Rathauschefs mit sonorer Stimme
Einzigartiger Chor: Warum Rosenheimer Bürgermeister regelmäßig miteinander singen
Sie kommen aus dem Landkreis Rosenheim, singen gerne und sind auf der Suche nach einem Chor? Dann werden Sie doch Bürgermeister. Im Rosenheimer Bürgermeisterchor treffen sich die Rathauschefs regelmäßig, um miteinander zu singen. Zu welchen Anlässen der Chor auftritt und ob jeder Bürgermeister mitmachen muss.
Rosenheim/Raubling/Großkaro/Aschau im Chiemgau – „Das Gesellschaftliche steht bei uns auf jeden Fall im Vordergrund“, sagt Werner Weyerer (CSU), Altbürgermeister von Aschau im Chiemgau und Leiter des Bürgermeisterchors. Beim Chor darf grundsätzlich jeder Bürgermeister aus der Region mitmachen, „Wer mitmachen will, sollte aber schon singen können“, meint Weyerer lachend. Zum Musizieren gezwungen wird im Rosenheimer Landkreis allerdings keiner. Im Chor singen regelmäßig zwischen 20 und 25 aktive und ehemalige Bürgermeister mit.
Der Chor tritt bei Geburtstagsfeiern und Beerdigungen von Mitgliedern auf. Einmal sogar im Landtag, um den ehemaligen Tuntenhausener Bürgermeister Otto Lederer bei seinem Wechsel zum Landrat zu begleiten. Musikalisch untermalt werden die Auftritte durch Kolbermoors Bürgermeister Peter Kloo (SPD) auf der Ziehharmonika oder Großkarolinenfelds Bürgermeister Bernd Fessler (parteilos) auf der Gitarre.
Seit 45 Jahren singen die Bürgermeister
Bernd Fessler ist seit seinem Amtsantritt 2001 beim Bürgermeisterchor dabei. Den Chor gibt es aber schon deutlich länger. Gegründet wurde er 1978 vom kürzlich verstorbenen Raublinger Altbürgermeister Günter Bayer. „Ihm kam die Idee bei einem Glas Wein und er leitete den Chor, bis er 2002 aus gesundheitlichen Gründen die Führung abgeben musste“, erinnert sich Bernd Fessler.
Zusammen mit Peter Kloo übernahm Fessler daraufhin die Leitung. Die Beiden sorgten dafür, dass sich der Chor in dieser Zeit nicht auflöst. „Ich war in meinem ersten Jahr als Bürgermeister, hatte deswegen viel zu tun und bin kein richtiger Dirigent“, sagt Fessler rückblickend. Nach dieser Übergangsphase übernahm 2008 Werner Weyerer die Leitung und hauchte dem Chor wieder neues Leben ein.
Bernd Fessler ist mittlerweile für die Noten zuständig. Er schätzt, dass der Chor zwischen 50 und 60 Lieder im Programm hat. Dazu gehören Lieder wie „Seelig seit ihr“ oder „Über den Wolken“. Geprobt werden diese derzeit einmal im Monat im Rathaus Großkarolinenfeld.
Bürgermeisterchor stärkt die Zusammenarbeit
In den Proben singen die Bürgermeister nicht nur, sondern tauschen sich auch untereinander über die Arbeit aus. „Der Bürgermeisterchor stärkt auf jeden Fall die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden“, sagt Fessler.