeister Paul Dirnecker zeigt sich erleichtert, dass der Einsatz so glimpflich ausging. Für einige Schonstetter war es ein großer Schrecken. „Ich habe sogar gehört, dass einige ihre Kinder heimgeholt haben“, berichtet der Bürgermeister. Eine nachvollziehbare Reaktion angesichts der Tatsache, dass der Täter zunächst flüchtig und für kurze Zeit nicht auffindbar gewesen sei. „Aber Gott sei Dank ist alles gut ausgegangen,“ betont Dirnecker. Ob der Einsatz Auswirkungen auf das Asylheim habe, könne er nicht sagen. „Das ist Sache des Landkreises“, so der Rathauschef, denn dieser habe das Gebäude angemietet.

Kommentare