Ausschuss für Kinder, Jugendliche und Familien
Rosenheim: Seit Beginn der Corona-Pandemie kein Anstieg bei Gewalt an Kindern
Es sind erfreuliche Nachrichten, in dieser sonst eher trüben Zeit: Seit der Pandemie sind die Zahlen der Kindeswohlgefährdungen und der Häuslichen Gewalt in Rosenheim nicht gestiegen. Das hat die Leiterin des Jugendamts, Caroline Rapp bekannt gegeben.
Rosenheim – Während im Jahr 2019 181 Gefährdungsmeldungen im Amt für Kinder, Jugendliche und Familien eingegangen sind, waren es im Jahr 2020 180. Darunter seien 31 Fälle von körperlicher Gewalt und ein Fall von häuslicher Gewalt gewesen.
Und auch die Zahlen für 2021 mit 14 Meldungen würden bisher nicht auf eine Zunahme bei den Kindeswohlgefährdungen schließen, heißt es aus dem Rathaus.
Keine Neuzugänge im Frauenhaus
Auch die jeweiligen Fachstellen in der Stadt hätten keine Zunahme erkennen können. So habe es beispielsweise im Frauenhaus keinen Anstieg an Neuzugängen aufgrund der Pandemie gegeben.
Sieben Prozent mehr Beratungen
Die „Nummer gegen Kummer“ des Kinderschutzbundes hat im vergangenen Jahr rund sieben Prozent mehr Beratungen durchgeführt als im Jahr 2019. Themen seien Konflikte in der Familie, die Betreuungssituation der Kinder, Gefühle der Verunsicherung sowie Einsamkeit und Überforderung gewesen.
Gute Zusammenarbeit mit Institutionen vor Ort
Hinweise darauf, dass ein Anstieg der Beratungen auf einen Anstieg an Kindeswohlgefährdungen hindeutet, gebe es laut Stadtverwaltung nicht. Gleiches gelte für die Erziehungsberatung.
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Auch hier hätten sich die Beratungen deutlich erhöht. Dass es keinen Anstieg der Kindeswohlgefährdungen gibt, liegt laut Caroline Rapp unter anderem an der guten Zusammenarbeit mit den „wichtigen Institutionen vor Ort und dem niedrigschwelligen Zugang zu Familien“.
Erleichterung bei Antragstellern
Erleichtert über diese Nachrichten ist auch Stadträtin Elisabeth Jordan (SPD). Sie lobte das gute Angebot und hofft, dass es so bleibt. Wichtig sei es jetzt, die Langzeitfolgen der Pandemie nicht aus den Augen zu verlieren.