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„Ein Beispiel für die Kraft der Gemeinschaft“

„Meilenstein“: Rosenheimer Wendelstein-Werkstätten feiern Eröffnung ihres vierten Standorts

Gruppenbild vor dem Gebäude
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Gruppenbild vor dem Gebäude zeigt (von links):  Landtagabgeordneter Sebastian Friesinger, Richard Stefke, Vorsitzender des Aufsichtsrats des Caritasverbands, Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf, Rosenheims Landrat Otto Lederer, Erzbischof Reinhard Kardinal Marx, Martin Zoßeder, Leiter der Wendelstein-Werstätten in Rosenheim und Raubling, Bezirktagspräsident Thomas Schwarzenberger, Caritas-Vorstand Thomas Schwarz, Caritas-Direktor und Vorstandsvorsitzender Professor Hermann Sollfrank, Caritas-Vorständin Gabriele Stark-Angermeier und der ehemalige Rosenheimer Landtagsabgeordnete Klaus Stöttner. 

Menschen mit körperlichen und psychischen Behinderungen haben es im Arbeitsmarkt oft schwer. Deshalb bieten die Wendelstein Werkstätten ihnen über 500 Arbeitsplätze an. Jetzt sollen es noch mehr werden.

Rosenheim – Im Jahr 2014 musste das Werk Mitterfeld der Wendelstein-Werkstätten der Caritas aufgrund technischer Mängel und mangelhaftem Brandschutz aufgegeben werden. Danach war die Platznot in den anderen Werken groß und händeringend wurde nach einem neuen Standort gesucht. Nun gab es Grund zum Feiern: Am Montagnachmittag des 18. November wurde der Neubau „Am Oberfeld“ in Rosenheim feierlich eingeweiht. 

Am Montagnachmittag des 18. November wurde der Neubau „Am Oberfeld“ in Rosenheim feierlich eingeweiht. 

120 neue Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung

Die Wendelstein Werkstätten bieten im Rahmen beruflicher Rehabilitation und Qualifizierung Berufsbildungs- und Arbeitsplätze für mehr als 550 Menschen mit Behinderung in Stadt und Landkreis Rosenheim. Zusätzlich werden 60 Menschen mit schwerst-mehrfachen Behinderungen in der Förderstätte betreut. Mit dem Neubau „Am Oberfeld“ wurde nun ein vierter Standort eröffnet, zentral gelegen zwischen den Werken in Rosenheim und Raubling.

Inmitten des Corona-Lockdowns erfolgte im Februar 2021 der Spatenstich für den Neubau. Bis auf den Außenbereich sind die Arbeiten jetzt abgeschlossen. Bereits in der kommenden Woche zieht Leben in die neuen, hellen und zeitgemäß gestalteten Räumlichkeiten ein.

Blick in die neuen Räumlichkeiten

Der Neubau bietet 120 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung. Diese befinden sich in den Gewerken Aktenvernichtung, technische Montage, Lager und Logistik, Hauswirtschaft und Ausgabeküche. Darüber hinaus gibt es 24 zusätzliche Plätze für Menschen mit schwerst mehrfachen Beeinträchtigungen. Auch die Zentralverwaltung und die Schulungsräume finden „Am Oberfeld“ nun einen neuen Platz.

Beim Blick ins Publikum sitzt vorne (lila Blazer) die bayerische Sozialministerin Ulrike Scharf.

An der Einweihungsfeier nahmen zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Kirche und Gesellschaft teil. Erzbischof Reinhard Kardinal Marx übernahm zusammen mit Rosenheims Stadtpfarrer Thomas Schlichting und der Evangelischen Dekanin Dagmar Häfner-Becker den geistlichen Teil der Veranstaltung und spendete den kirchlichen Segen für Gebäude und Kreuz. „Werte zu schaffen, mit Kopf und Händen, ist so wichtig für die Würde der Menschen. Darauf darf man nie verzichten“, betonte Marx.

6,4 Millionen Euro Fördermittel

Unterstützt wurde das Bauprojekt von der Bayerischen Regierung mit Fördermitteln in Höhe von 6,4 Millionen Euro. „Ich war vor einem Jahr schon mal her. Da war es noch eine Baustelle“, erzählte Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf. Von dem fertigen Ergebnis zeigte sie sich begeistert: „Es ist nun ein lebendiger Ort des Miteinanders und eine Kraftquelle für den Zusammenhalt“.

Erzbischof Reinhard Kardinal Marx übernahm zusammen mit Rosenheims Stadtpfarrer Thomas Schlichting und der Evangelischen Dekanin Dagmar Häfner-Becker den geistlichen Teil der Feier.

Der Weg dahin war aber steinig. Nicht nur die Suche nach einem neuen Standort gestaltete sich schwierig, auch die Finanzierung bereitete Probleme. Daran erinnerte Bezirkstagspräsident Thomas Schwarenberger. Auch er ist überzeugt, der Einsatz aller Beteiligten an Planung und Realisierung des Projekts hat sich gelohnt. „Hier finden Menschen nicht nur einen Job, sondern viel mehr eine Aufgabe“, sagte er. Diese Aufgabe trage dazu bei, das Selbstwertgefühl von Menschen mit Behinderung zu stärken und ihnen zu vermitteln, dass sie wertvolle Teile der Gesellschaft sind.

Kardinal Marx und Rosenheims Stadtpfarrer Schlichting segnen die neuen Räume

Unter den Gästen weilten auch Rosenheims Landrat Otto Lederer und Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März. „Dieser Bau ist ein Beispiel für die Kraft der Gemeinschaft“, sagte März. Er sehe diesen Neubau als „Ort des Wachstums und der Hoffnung“.
Die Freude bei der Caritas über den Neubau ist groß. Das wurde in den Redebeiträgen von Martin Zoßeder, Leiter der Wendelstein-Werkstätten in Rosenheim und Raubling, Caritas-Vorstand Thomas Schwarz und Caritas-Direktor und Vorstandsvorsitzender Professor Hermann Sollfrank deutlich spürbar. „Dieser Tag ist ein wichtiger Meilenstein für die Caritas und für die Menschen in Rosenheim“, so Sollfrank in seiner Rede.

Nach dem offiziellen Teil und einem gemeinsamen Essen hatten die Besucher die Möglichkeit, die neuen Räumlichkeiten zu besichtigen. Dabei erklärten Mitarbeiter an verschiedenen Infopunkten, wie das Leben in der neuen Wendelstein-Werkstätte ab der kommenden Woche in der Praxis aussieht.

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