An einem Tag besuchte er den Erawan-Schrein, der offen im Zentrum der Hauptstadt Bangkok steht. Förg stellte seine Kamera auf einen Stativ und setzte sich auf eine Bank. „Und da kam diese Frau auf mich zu und fragte: Was machst du denn da?“, erinnert sich der Rosenheimer an die erste Begegnung mit seiner Frau. Kurz entschlossen erwiderte er, dass er ihr das bei einem Abendessen erzählen könnte. Siri nahm die Einladung an. Seitdem gehen sie gemeinsam durchs Leben.

Es ist ein Schritt, den Förg bis heute nicht bereut. Denn eigentlich hatte er einen ganz anderen Plan für sein Leben. Nach dem Abitur studierte er Sportwissenschaften und Geografie. „Drei Jahre habe ich als Lehrer gearbeitet, bis ich mein Leben komplett umgekrempelt habe“, sagt Förg. Sein Vater leitete den Verlag Rosenheim. Für kurze Zeit arbeitete er dort. Doch wegen des angespannten Verhältnisses zu seinem Vater verließ er den Verlag wieder. Er gründete fünf Buchhandlungen, ehe er die Stelle seines Vaters übernahm. Das war vor 30 Jahren.

„Wann bitte leben Sie?“

Neben seiner Tätigkeit im Verlag und den fünf Buchhandlungen arbeitete er noch als Autor, Fotograf und beim Radio. Für seine neuen Bücher reiste Förg rund um die Welt. Geschlafen habe er in dieser Zeit wenig. Stets sei er erschöpft gewesen. „Mein Steuerberater hat mich dann gefragt: Wann bitte leben Sie?“, sagt Förg.

Es war eine Frage, die ihn zum Nachdenken brachte. Doch seine Buchhandlungen verkaufen kam für ihn nicht in Frage. „Wenn du jede Schraube in deinem Laden kennst, dann fällt es schwer loszulassen“, sagt der Rosenheimer. Förg stolperte über eine Weisheit, die sein Leben veränderte: „Wer loslässt, hat zwei Hände frei“. Ein einfacher Satz, mit großer Bedeutung. Er verkaufte seine Buchhandlungen und hatte wieder mehr Energie für Neues. „Man muss sich Freiräume schaffen, um sich erholen zu können“, sagt Förg.

In den vergangenen 18 Jahren flog Förg 30 Mal nach Thailand und fotografierte die Menschen und Sehenswürdigkeiten. Daraus macht er mehrere Bilderbücher. Mit seinem neuen Buch „Heitere Gelassenheit“ will er anderen helfen, mehr auf sich zu achten. Mithilfe von asiatischen Weisheiten und passenden Fotos aus seinen vergangenen Reisen nach Thailand möchte er Ruhe und Entspannung vermitteln. „Es braucht mehr Gelassenheit in der Welt. Ich denke, das ist ein grundsätzliches Problem in unserer Gesellschaft“, sagt Förg.

Es gebe immer schlechte Tage. Doch wie Dalai Lama schon sagte: Heilsame Gedanken und unheilsame Gedanken auseinanderhalten zu können – das bringe den inneren Frieden. Für Förg ein Motto, an das er gerne denkt. Deshalb habe er es auch als Einstieg in sein Buch gewählt. Er möchte den Menschen klar machen, gelassener und positiver zu denken, auch wenn es nicht immer möglich ist. „Einige dieser Weisheiten haben auch mein Leben massiv beeinflusst“, sagt Förg.

Das nächste Buch ist schon in Planung

Er genießt die Augenblicke. Dennoch bleibt die Arbeit bei ihm nicht liegen. Sein nächstes Buch ist schon in der Planung. Es soll ein weitere Zeitgeschichte werden. Förg hat mit 52 Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg gesprochen und ihre Geschichten aufgeschrieben.

Weil er in Rosenheim nicht zum Schreiben kommt, geht es nun für ihn und Siri, die für die Abrechnungen und den Vertrieb im Verlag zuständig ist, nach Thailand. Drei Monate werden sie dort verbringen. „Ich denke, dass ich dort zur Ruhe komme, um mein neues Buch anzufangen“, sagt Förg und lacht.