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Nach Beschluss der Bundesregierung

Schnellerer A8-Ausbau in der Region, aber mit PV-Anlagen? Es wird wohl teurer und komplizierter

Die A8 München-Salzburg bei Frasdorf.
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Die A8 München-Salzburg bei Frasdorf.

Das Signal der Bundesregierung ist klar: Autobahnen - auch die A8 - sollen schneller ausgebaut werden, dafür möglichst mit PV-Anlagen am Straßenrand? Wir haben mit der Autobahn GmbH Südbayern gesprochen, was das für den A8-Ausbau in den Landkreisen Rosenheim und Traunstein bedeutet.

Landkreise Rosenheim/Traunstein - Das Echo auf die Ankündigungen der Bundesregierung Ende März war groß: Beim Ausbau der Autobahnen wird aufs Tempo gedrückt, gleichzeitig sollen die Flächen entlang der Ausbaustrecken für Erneuerbare Energien genutzt werden. „Straßenbau und Klimaschutz sollen zusammen gedacht werden“, hieß es im Beschlusspapier der Ampelkoalition. Mit auf der Liste der Autobahnen, die jetzt schneller ausgebaut werden sollen: die A8 mit allen Planungsabschnitten von München bis Traunstein/Siegsdorf.

„Das wird dann eine andere Autobahn die man braucht“

„Es sollen wohl Genehmigungen schneller vonstatten gehen“, so Josef Seebacher, Pressesprecher der Autobahn GmbH, gegenüber chiemgau24.de. Details seitens der Regierung gebe es aber noch nicht, nur eine Absichtserklärung. Dass Prüfungen beim Umweltschutz abgekürzt werden, kann sich Seebacher jedoch nicht vorstellen. Fest steht für ihn nur: Überall dort, wo die ausgebaute A8 von Photovoltaikanlagen flankiert werden soll, wird es komplizierter - und teurer. „Das wird dann eine andere Autobahn, die man braucht.“

Kombination aus Lärmschutz und PV-Anlagen? „Im Detail oft sehr kompliziert“

Vorstellbar sind PV-Anlagen entlang der Autobahn entweder an Lärmschutzwänden oder an Wällen. So oder so: Laut Seebacher braucht es dann auch die entsprechende Infrastruktur. Zufahrten, Trafohäuschen, Einzäunungen... „Und das führt zur Verteuerung.“ Lärmschutzwände bräuchten zwar weniger Platz als Lärmschutzwälle, jedoch müssten Windlasten genauso berücksichtigt werden wie die Tatsache, dass PV-Glasflächen Lärm wieder zurückwerfen. Zusätzlich braucht es Platz für die Entwässerung. Außerdem: Baut man eine Lärmschutzwand nur wegen der PV-Anlagen, braucht es laut Josef Seebacher - Stand jetzt - ein eigenes Genehmigungsverfahren. „Im Detail wird das dann oft sehr kompliziert.“

Erfahrungen mit der Gewinnung Erneuerbarer Energien entlang von Autobahnen gibt es freilich längst. An der A94 zwischen Töging und Erharting beispielsweise schon seit 2007, auf einem Lärmschutzwall. Betrieben werden sie jedoch von Privatfirmen. „Ziel der Bundesregierung ist es, dass die Autobahn GmbH solche Anlagen dann künftig selbst entwickelt“, so Pressesprecher Seebacher. Sowohl die A94, als auch die A8 eigneten sich dank ihres Verlaufs in Ost-West-Richtung besonders gut für den Bau von südwärts ausgerichteten PV-Anlagen.

Zwischen Töging und Erharting gibt es an einer Böschung der A94 eine Photovoltaikanlage. Betreiber ist ein Privatunternehmen.

Planung für Abschnitt zwischen Achenmühle und Bernauer Berg am weitesten

Auch ein Pilotprojekt mit Photovoltaik an einer Lärmschutzwand gibt es in Oberbayern: Die Anlage an der A96 bei Gräfelfing südlich von München bringt 100.000 Kilowattstunden (kWh) im Jahr. Verglichen mit Bau und Betrieb sei aber auch das laut Seebacher „bisher eher nicht wirtschaftlich“. Ganze zwölf Millionen kWh jährlich bringen dagegen schon PV-Anlagen auf 30 Hektar an der A6 in Franken. Die Genehmigung solcher PV-Anlagen entlang von Autobahnen wurde von der Bundesregierung heuer bereits erleichtert.

Ob der A8-Ausbau zwischen München und Salzburg durch die Ankündigungen der Bundesregierung wirklich schneller kommt, wissen wir noch nicht“, so das Fazit von Josef Seebacher. Fakt ist jedoch, dass im Planungsverfahren der Abschnitt zwischen Achenmühle und Bernauer Berg am weitesten fortgeschritten ist. Aber auch hier läuft das verfahren schon sieben Jahre.

xe

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