Wie die weiteren Pläne aussehen
Aus fürs MVZ der Schön-Klinik in Prien – Was bedeutet das für die Patienten?
Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Roseneck der Schön Klinik in Prien bietet nicht nur eine psychotherapeutische Praxis, sondern auch eine für Kinder- und Jugendpsychologie. Die Schön Klinik will nun ihre Ressourcen bündeln und schließt das MVZ zum 31. Juli 2023.
Prien - Die Versorgung der Patienten soll weiterhin sichergestellt sein, heißt es von Seiten der Schön Klinik. Grund für diese Zusicherung ist der Entschluss der Klinik, das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Roseneck in der Seestraße 5a Ende Juli zu schließen. „Wir wollen unseren Patienten die bestmögliche Versorgung bieten“, so Dr. Sophie Giessner, die Leiterin der Schön Klinik Roseneck in Prien. „Dazu müssen wir uns auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren und uns den neuen Herausforderungen stellen.“
Wachsende Nachfrage nach Psychosomatik
Im MVZ der Schön Klinik waren sowohl eine kinder- und jugendpsychiatrische sowie psychotherapeutische Praxis untergebracht. Hierbei handelt es sich um eine ambulante Einrichtung für Psychotherapie und Psychiatrie, nicht um eine Klinik. Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 21 Jahren finden dort ambulante psychotherapeutische Angebote.
Dazu gehören Behandlungen bei emotionalen Auffälligkeiten wie Ängste, Depressionen und Wutausbrüche, aber auch Aufmerksamkeitsstörungen und Essstörungen. „Für unser psychosomatisches Angebot besteht eine deutlich wachsende Nachfrage”, sagt Dr. Giessner. „Wir als Klinik reagieren darauf und es ist deshalb unser Ziel, das entsprechende teilstationäre und stationäre Leistungsspektrum zu erweitern.” Um dieses Ziel zu erreichen, sollen alle Mitarbeiter des MVZ-Teams in den Betrieb der Schön Klinik Roseneck übernommen werden.
Die Gesundheitsversorgung für eine psychotherapeutische Behandlung der Patienten in der Region soll weiterhin über die erst kürzlich um zehn Plätze erweiterte Tagesklinik Prien sowie über die Klinik Roseneck sichergestellt werden.
Keine Sorge vor Versorgungslücken
Die geplante Schließung des MVZ stellt die Gemeinde Prien allerdings nicht vor große Probleme, da ist sich Bürgermeister Andreas Friedrich sicher. Eine Versorgungslücke würde nicht entstehen. „Nein, in keinster Weise. Dieses Medizinische Versorgungszentrum hört sich im ersten Moment groß und bedeutungsvoll an”, sagt er. Dort würden etwa an 20 Stunden in der Woche Betrieb stattfinden, sowohl für Kinder und Jugendliche, aber auch für Erwachsenentherapie. Man konnte dort ähnlich wie in einer Praxis Termine ausmachen. „Die Schließung ist natürlich ärgerlich für die Patienten, die dort noch bis Ende Juli in Behandlung sind. Aber eine Versorgungslücke wird dadurch nicht entstehen.”
Schließlich hätten die Schön Kliniken auch noch andere Standorte wie in Rosenheim, wo Patienten weiter versorgt werden könnten. Außerdem gäbe es auch im Ort Prien noch andere entsprechende Praxen. „Vom Angebot her selber glaube ich, dass das aufgefangen werden kann”, sagt Friedrich. Ein Vergleich wie der große Kahlschlag wie der 2019, bei dem 90 Arbeitsplätze verloren gingen, als die Verwaltung der Schön-Kliniken von Prien nach München umzog sei also in keinster Weise gegeben.
Das Gebäude wird weiter genutzt
Das Gebäude in der Seestraße, in dem das MVZ untergebracht ist, ist Teil der Verwaltung der Priener Schön Klinik. Es wird als solches auch weiterhin genutzt werden. Früher war es der Hauptsitz aller Schön Kliniken in Deutschland. 1985 hatten Else und Franz-Josef Schön in dem Ort am Chiemsee ihre erste der inzwischen 16 Kliniken und 30 ambulanten und tagesklinischen Einrichtungen in Deutschland und Großbritannien gegründet. Dann kam die Umstrukturierung 2019. Nun dient es der Verwaltung der Klinik Roseneck in Prien. „Darüber hinaus sind dort Therapieräume untergebracht, aber in erster Linie eben die Verwaltung der Klinik Roseneck”, sagt Bürgermeister Friedrich. „Und das bleibt, wie es ist. Nur die Praxis wird Ende Juli schließen.”