Nachfolgerin steht fest
Umbruch im Rosenheimer Stadtrat: Regina Georg verlässt das Gremium
Es ist eine Nachricht, die bei dem ein oder anderen für Überraschung gesorgt hat: Regina Georg hat ihr Amt als Grünen-Stadträtin niedergelegt - nach elf Jahren. Warum die Rosenheimerin ihr Mandat abgegeben hat und wer ihren Sitz im Gremium übernimmt.
Rosenheim - Traurig ist Regina Georg nicht. „Ich habe mir die Entscheidung gründlich überlegt. Es war ein langer Prozess“, sagte sie während ihrer letzten Stadtratssitzung. In dieser gab Oberbürgermeister Andreas März bekannt, dass sich Georg dazu entschieden hatte, ihr Amt niederzulegen. Er bedankte sich für ihre Arbeit, erinnerte daran, dass es nicht selbstverständlich sei, Teil des Gremiums zu sein. Der Job sei nicht nur zeitintensiv sondern auch nervenaufreibend. „Unsere ganze Stadtgesellschaft funktioniert nur, weil es Menschen wie Sie gibt“, lobte März.
Amt aus persönlichen Gründen niedergelegt
Elf Jahre lang setzte sich Georg für die Belange der Bürger ein, jetzt zieht sie einen Schlussstrich. Aus persönlichen Gründen, wie sie sagt. Näher auf diese Gründe eingehen will sie nicht, stattdessen erinnert sie sich lieber an das Erreichte. Da wäre beispielsweise der Kirchenweg in Aising/Pang. „Der ähnelte eher einem ausgetrampelten Pfad“, erinnerte sich Georg. Sie habe daraufhin einen Antrag gestellt und sich dafür eingesetzt, dass der Kirchenweg für Fußgänger passierbar wird. Mit Erfolg. Auch die Verkehrsinsel in der Schwaig trage ihre Handschrift. Dadurch sei die Situation für Schulkinder sicherer geworden.
Erst vor einigen Wochen sei sie zudem maßgeblich daran beteiligt gewesen, dass der Beschluss zur Einführung der Biotonne nicht gekippt wurde. Nach stundenlangen Diskussionen habe sie angeregt, dass die einzelnen Stadträte noch einmal in sich gehen. Daraufhin sei die Idee entstanden, dass die Biotonne wöchentlich und die Restmülltonne alle zwei Wochen abgeholt werden soll.
Lob für Engagement
„Sie haben mit viel Leidenschaft und Überzeugung für ihre Position gekämpft“, sagte März. Er lobte ihr Engagement, und die Tatsache, dass sie ihre Anliegen immer so formuliert habe, dass „jeder wusste, woran er bei Ihnen ist“. Einstimmig sprachen die Stadträte die Zustimmung zur Amtsniederlegung aus. Georgs Platz im Haupt- und Finanzausschuss sowie im Stadtrat wird Astrid Schenk einnehmen. Zum Abschied gab es für Regina Georg eine Ansteckrose - überreicht von Oberbürgermeister März.
Aus den Reihen der Grünen zurückziehen will sich Georg auch weiterhin nicht. Zudem will sie sich weiterhin ehrenamtlich engagieren. Unter anderem als Zweite Vorsitzende des Fördervereins Fairtrade Stadt Rosenheim. „Es ist jetzt auch gut, dass in den Stadtrat neuer Wind kommt“, sagte sie.