Kundgebung am Rosenheimer Max-Josefs-Platz
Erneute Verdi-Warnstreiks in der Region: Das ist geplant
Die Gewerkschaft Verdi plant am Donnerstag (23. März) im öffentlichen Dienst wieder Warnstreiks. Dieses Mal sind sechs Landkreise betroffen. Welche Einrichtungen in der Region streiken und warum eine baldige Einigung unwahrscheinlich ist.
Rosenheim - Die Streiks im öffentlichen Dienst gehen in die nächste Runde. Bereits beim letzten Streik in Rosenheim am 8. März hatte der Bezirksgeschäftsführer Robert Metzger für den 23. März eine „ganz große Aktion in Rosenheim“ angekündigt. Dieses Mal sollen auch Demonstrationszüge sowie eine große Kundgebung am Max-Josefs-Platz stattfinden.
In einer Pressemitteilung teilte die Gewerkschaft Verdi mit, dass am 23. März die Landkreise Rosenheim, Mühldorf, Traunstein, Altötting, Berchtesgadener Land und Miesbach betroffen seien. An den Streiks beteiligen sich laut Verdi viele Bereiche aus dem öffentlichen Dienst.
Stadt Rosenheim informierte bereits über Einschränkungen
Auch die Stadt Rosenheim teilte in einer Pressemitteilung mit, dass ihre Einrichtungen von den Streiks betroffen seien. Es könne „wieder zu Einschränkungen in der Rosenheimer Stadtverwaltung, in den städtischen Kitas und in den kulturellen Einrichtungen der Stadt“ kommen.
Allerdings könnten keine genaueren Angaben dazu gemacht werden, welche Bereiche genau bestreikt werden. „Beschäftigte müssen nicht vorher angeben, ob sie am Streik teilnehmen. Wir können also nur vage Angaben machen und nichts mit Sicherheit sagen“, so der Pressesprecher der Stadt. „Sollten Kitas vom Streik betroffen sein, werden im Normalfall die Eltern früher informiert.“
Sicher sei hingegen, dass sich die Müllabfuhr wieder am Streik beteiligen werde. Einen Ersatztermin für die Müllabholung gebe es dabei nicht. In ihrer Pressemitteilung gab die Stadt bekannt, dass der nächste Termin erst wieder am 30. März sei.
Patienten- und Notfallversorgung gewährleistet
Auch Mitarbeiter der Romed-Kliniken an den Standorten Rosenheim und Wasserburg beteiligen sich am Warnstreik. Auf OVB-Anfrage teilten die Kliniken mit, dass an diesen Standorten jeweils eine Station geschlossen werden müsse. Trotz der Einschränkungen im laufenden Betrieb sei die Versorgung der Patienten gewährleistet, eingeschlossen auch die Versorgung von Notfällen.
Allerdings teilt die Personaldirektorin der Romed-Kliniken, Lisa van Maasakkers, mit: „Planbare Eingriffe und diagnostische Maßnahmen müssen teilweise verschoben werden.“ Außerdem könne es vorkommen, dass Patienten auf andere Stationen verlegt werden.
„Wir verstehen die Forderung nach einer gerechten Bezahlung unserer Mitarbeiter voll und ganz“, so van Maasakkers weiter. Trotzdem hoffe sie auf eine baldige Einigung bei den Verhandlungen, damit es nicht zu weiteren Streiks komme.
Bezirksgeschäftsführer hält Einigung für unwahrscheinlich
Von einer Einigung in der nächsten Verhandlungsrunde geht Bezirksgeschäftsführer Metzger jedoch nicht aus. „Das Verhalten der öffentlichen Arbeitgeber lässt darauf schließen, dass sie kein akzeptables Angebot vorlegen“, so Metzger. Dabei bezieht er sich auch auf eine Forderung der Arbeitgeber, die in der zweiten Verhandlungsrunde geäußert wurde.
Demnach wollen die öffentlichen Arbeitgeber die Möglichkeit haben, das Gehalt des Pflegepersonals um sechs Prozent zu kürzen, sollte die jeweilige Klinik rote Zahlen schreiben. „Dass Kliniken rote Zahlen schreiben ist aber schon fast der Normalzustand“, so Metzger. Sollte die Gewerkschaft der Forderung nachkommen, könne sie nichts unternehmen, wenn die Arbeitgeber den Lohn dann tatsächlich kürzen. „Die Forderung ist deshalb ein No-Go für die Gewerkschaft“, betonte Metzger.
Dieses Mal will Verdi nochmals mit Warnstreiks auf die verschiedenen Forderungen aufmerksam machen. Der Bezirksgeschäftsführer machte aber deutlich: „Wenn sich die Parteien in der nächsten Verhandlungsrunde, die am 27. März beginnt, nicht einigen können, werden wir einen Erzwingungsstreik planen.“