Günstiges Angebot für Schüler und Auszubildende
Darum hilft das 365-Euro-Ticket dem Landkreis Rosenheim beim Sparen
Nach dem Beitritt des Landkreises Rosenheim zum Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) am 10. Dezember dieses Jahres gilt auch hier das 365-Euro-Ticket MVV für Schüler und Auszubildende als jährlicher Höchsttarif für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im Verbundgebiet. Warum diese Änderung mit einem Wegfall von Kosten in Millionenhöhe für den Landkreis verbunden ist.
Rosenheim - Der Schulausschuss des Kreises hatte in seiner jüngsten Sitzung im Landratsamt die Aufgabe, eine Allgemeinverfügung auf den Weg zu bringen, die den Ausgleich der dadurch entstehenden Mindererlöse für den MVV kompensiert. Das entsprechende Votum wurde einstimmig gefasst.
Höchsttarif im Verbundgebiet
Hintergrund der Verfügung ist ein Beschluss der zuständigen MVV-Gremien, das am 1. August 2020 eingeführte 365-Euro-Ticket MVV ab 1. August 2023 als jährlichen Höchsttarif für diese Zielgruppe im Verbundgebiet fortzuführen. Ausgangspunkt für derlei Überlegungen sei gewesen, Schüler und Lehrlinge mit einem preisgünstigen Angebot „an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) heranzuführen und die Umwelt in Bezug auf den motorisierten Individualverkehr zu entlasten“, heißt es dazu in einem Papier der Landkreisverwaltung.
Sinkende Einnahmen des MVV, die sich durch die Vergünstigung ergeben, gleichen der Freistaat Bayern und die Vebundmitglieder aus. Zwei Drittel der Kosten trägt das Land, den Rest des Defizits bestreitet anteilsmäßig der ab 10. Dezember erweiterte Kreis der Verbundmitglieder. Ihm gehören dann neben der Landeshauptstadt München und der kreisfreien Stadt Rosenheim auch die Landkreise München, Rosenheim, Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck, Miesbach, Starnberg sowie der südliche Teil des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen an.
Mindererlöse von maximal knapp 600.000 Euro
Landrat Otto Lederer (CSU) gewinnt der geltenden Neuregelung viel Positives ab und nannte das 365-Euro-Ticket MVV „ein Geschäft für den Landkreis“. Eine Kostenprognose geht davon aus, dass der Landkreis Rosenheim zum Ausgleich von dadurch bedingten Mindererlösen im Jahr 2024 mindestens 509.762 Euro und maximal 599.720 Euro beisteuern muss.
Es ist keine Mehrbelastung des Kreishaushaltes zu befürchten
Demgegenüber steht allerdings eine Minderung der Schülerbeförderungskosten für den Landkreis, die laut Verwaltung bei etwa 3,45 Millionen Euro liegt. Selbst wenn man von dieser Summe noch die anteilige Bezuschussung abziehen muss, die der Freistaat dem Landkreis für die Schülerbeförderung gewährt, ist das Ticket aus Sicht von Lederer „ein Geschäft“ für die Region. „Die Beförderungskosten sinken deutlicher, als der neue finanzielle Aufwand steigt. Es ist keine Mehrbelastung des Kreishaushaltes zu befürchten“, sagte der Landrat.
Und so ganz nebenbei verwies er noch auf einen Vorteil, den das 365-Euro-Ticket MVV für die Schüler und Auszubildenden mit sich bringt. Sie können es im gesamten Verbundgebiet nicht nur für Fahrten zur Schule oder zum Arbeitsplatz nutzen.