Brutaler Vorfall in der Pernauerstraße
Vermummter Täter kippt Rosenheimer (31) Säure ins Gesicht: Das ist über die Attacke bekannt
Schockierender Angriff in Rosenheim: Am Montagabend (13. Mai) schüttete ein vermummter Täter in der Pernauerstraße einem Rosenheimer (31) aus dem Nichts Säure ins Gesicht. Dabei wurde der Mann unter anderem schwer im Gesicht verletzt. Was bisher über den Vorfall bekannt ist.
Rosenheim – Wirklich viel mitbekommen haben die Anwohner des Mehrfamilienhauses an der Pernauerstraße 25a nicht von den dramatischen Szenen, die sich dort am Montagabend (13. Mai) abgespielt haben. „Es war eigentlich alles ruhig, ich habe nichts gehört“, sagt eine Bewohnerin am Telefon. Umso schockierender sei es für sie gewesen, als sie am Tag darauf von einem Polizisten erfahren habe, was vorgefallen ist. Gegen 21.30 Uhr klingelte ein bislang unbekannter Täter an der Wohnungstür eines 31-jährigen Rosenheimers und schüttete ihm unvermittelt ein „flüssiges Säuregemisch“ ins Gesicht. Der Mann erlitt dabei schwere Verletzungen im Gesicht und am Körper, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd mitteilt.
Schwere Verletzungen im Gesicht
Die Verletzungen des Rosenheimers sind wohl so schwer, dass er sich mehreren Operationen unterziehen muss und vermutlich bleibende Schäden davontragen wird. Da vor allem der Bereich rund um die Augen betroffen ist, wurde der Mann noch am selben Abend in eine Spezialklinik nach München gebracht. „Das ist schon schlimm. Am Nachmittag hat er noch das Treppenhaus geputzt“, sagt die Anwohner, die lieber anonym bleiben will. Wie es dem 31-Jährigen inzwischen geht, konnte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd auf OVB-Anfrage nicht beantworten.
Vom Täter fehlt laut den Ermittlern bisher noch jede Spur. Dieser sei zum Tatzeitpunkt vermummt gewesen und im Anschluss in eine unbekannte Richtung geflüchtet. Allerdings soll dieser männlich, zwischen 1,70 und 1,80 Meter groß sein und dunkle Kleidung getragen haben. Inzwischen ermittelt die Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein, Zweigstelle Rosenheim, mit Hochdruck an der Aufklärung des Vorfalls.
Angriff mit säurehaltiger Flüssigkeit
„Aufgrund der laufenden Ermittlungen kann man jedoch noch nicht mehr dazu sagen“, sagt der Sprecher der Polizei. Auch zu einem möglichen Motiv hielt sich der Ermittler noch bedeckt. Das sei genauso Gegenstand der Ermittlung wie die Untersuchung der säurehaltigen Flüssigkeit durch das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA).
Wie Florian Nagele, Pressesprecher vom Bayerischen Apothekerverband für Rosenheim, mitteilt, könne man sich säurehaltige Flüssigkeiten wie zum Beispiel Salzsäure über „diverse Kanäle beschaffen“. Unter anderem über das Internet, aber auch in der Apotheke. Jedoch gebe es dort klare Beschränkungen bei der Abgabe von Säure. „Es müssen der Verwendungszweck und die gesamten persönlichen Daten notiert werden, um das zurückverfolgen zu können“, sagt der Apotheker. Salzsäure beispielsweise werde meist nur an gewerbliche Betriebe herausgegeben. Die Abgabe an Privatpersonen sei selten – in den meisten Fällen für Reinigungszwecke.
Polizei sucht nach Zeugen
Die Anwohner der Pernauerstraße 25a hoffen jedenfalls, dass sich der 31-Jährige von dem Säureangriff bald wieder erholt. „Bei uns ist ja sonst noch nichts passiert“, berichtet ein älterer Mann. Bis auf ein paar Jugendliche, die sich dort manchmal treffen und Falschparkern sei ihm noch nie etwas aufgefallen. Um den Vorfall vom Montag (13. Mai) schnell komplett aufklären zu können, bittet die Polizei um Zeugenhinweise. Personen, die am Montagabend (13. Mai) zwischen 21 und 22 Uhr etwas Verdächtiges wie zum Beispiel Personen und Fahrzeuge oder etwas anderes wahrgenommen haben, sollen sich unter der Telefonnummer 08031/2000 melden.