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Hinter ihren Bildern stehen Geschichten

Margit Lisa Röder: So wurde die Schonstetterin zur Deutschen Vizemeisterin der Fotografie

Margit Lisa Röder und ihre treue Begleiterin, die Labradoodle Hündin Mila.
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Margit Lisa Röder und ihre treue Begleiterin, die Labradoodle Hündin Mila.

Margit Lisa Röder aus Schonstett ist seit Kurzem nicht nur freie Mitarbeiterin der Wasserburger Zeitung, sondern zudem frisch gekürte deutsche Vizemeisterin der Fotografie. Wir befragten unsere neue Autorin nach ihrem Hobby und ließen uns genau erklären, wie sie auf Motivjagd geht. Mit diesen Bildern gewann sie ihren Titel.

Schonstett – Margit Lisa Röder aus Schonstett ist seit Kurzem nicht nur freie Mitarbeiterin der Wasserburger Zeitung, sondern zudem noch frisch gekürte deutsche Vizemeisterin der Fotografie. Wir befragten unsere neue Autorin nach ihrem Hobby und ließen uns genau erklären, wie sie auf Motivjagd geht.

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„Heartbreaker“

Deutsche Vizemeisterin der Fotografie zu werden, ist eine große Ehre. Haben Sie mit einem solchen Erfolg gerechnet, nachdem Sie Ihre Arbeiten eingereicht hatten?

Margit Lisa Röder: Nein, mit einem solchen Erfolg habe ich nicht gerechnet. Rund 6000 Fotografien wurden eingereicht und ich bin recht stolz, diesen Platz erreicht zu haben.

Und was hat Sie bewogen, mitzumachen?

Röder: Fotografie ist für mich sehr viel mehr, als die Bewahrung von Zeitpunkten. Für mich ist sie in direktem Maße mit dem Fotografen selbst, seinem Charakter, seinem Denken und seiner Art zu fühlen verbunden. Die Fotografie gibt uns die Möglichkeit des kreativen Ausdrucks und ist auch der Grund, warum gute Fotos Emotionen auslösen. Hinter dem Bild steckt eine verborgene, aber trotzdem fühlbare Geschichte. Um herauszufinden, ob meine Bilder das wiedergeben, was ich gesehen und gefühlt habe und ob sie die Gedanken des Betrachters anregen – das ist der Grund, warum ich bei diesen Wettbewerben mitmache.

Wie sind Sie auf die Motive der Siegerwerke aufmerksam geworden?

Röder: Ich liebe moderne Architektur und möchte gerne mithilfe der Fotografie die Einzigartigkeit der Gebäude herausstellen. Wenn’s mich packt und ich los muss, um zu fotografieren, google ich moderne Architekten und plane dann eine Fotoreise dorthin. Wie zum Beispiel das Neue Museum in Nürnberg. Dort ist das Bild „Walk this way“ entstanden. Es wurde gebaut von dem Architekten Volker Staab mit der einzigartigen Wendeltreppe, die in der Mitte offen ist und sich Etage um Etage spiralförmig nach oben windet.

Wo stoßen Sie auf Ihre Motive? Eher spontan und zufällig oder gehen Sie ganz bewusst auf Motivjagd?

Röder: Beides. Das Bild „Heartbreaker“ ist spontan und zufällig entstanden. Ich war mit Kamera in der BMW Welt unterwegs und habe diese sich überschneidenden kalten grafischen Betonwände gesehen. Dazu kam das Licht und die mit Helium gefüllten Herzballons, die ein Kind in der Hand hielt. Perfekt. Kontrast, Licht, und eine Geschichte.

Bei einem tollen Licht gehe ich auch spontan los, ohne ein bestimmtes Ziel zu haben. Dann lasse ich mich treiben und folge dem Licht. So sind zum Beispiel die zwei Landschaftsbilder entstanden.

Im Internet entdecke ich auch oft Motive, die ich fotografieren möchte. Aber wie schon gesagt - mir geht es nicht um Dokumentation, sondern um das, was ich fühle, denke, sehe wenn ich davor stehe.

„Walk this way“

Sensationell wirkt die Farbkomposition bei den Siegerbeiträgen. Wie schaffen Sie es, aus Fotografien wahre Kunstwerke zu machen?

Röder: Ich bearbeite meine Bilder in Photoshop immer. Übergänge von Licht, Schatten, oder Farben werden abgeschwächt oder verstärkt. Störende Elemente retuschiere ich weg oder füge dem Bild auch etwas hinzu, um die Bildaussage zu verstärken oder zu erklären. Ich erstelle jedoch keine „Phantasiebilder“. Die meisten Photoshoparbeiten sind vergleichbar mit den Arbeiten, die man in der Zeit der analogen Fotografie in der Dunkelkammer geleistet hat.

Warum fotografieren Sie mit dieser großen Leidenschaft? Was bedeutet dieses Hobby für Sie? Und wie sind Sie zur Fotografie gekommen?

Röder. Ich habe erst 2011 angefangen zu fotografieren und war sofort begeistert. Warum? Ich stand mit einer Kamera auf einer Autobahnbrücke und habe in der Dunkelheit länger belichtet! Ich konnte es mir damals noch nicht erklären, was da in meiner Kamera passiert ist, aber die vielen Farbstreifen, die durch die Scheinwerfer und Rücklichter der Autos entstanden sind, haben mich total fasziniert.

„Don’t leave me now“

Bis heute habe ich nicht aufgehört, zu lernen, an meinen Bildern zu arbeiten und mein Equipment zu optimieren.

Natürlich fotografiere ich auch, weil es mir einfach Spaß macht. Aber ich überlege immer, bevor ich abdrücke, warum ich dieses Motiv gerade fotografieren will. In der heutigen Zeit werden jeden Tag Milliarden Fotos ins Netz gestellt. Inzwischen ist es technisch möglich 1000 Fotos pro Stunde zu machen, was bedeutet, dass das einzelne Foto an sich nicht mehr wichtig ist.

Fotografieren und nicht knipsen

Im Gegensatz dazu versuche ich zu fotografieren und nicht zu knipsen – und auf diese Weise Bilder zu bekommen, die einen Erinnerungswert haben, Gefühle ausdrücken, die glücklich machen. Auf keinen Fall fotografiere ich für Wettbewerbe. Diese sind für mich lediglich eine Art Kontrolle, ob meine Bildaussage rüber kommt.

Sie kommen beruflich aus dem Marketing. Da spielt das richtige in Szene setzen ja auch eine große Rolle. Hilft Ihnen diese berufliche Erfahrung beim Fotografieren?

Röder: Ja natürlich. Durch meine berufliche Tätigkeit habe ich ein „Auge“ für gute Grafik, für den goldenen Schnitt entwickelt.

„When the light comes“

Jetzt fotografieren und schreiben Sie auch für uns, die Wasserburger Zeitung in Print und für ovb online. Wir freuen uns sehr, die deutsche Vizemeisterin im Team zu haben. Wenn Sie uns lesen, was ist Ihnen wichtiger: der Text oder das Bild?

Röder: Man sagt ja „ein Bild sagt mehr als tausend Worte“. Allerdings muss man die Zeitung als Informationsträger vielleicht etwas anders sehen.

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