Polizei ermittelt mit Hochdruck
Tiefe Stichverletzung nach Volksfest-Besuch in Pang: Was inzwischen über den Vorfall bekannt ist
Schockierende Ereignisse in Pang: Am Samstag (13. April) wurde ein junger Mann (17) mit einer tiefen Stichwunde im Bereich des Sportplatzes aufgefunden. Kurz davor war er in einen Streit auf dem Volksfest verwickelt. Welche Erkenntnisse die Polizei hat und wie es dem Opfer geht.
Rosenheim – Viel erinnert am Tag danach nicht mehr an die dramatischen Szenen, die sich am Samstag mitten in der Nacht (13. April) in der Nähe des Sportplatzes Pang abgespielt haben. Keine Absperrbänder, keine Beamten der Spurensicherung oder andere Hinweise auf den Großeinsatz der Polizei. Lediglich ein paar private Autos sind vor dem Sportheim geparkt. Ganz anders in der Nacht auf Samstag (13. April): Nachdem im Bereich Widden ein Jugendlicher (17) mit einer tiefen, stark blutenden Stichwunde aufgefunden wurde, eilte ein „Riesenaufgebot“ an Rettungskräften nach Pang.
Rosenheimer Polizei ermittelt mit Hochdruck
Inzwischen hat die Ermittlungsgruppe der Rosenheimer Polizei die Untersuchungen übernommen. Was sich genau in der Nacht abgespielt hat, sei bislang aber noch nicht klar. „Wir stehen ganz am Anfang der Ermittlungen“, sagt Hauptkommissar Robert Maurer. Bisher bekannt ist, dass der junge Mann aus dem Raum Rosenheim zuvor auf dem Volksfest in Pang feierte. Dort soll es – so schildern es die Bekannten des Verletzten – zu einer Auseinandersetzung mit einer Gruppe junger Männer gekommen sein.
Ob der Streit auch der Grund für die Verletzung des 17-Jährigen ist, müssen nun die Vernehmungen klären, sagt Maurer. Bereits kurz nach dem Vorfall konnte die Polizei die Gruppe, mit der der Jugendliche auf dem Festgelände aneinander geriet, im Stadtgebiet ausfindig machen. Drei der Jugendlichen aus dieser Gruppe sollen in den kommenden Tagen vernommen werden – genauso wie drei Begleiter des 17-Jährigen.
Verletzter Jugendliche kann sich nicht erinnern
Der verletzte Rosenheimer selbst könne sich nach wie vor nicht an „das Tatgeschehen erinnern“, berichtet Maurer. Zum Zeitpunkt des Vorfalls sei dieser alkoholisiert gewesen sein. „Er war aber die ganze Zeit ansprechbar“, sagt der Hauptkommissar. Lebensgefahr habe nicht bestanden. Wie es inzwischen um den Gesundheitszustand des 17-Jährigen steht, konnte Maurer auf OVB-Anfrage nicht beantworten. Dazu gebe es keine neuen medizinischen Auskünfte. Allerdings seien bereits weitere Befragungen des Jugendlichen von den Kollegen geplant.
Das solle dann auch klären, ob die am Tatort gefundenen Glasscherben für die Verletzungen des 17-Jährigen verantwortlichen sind. Genauso sei derzeit Gegenstand der Ermittlungen, ob und inwieweit die After-Wiesn-Party im Sportheim des SV Pang in Zusammenhang mit den Geschehnissen rund um den Sportplatz stehen. Alexandra Linordner, Vorsitzende des SV Pang, glaubt nicht, dass der Vorfall irgendetwas mit dem Verein zu tun hat. „Keiner der bekannten Beteiligten ist Mitglied bei uns“, sagt sie.
Rund 100 Gäste auf Party im Sportheim
Unter den rund 100 Gästen der Veranstaltungen im Sportheim seien fast ausschließlich Vereinsangehörige gewesen. „Die Leute kennen wir und die kommen immer vorbei, um nach dem Volksfest einen Absacker zu trinken“, sagt Linordner. Obwohl sie nicht selbst auf der After-Party war, hätten ihr die Anwesenden erzählt, dass man im Sportheim sowieso erst etwas mitbekommen habe, als überall Fahrzeuge mit Blaulicht auftauchten. Sie berichtet auch, dass die Eltern des 17-Jährigen am Wochenende im Bereich des Sportplatzes nach dessen Handy gesucht hätte. Wirklich ins Gespräch gekommen sei man aber nicht. „Da hieß es nur, dass der junge Mann eine Schnittwunde im Gesicht hat“, sagt die Vorsitzende.
Viel mehr sei auch im Umfeld des Vereins nicht bekannt. „Sowas hat es bei uns sowieso noch nie gegeben“, sagt Linordner. Selbst zu Zeiten des Volksfestes sei es in Pang weitestgehend ruhig. „Bei uns ist die Welt im Grunde noch in Ordnung“, sagt die Vorsitzende.
Polizei weiter auf der Suche nach Zeugen
Damit der Vorfall vom Samstag (13. April) schnell aufgeklärt werden kann, bittet die Rosenheimer Polizei mögliche Zeugen, die im Bereich Widder in Pang etwas mitbekommen haben, sich weiterhin zu melden. Hinweise und Zeugenaussagen werden unter der Telefonnummer 08031/200-2200 entgegengenommen.
