Gespräche zwischen den Beteiligten
Karstadt-Zukunft in Rosenheim: Warum eine Entscheidung der Stadt Hoffnung macht
Die Rettung naht: Die Anzeichen verdichten sich, dass die Karstadt-Filiale in Rosenheim doch nicht geschlossen werden muss. Dafür spricht auch eine Entscheidung der Stadt aus dem Haupt- und Finanzausschuss, die Hoffnung macht. Das steckt dahinter.
Rosenheim - Es gibt Hoffnung für die Karstadt-Filiale in Rosenheim. Das sagte Herbert Borrmann, Fraktionsvorsitzender der CSU, bereits Ende vergangener Woche (17. März) auf OVB-Nachfrage. Nun gibt es weitere Anzeichen, die für eine Rettung des Kaufhauses sprechen: Der Haupt-und Finanzausschuss hat den Eilantrag der SPD-Fraktion für eine Sondersitzung des Stadtrats zur möglichen Schließung des Warenhauses abgelehnt. Der Grund: Man wolle die derzeit stattfindenden Gespräche zwischen der Konzernleitung und den Vermietern der Rosenheimer Immobilie abwarten, wie die Stadt mitteilt.
Ablehnung des Eilantrags
„Es wäre ein fatales Signal an alle Beteiligten, wenn wir da auch noch diskutieren. Vor allem, wenn es doch die Chance gibt, den Betrieb weiterzuführen“, sagt Borrmann einen Tag später am Telefon. Deshalb sei die Entscheidung im Ausschuss auch einstimmig gefallen. „Für mich war das allerdings weniger eine Ablehnung des Antrages, sondern eher die Erledigung“, sagt hingegen SPD-Fraktionsvorsitzender Abuzar Erdogan. Ihm und seiner Fraktion sei wichtig gewesen, dass darüber gesprochen wird, wie es in Sachen Karstadt oder zum Beispiel dem angekündigten Insolvenzverfahren des Modehauses „Peek & Cloppenburg“ weitergehe.
Deshalb stellte Erdogans Fraktion am 13. März einen Eilantrag an Oberbürgermeister Andreas März zur Einberufung einer Sondersitzung des Stadtrats. Dort sollte unter anderem auch geklärt werden, welche baurechtlichen Maßnahmen nötig sind, damit das Karstadt-Gebäude - für den Fall einer Schließung - nicht für etwas genutzt wird, das in der Innenstadt nicht gebraucht wird. „An der Stelle wollen wir zum Beispiel keine Vergnügungsstätten“, so Erdogan.
Konzepte für die Innenstadt entwickeln
Darüber hinaus müsse man dem Fraktionsvorsitzenden zufolge klären, welchen Beitrag die Stadt leisten könne, um Rosenheim als Arbeitsplatz und Wirtschaftsstandort zu erhalten. „Da muss ein Konzept erarbeitet werden, wie wir die Leerstände in der Innenstadt vermeiden und die Flächen besser nutzen können.“
Wie ein Sprecher der Stadt auf Anfrage mitteilt, sei man sich der Dringlichkeit der Themen bewusst. Allerdings rechtfertige die Sachlage keine Sondersitzung des Stadtrates. „Die Gespräche des Konzerns und der Eigentümer sollten abgewartet werden, da das endgültige Ergebnis auch eine Fortführung des Rosenheimer Standorts zum Inhalt haben könnte“, sagt der städtische Sprecher. Es mache keinen Sinn, sich den Kopf zu zerbrechen, bevor nicht geklärt sei, wie es weitergeht.
Viel Hoffnung, aber noch kein Treffen
Ähnlich sieht das Herbert Borrmann. „So wie es gerade aussieht, gibt es ja Hoffnung. Und die anderen Themen eilen im Moment nicht so.“ Allerdings sehe auch er, dass noch in diesem Jahr Konzepte für die Rosenheimer Innenstadt erarbeitet werden müssen, damit diese auch langfristig gesehen belebt bleibt. In erster Linie sei aber momentan die Erhaltung der Karstadt-Filiale und deren Mitarbeiter wichtig.
Die Hoffnung darauf hat auch Oberbürgermeister Andreas März noch nicht aufgegeben. Deswegen wollte er sich Anfang der Woche mit allen Beteiligten treffen. Dazu sei es aber noch nicht gekommen. „Es gab noch kein Treffen von Herrn März und den Karstadt-Immobilienbesitzern“, bestätigt ein Sprecher der Stadt. Allerdings sei der Oberbürgermeister in Sachen Weiterbestand Karstadt Rosenheim inzwischen zuversichtlicher als noch vergangene Woche.