Kontrollstelle durchbrochen
Rosenheimer Bundespolizei jagt Schleuser - Beamter mit Pfefferspray attackiert und verletzt
Ein mutmaßlicher Schleuser hat sich am Dienstag einer Kontrolle durch die Bundespolizei entzogen und dabei einen Beamten mit Pfefferspray verletzt. Nach einer kurzen Verfolgungsfahrt auf der B2 und anschließender Flucht zu Fuß konnte der Mann festgenommen werden.
Mittenwald – Am Dienstag (30. Januar) endete die gefährliche Flucht des mutmaßlichen Schleusers bei Mittenwald mit seiner Festnahme. Der Fahrzeugführer hatte abrupt auf der B2 gestoppt und war in den angrenzenden Wald geflüchtet. Einem Beamten, der ihn einholen konnte, sprühte er unvermittelt Pfefferspray ins Gesicht. Das berichtet die Rosenheimer Bundespolizei in einer entsprechenden Mitteilung. Nachrückende Bundespolizisten konnten den Mann aus Belarus schließlich stellen. Mit seinem Auto hatte er drei syrische Migranten befördert. Der 21-Jährige wurde am Mittwoch auf richterliche Anordnung hin in Untersuchungshaft genommen.
Kontrollstelle durchbrochen
Laut weiteren Angaben der Bundespolizei Rosenheim näherte sich das in Polen zugelassene Auto einer Kontrollstelle, ohne die Geschwindigkeit zu reduzieren. Der Fahrer missachtete die Anhaltesignale des Beamten und fuhr in einem Ausweichmanöver an diesem vorbei. Die syrischen Insassen hätten um ihr Leben gefürchtet.
Nach etwa einem halben Kilometer vollzog der Fahrer eine Vollbremsung und flüchtete in den angrenzenden Wald, wo er schließlich geschnappt werden konnte.
Beamter nicht mehr dienstfähig
Die syrischen Mitfahrer, die verängstigt im Fluchtwagen verharrten, wurden in Gewahrsam genommen und getrennt von ihrem mutmaßlichen Schleuser zum Bundespolizeirevier nach Garmisch-Partenkirchen gebracht. Sie hatten für die Schleusung von Syrien bis Deutschland pro Person insgesamt rund 15.000 Euro zahlen müssen. Alle drei stellten ein Schutzersuchen und wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge in München zugeleitet.
Der mit dem Reizstoff verletzte Beamte wurde zur weiteren Behandlung seiner Augen in die Klinik nach Garmisch-Partenkirchen gebracht. Er war vorerst nicht mehr dienstfähig. Von bleibenden Schäden ist derzeit jedoch nicht auszugehen.
Breite Palette an Anzeigen
Gegen den belarussischen Fahrer ermittelt die Bundespolizeiinspektion Rosenheim wegen des Einschleusens von Ausländern, des tätlichen Angriffs auf beziehungsweise des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte sowie der gefährlichen Körperverletzung. Er wurde am Mittwochnachmittag beim Amtsgericht in München vorgeführt. Der Richter entsprach dem Antrag der Staatsanwaltschaft und ordnete die Untersuchungshaft des mutmaßlichen Schleusers an. Die Bundespolizei lieferte den Beschuldigten in die Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim ein.
nt/Bundespolizei Rosenheim